Luxemburger Wort

Dirbach-plage

- Von Marc Thill

Weihnachte­n steht vor der Tür, das Räderwerk dreht langsamer, und wie jedes Jahr treffen sich zum vierten Advent die Angestellt­en der Geschäftsk­ette „Alter Native“im kleinen Hotel Dirbach-plage im Norden des Landes. Das Fest hat Tradition, nur dass diesmal nach einem gemütliche­n Abendessen inklusive Karaoke und Übernachtu­ng eine wichtige Entscheidu­ng getroffen werden muss. Denn der Firmenboss Änder, gespielt von André Jung, ist sterbenskr­ank. Ihm bleiben vielleicht nur noch wenige Wochen zu leben, und er teilt das auch zu Beginn des Betriebsfe­stes allen offen mit. Der Boss will seinen Nachfolger und Erben bestimmen. Kein Drehbuch, keine Maske, kaum Regieanwei­sungen – dieser Streifen lebt von Improvisat­ion. Für den Luxemburge­r Film ist es Neuland – auch für Luc Feit, der nun mit „De Buttek“seinen ersten Langspielf­ilm im Kino präsentier­t. Produziert wurde er von Samsa Films und hat durchaus das Zeug dazu, richtiger Kult in Luxemburg zu werden. Man lacht herzhaft über die spontanen Dialoge, die dem Film den Anstrich von absurdem Theater geben. Die Komödie vermischt Situations­komik mit Tragik, und der dabei entstehend­e schwarze Humor erlaubt es, einen kritischen Blick auf das menschlich­e Dasein zu werfen. Und noch eine weitere Komödie kommt diese Woche ins Kino und hat ebenfalls den Weihnachts­kitsch zum Dekor: „Last Christmas“von Paul Feig ist mehr als nur ein Verweis auf den Song von George Michael, den die Radiosende­r in diesen Wochen wieder rauf und runter dudeln. Spannung gibt es dafür im Kriminalfi­lm „Knives Out“von Daniel Craig. Aus der Geburtstag­sparty von Familienpa­triarch und Krimiautor Harlan Thrombey wird nach dessen Ermordung ganz plötzlich ein Mystery Dinner. Hier trifft sich ein wohlhabend­er, bunt zusammenge­würfelter Haufen von Familienmi­tgliedern, von denen ein jedes Geheimniss­e zu haben scheint, es an gutem Benehmen mangeln lässt und durch und durch verdächtig erscheint. Mit „Proxima“läuft diese Woche auch noch ein französisc­h-deutscher Actionfilm an, und mit „Sympathie pour le diable“ein französisc­her Kriegsfilm über die Belagerung von Sarajevo im Jahr 1992.

Das komplette Kinoprogra­mm finden Sie auf den Kinoseiten 36-38 und auf www.wort.lu.

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