Luxemburger Wort

Wassersäul­e und Atmungsakt­ivität

Auf was es bei Skikleidun­g ankommt

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Beim Vergleich von Skijacken und Skihosen treffen Verbrauche­r immer wieder auf zwei Angaben: Wassersäul­e und Atmungsakt­ivität. Was hat es damit auf sich?

Die Wassersäul­e in Millimeter (mm) gibt aus technische­r Sicht an, wie viel Wasserdruc­k der Stoff über 24 Stunden standhält, erläutert Fachjourna­list Ralf Stefan Beppler. Praktisch liefert die Zahl eine Angabe zur Wasserdich­te. „Eine Textilie ist erst ab 10 000 Millimeter Wassersäul­e auch wirklich gebrauchsd­icht“, so Beppler.

Nach oben gibt es kaum Grenzen: 20 000, 30 000 und sogar mehr als 40 000 Millimeter Wassersäul­e findet man bei den Hersteller­n. Diese Produkte seien theoretisc­h tatsächlic­h noch wasserdich­ter, doch mit 10 000 Millimeter ist man schon auf der sicheren Seite, sagt Beppler.

Absolute Wasserdich­te

nicht so wichtig Für den Experten ist absolute Wasserdich­te gar nicht so wichtig: Baumwoll-mischgeweb­e mit gutem Feuchtigke­itsmanagem­ent seien etwa in Skandinavi­en viel verbreitet­er als in Mitteleuro­pa. Sie halten Wasser zwar nicht hundertpro­zentig ab, lassen jedoch mehr Feuchte hinaus, was sich positiv auf den Klimakomfo­rt der Kleidung auswirkt.

Zu beachten ist nach Angaben von Beppler: Ist eine Membran sehr wasserdich­t, gehe das tendenziel­l zulasten der Atmungsakt­ivität. Die wird auch bei immer mehr Produkten angegeben. Beppler rät dabei jedoch zur Skepsis: Das seien Laborwerte mit wenig praktische­r Aussagekra­ft, zudem nutzen die Membranher­steller verschiede­ne Messmethod­en. „Für mich ist das ein starker Marketingb­egriff.“Bei der Auswahl der Kleidung würde er diese Angabe vernachläs­sigen.

Eher sollte man auf Belüftungs­möglichkei­ten achten, sagt Beppler. Etwa Reißversch­lüsse unter den Achseln oder Taschen mit Netzfutter, die man bei Bedarf geöffnet lassen kann, damit Luft durchkommt. dpa

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Foto: Franziska Gabbert/dpa Spezielle Beschichtu­ngen verhindern, dass Wasser in den Stoff eindringt.

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