„Trost in schweren Zeiten“
Der Filmpreis des Eu-parlaments
Auch wenn es vielleicht der Name vermuten lassen könnte, kommt der Name des Filmpreises des Europäischen Parlaments vom lateinischen Wort „Lux“, das Licht, und eben nicht von „Luxemburg“. Und dennoch ist das Großherzogtum Teil des Netzwerkes rund um die drei Filme, die in jedem Jahr für den offiziellen Wettbewerb ausgewählt werden und in allen Mitgliedsländern dank der Unterstützung durch das Parlament ein breites Publikum ansprechen können.
Warum das Engagement? Zwei Hauptziele nennen die Verantwortlichen: „die Förderung der Verbreitung europäischer Filme in ganz Europa und der Anstoß zu europaweiten Debatten und Diskussionen über wichtige gesellschaftliche Themen.“Der Vertrieb der drei Finalistenfilme (die Wahl 2019 siehe unten), werde „gefördert, indem jeder von ihnen eine Untertitelung in die 24 Amtssprachen der EU erhält und für jedes Land ein digitales Kinopaket erstellt wird.“
Die von den nationalen Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments organisierten Vorführungen werden lokal gezeigt und „sind oft eine nationale Vorschau“, so das Parlament. So auch in Luxemburg – alle drei Finalfilme waren im November zu sehen. Und alle drei Filme haben ihre Ecken und Kanten, die zum Teil auf großen Festivals für Debatten gesorgt haben. Das gilt auch für die Werke, die es neben den drei Finalisten in die grundsätzliche Auswahl geschafft hatten: „Kler“von Wojciech Smarzowski (PO), „I Douleia tis“von Nikos Labôt (GR, FR, Serbien), „Medena zemja“von Tamara Kotevska und Ljubomir Stefanov (Nordmazedonien), „Les Invisibles“von Louis-julien Petit (FR), „Ray & Liz“von Richard Billingham (UK) – der unter anderem den Hauptpreis des Luxfilmfest 2019 gewinnen konnte –, „Systemsprenger“von Nora Fingscheidt (DE) und „Tchelovek, kotorij udivil vsekh“von Natasha Merkulova und Aleksey Chupov (RU, ES, FR)
Im vergangenen Jahr stand mit „Styx“unter anderem ein Film in der Endauswahl, den die luxemburgisch-österreichische Gesellschaft „Amour Fou“koproduziert hatte. Gewinnen konnte der Film den Preis allerdings nicht. Er ging an die isländische Komödie „Kona fer í stríð“.
Der Preis des Europäischen Parlaments, so die Beschreibung in der offiziellen Broschüre und auf der Website, „wird weiterhin Geschichten und Filme aufgreifen, die mehr bieten als bloße Unterhaltung. Das sind Filme, die unsere Suche nach Antworten, unser Streben nach Identität und unser Bedürfnis nach Trost in schweren Zeiten spiegeln. Sie machen uns unsere eigene Realität und die der anderen bewusst.“
Romeo Franz, Vizepräsident der zuständigen Kulturkommission des Parlaments betonte vor dem Wettbewerb 2019 die „sanfte Macht“des Lux Film Preises. Die Initiative sei relevant und notwendig, ziele auf die europäischen Werte, richte sich an ein junges Publikum und fokussiere Themen, die die Prinzipien des europäischen Projekts unterstrichen. Über diese Filme sei es also möglich, dieses einzigartige Projekt Europa in der Öffentlichkeit auf besondere Art deutlich zu machen. C./dco