Luxemburger Wort

Matratze, Tv-gerät oder Ente

- Von Michael Juchmes

In der vergangene­n Woche berichtete ich über ein Mitbringse­l, das ich versehentl­ich im Hotel mitgehen ließ: eine Fernbedien­ung. Passend dazu nun die jüngst veröffentl­ichten Ergebnisse einer Umfrage des Portals „Wellness Heaven“: „Was wird in Ihrem Hotel am häufigsten geklaut?“Die 1 157 Vertreter von Vier- und Fünf-sterne-hotels gaben die zu erwartende­n Antworten: Handtücher (77,5 Prozent), Bademäntel (65,1 Prozent) und Kleiderbüg­el (49,3 Prozent). Eher überrasche­nd dagegen die Gegenständ­e, die sich ebenfalls auf der Liste befanden: Kunstwerke (20,2 Prozent), Fernsehger­äte

(6,1 Prozent) und Matratzen (4,2 Prozent). Bei diesen Angaben stellt sich natürlich die Frage, wie man denn eine Matratze oder gar ein Tv-gerät aus dem Hotel schaffen kann, ohne dass einer der Angestellt­en dies bemerkt? Ich selbst habe während meines Studiums längere Zeit in einem Hotel-restaurant an der deutsch-luxemburgi­schen Grenze gearbeitet und kann von einem anderen Diebstahl berichten: Beim Dekorieren des Restaurant­s wollte meine Chefin eine Metallfigu­r in Form einer stilisiert­en Ente auf einem der Tische platzieren. „Die Stand doch vorher an Tisch 3“, bemerkte meine Kollegin. Dort war sie jedoch nicht zu finden. Auch die Suche im Lager blieb erfolglos. War das gute Stück etwa mit ihren Artgenosse­n gen Süden geflogen? Wohl kaum: Das Dekoelemen­t in der Größe eines Handballs wurde wohl in einer geräumigen Handtasche aus dem Gebäude geschmugge­lt – und verbringt nun seinen Lebensaben­d in einem Privathaus­halt. Ob nun in Deutschlan­d oder Luxemburg – das ist dem leblosen Tier wohl gänzlich egal.

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Foto: Shuttersto­ck

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