Ausbau, die Zweite
Zehn Jahre nach der ersten Annexe des Lycée Nic Biever in Düdelingen ist eine zusätzliche Erweiterung notwendig
Düdelingen. Rund 1 700 Jugendliche drücken im Lycée Nic Biever (LNB) in Düdelingen die Schulbank. Damit ist die Schülerkapazität des Lyzeums voll ausgelastet, gar weit überschritten. „Das Gebäude war einst für 1 400 Schüler ausgelegt“, sagt der Direktor des Lyzeums, Roger Roth. Mit anderen Worten: Die Einrichtung platzt aus allen Nähten. Es muss ausgebaut werden. Und eine Erweiterung ist auch schon geplant.
Von 36 Lyzeen landesweit hat das LNB die vierthöchste Schülerzahl. „Um in Zukunft die Qualität unseres vielfältigen, schulischen Angebots aufrechterhalten zu können, bedarf es neuer Mittel. Der Ausbau unserer Einrichtung ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt. Dringend notwendig ist zudem die Niederlassung eines zusätzlichen Lyzeums in der direkten Umgebung, um das LNB zu entlasten“, betont der Direktor.
Grundstück sichern
Bereits seit mehreren Jahren setzt sich die Direktion des Düdelinger Lyzeums für den Ausbau der Einrichtung ein. Ein erstes Mal war diese zwischen 1998 und 2008 umgebaut und renoviert worden. Gut zehn Jahre später wird erneut zusätzlicher Schulraum benötigt, denn das LNB erfreut sich Jahr für Jahr steigender Schülerzahlen.
Unterredungen mit den Gemeindeverantwortlichen und dem Bildungsministerium sowie weiteren Instanzen haben bereits mehrmals stattgefunden. Pläne für die Erweiterung liegen schon vor. Wegen des Grundstücks, auf dem die Erweiterung ihren Platz finden soll, müssen sich Staat und Gemeinde aber noch einig werden. Das neue Schulgebäude soll laut Wunsch der Führungsabteilung des LNB gegenüber der bereits bestehenden Annexe des Lyzeums, dem sogenannten Alliance-gebäude am Fuße der Diddelenger Hard und in direkter Nähe zum Viertel Italien, entstehen.
Herausforderung für das Lehrpersonal und die Verwaltungsabteilung dar“, unterstreicht der Direktor. Etwa 1 000 Schüler besuchen im LNB den allgemeinen und rund 400 Schüler den klassischen Sekundarunterricht. 230 sind für das Enseignement préparatoire eingeschrieben.
Aus dem einstigen kleinen, regionalen Düdelinger Lyzeum wurde also ein großes Lyzeum, das parallel zu den steigenden Schülerzahlen sein schulisches Angebot erweiterte. Im Mittelpunkt des täglichen Geschehens stehen heute partizipative Unterrichtsformen und gemeinsame Projekte. „Wir wollen unsere Schüler mündig machen, sie im Alltagsgeschäft mit einbeziehen und ihnen das Gefühl geben, dass sie in ,ihrer‘ und nicht in ,unserer‘ Schule sind“, betont Roger Roth.
Fehlende Lyzeen in der Umgebung
Trotz des wachsenden Zuspruchs in den vergangenen Jahrzehnten gibt der Direktor zu bedenken, dass es in der direkten Umgebung an zusätzlichen Lyzeen fehlt. „Eine zu hohe Konzentration an Schülern in einem Lyzeum ist nicht unbedingt wertvoll. Dabei werden es in Bezug auf die stets steigende Einwohnerzahl in Düdelingen in den kommenden Jahren nicht weniger werden. Das LNB befindet sich allein auf weiter Flur, während es allein in Esch bald sieben Lyzeen für Schüler aus der ganzen Umgebung geben wird. Nicht zu vergessen, das Lycée technique Mathias Adam in Petingen“, unterstreicht Roger Roth.
Ein weiteres Lyzeum in der Umgebung würde es dem LNB laut dem Direktor zudem erlauben, sich mehr in die eine oder andere Richtung zu spezialisieren und folglich Lehrgänge an ein neues Lyzeum abtreten zu können. „Dies würde sich zudem positiv auf die Qualität des Angebots auswirken“, erklärt der Leiter des Düdelinger Lyzeums. Grundsätzlich spricht er sich für eine stärkere Dezentralisierung wichtiger Bildungseinrichtungen in Luxemburg aus.