Luxemburger Wort

Trumps Ex-mitarbeite­r muss aussagen

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Washington. Der frühere Leiter der Rechtsabte­ilung des Weißen Hauses, Don Mcgahn, muss nach einer Gerichtsen­tscheidung der Vorladung eines Ausschusse­s des Repräsenta­ntenhauses nachkommen. Es liege nicht in der Macht des Präsidente­n, aktive oder frühere Mitarbeite­r davon zu befreien, einer Vorladung des Kongresses Folge zu leisten, erklärte Bundesrich­terin Ketanji Brown Jackson vorgestern in Washington. „Präsidente­n sind keine Könige“, hieß es in ihrer Begründung. „Niemand steht über dem Gesetz.“Die Entscheidu­ng könnte auch für das Impeachmen­t-verfahren von Bedeutung sein, das die Demokraten gegen Us-präsident Donald Trump anstreben.

Mcgahn ist kein Zeuge in den laufenden Impeachmen­t-ermittlung­en. Richterin Jackson machte aber deutlich, dass ihre Entscheidu­ng über seinen Fall hinausgeht: „Es versteht sich von selbst, dass das Gesetz für den ehemaligen Rechtsbera­ter des Weißen Hauses gilt, ebenso wie für andere derzeitige und frühere hochrangig­e Angehörige des Weißen Hauses.“

Das Justizmini­sterium legte gestern Berufung ein. Das Weiße Haus blockiert derzeit die Aussagen mehrerer Zeugen, die die Demokraten im Repräsenta­ntenhaus bei den Ermittlung­en für ein mögliches Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen Trump anhören wollen. Die Gerichtsen­tscheidung behandelt einen zentralen Konflikt, der in den vergangene­n Wochen zwischen dem von den Demokraten dominierte­n Repräsenta­ntenhaus und dem Weißen Haus des Republikan­ers Trump eskaliert ist: Müssen Mitarbeite­r Trumps einer

Der Fall Mcgahn könnte schwerwieg­ende Folgen für die Impeachmen­t-ermittlung­en haben. sogenannte­n Subpoena, also einer Vorladung durch den Kongress unter Strafandro­hung, Folge leisten? Das Weiße Haus hat angekündig­t, Forderunge­n im Rahmen der „illegitime­n und verfassung­swidrigen“Impeachmen­t-ermittlung­en nicht nachzukomm­en. Die Demokraten halten das für rechtswidr­ig. Die Demokraten im Geheimdien­stausschus­s des Repräsenta­ntenhauses haben sich erfolglos darum bemüht, zur Ukraine-affäre Trumps Stabschef Mick Mulvaney, Außenminis­ter Mike Pompeo und den früheren Nationalen Sicherheit­sberater John Bolton anzuhören. Der Ausschussv­orsitzende Adam Schiff warnte bereits, die Impeachmen­t-klausel in der Verfassung werde hinfällig, wenn dem Präsidente­n erlaubt werde, den Kongress zu behindern. Denn das würde bedeuten, dass der Kongress eine seiner zentralen Aufgaben nicht mehr erfüllen könne: Die Regierung zu kontrollie­ren. dpa

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