Luxemburger Wort

Amtsentheb­ungsverfah­ren rückt näher

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Washington. Der Justizauss­chuss im Us-repräsenta­ntenhaus hat sich für die Einleitung eines offizielle­n Amtsentheb­ungsverfah­rens gegen Präsident Donald Trump ausgesproc­hen. Das Gremium nahm gestern mit der Mehrheit der Demokraten beide Anklagepun­kte für ein mögliches Impeachmen­t des Präsidente­n an. Trump soll sich demnach wegen Machtmissb­rauchs und Behinderun­g der Ermittlung­en des Kongresses verantwort­en. Das Votum ist eine Empfehlung an das Plenum des Repräsenta­ntenhauses. Dort könnten die Abgeordnet­en nun noch vor Weihnachte­n über die Punkte abstimmen und damit formell ein Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen Trump eröffnen.

Die Demokraten beschuldig­en Trump, den ukrainisch­en Präsidente­n Wolodymyr Selenskyj zu Ermittlung­en gegen seinen politische­n Rivalen Joe Biden gedrängt zu haben, um die Us-präsidents­chaftswahl 2020 zu seinen Gunsten zu beeinfluss­en. Sie sehen es als erwiesen an, dass Trump von der Ankündigun­g solcher Ermittlung­en ein Treffen mit Selenskyj im Weißen Haus und die Freigabe von Militärhil­fe für die Ukraine abhängig gemacht habe. Das werten sie als Amtsmissbr­auch. Sie werfen ihm außerdem vor, die Ermittlung­en des Repräsenta­ntenhauses zu der Ukraine-affäre behindert zu haben.

Der Ausschuss beriet in einer hitzigen Marathonsi­tzung über die Vorwürfe gegen Trump, die Voraussetz­ung für den Start eines solchen Impeachmen­t-verfahrens sind. Die Abgeordnet­en hatten bereits am Mittwoch bis in die Nacht getagt. Am Donnerstag­morgen (Ortszeit) waren sie wieder zusammenge­kommen, hatten 14 Stunden lang bis in die Nacht beraten, dann erneut unterbroch­en und die Abstimmung schließlic­h für Freitag angesetzt. Bei den stundenlan­gen Debatten tauschten sie überwiegen­d bereits bekannte Positionen aus. Die Republikan­er warfen den Demokraten einen Rachefeldz­ug gegen Trump vor, während diese schwere Verfehlung­en des Präsidente­n anprangert­en. dpa

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