Tunnelpläne bleiben im Dunkeln
Eine Ortsumgehung für Hesperingen wird wohl noch auf sich warten lassen
Hesperingen. Anfang Oktober verblüffte Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) den Schöffenrat der Gemeinde Hesperingen mit der Idee, statt einer Umgehungsstraße einen Tunnel zu bauen. In einer gemeinsamen Antwort auf eine parlamentarische Frage von Marc Lies, Abgeordneter der CSV und Bürgermeister der Gemeinde Hesperingen, gehen François Bausch und Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) nun näher auf den möglichen Bau eines Tunnels als Ortsumgehung ein.
Die Idee sei aufgekommen, um die Natura-2000-schutzzone in Hesperingen vor möglichen Umweltschäden zu schützen, heißt es in der Antwort der Minister. Die beiden ursprünglich angedachten Varianten der Ortsumgehung wären überirdisch verlaufen – jeweils von der N 3 in Alzingen ausgehend hätte ihr Verlauf eine Natura-2000-zone und ein europäisches Vogelschutzgebiet durchkreuzt.
Auf einen detaillierten Zeitplan wollten sich die beiden Minister noch nicht festlegen. Zuerst müssten Umwelt- und Machbarkeitsstudien durchgeführt werden. Klar scheint aber, dass die Tunnellösung teurer werden würde als die ursprünglich angedachten Varianten. Mit einem entsprechenden Finanzierungsgesetz könnte frühestens Ende 2020 gerechnet werden.
Auch was die mögliche Bauzeit des Tunnels betrifft, könnte man noch keine genauen Auskünfte geben. Sowohl der Ankauf der benötigten Flächen als auch das Ergebnis der Studien hätten maßgeblichen Einfluss auf die Bauzeit, heißt es.
Am Rande des Verkehrskollaps
Die Gemeinde Hesperingen wartet mit Ungeduld darauf, dass sich in Sachen Contournement endlich etwas tut. Die einzelnen Ortschaften leiden seit Jahren unter dem hohen Verkehrsaufkommen. In der Route de Thionville und der Route de Gasperich werden immer wieder die Grenzwerte für Stickstoffoxide überschritten.
Im Zuge der Verkehrsbelastung regt sich denn auch zunehmend öffentlicher Unmut. So wurde etwa im Juni die Gruppe „Fir en Hesper/alzénger Contournement“in den sozialen Medien gegründet (das LW berichtete). Die Gruppe, die mittlerweile rund 2 000 Mitglieder zählt, setzt sich eigenen Aussagen zufolge dafür ein, die Wichtigkeit des Themas gegenüber der Regierung zu verdeutlichen. P.S.