Per Katamaran nach Dubai
Über die Glaubwürdigkeit der staatlich unterstützten Elektromobilitätslobby
Mit dem Nationalen Energie- und Klimaplan (PNEC) will Luxemburg ab 2021 eine Co2-steuer einführen, die über die kommenden Jahre progressiv erhöht werden soll. Auch eine Erhöhung der Autosteuer wird ausgearbeitet. Sie soll Anreize schaffen für den Umbau unserer derzeitig klimafeindlichen automobilen Gesellschaft, hin zu einer angeblich klimaneutralen Elektromobilität. Durch die gezielten Maßnahmen werde Luxemburg erneut zum beispielgebenden Vorreiter in der EU. So verkündet es Energieminister Turmes. Die Lithium- und Kobaltgewinnung, zur Herstellung der benötigten Batterien, werde durch Ausschluss jeglicher Ausbeutung durch Kinderarbeit in Luxemburg regierungsseitig strengstens auf die Einhaltung umweltschonender Kriterien überwacht, so der Minister. Die Zauberformel heißt auch in diesem Bereich Recycling der benötigten Rohstoffe.
Durch gezielte Maßnahmen und Anwendung aller erdenklichen Stellschrauben will die Regierung den Bürger zu einer angeblich klimaneutralen Mobilität erziehen. Dabei wird einer noch in den Kinderschuhen stehenden Elektromobilitätslobby von staatlicher Seite massiv Vorschub geleistet. Dass der Lithiumabbau in Chile, Bolivien und Argentinien zu katastrophalen Umweltschäden wie Verseuchung des Grund- und
Trinkwassers sowie zur Absenkung des Grundwasserspiegels führt und somit einem der letzten südamerikanischen Naturvölker die Lebensgrundlage nimmt, durch Erkrankung und Tod ihrer Viehherden, ist anscheinend für unsere grünen Politiker plötzlich kein Thema mehr.
Wer mit dem Flugzeug durch die Welt reist, beeinflusst gleichermaßen das Klima. Denn der Flugverkehr sorgt zum einen für direkte Co2-emissionen, zum anderen für Stickoxide und Wasserdampf in hohen Luftschichten. CO2 hat einen wärmenden Effekt. Stickoxide bilden die treibhauswirksamen Gase Ozon und Methan. Der Co2-ausstoß von Flugzeugen ist der weitaus größte Klimakiller. Einen Überblick dazu auf Lang- und Kurzstrecke kann man sich im Internet verschaffen.
Uns wird rezent in einer von Experten gestützten Studie veranschaulicht, dass unsere Wälder zu fast 50 Prozent schwerstgeschädigt oder bereits abgestorben seien. Dabei weiß mittlerweile jedes Kind, dass die Restmengen an Kerosin bei Flugzeugen vor der Landung über den Anflugschneisen abgelassen werden, um Flügelbruch beim Aufsetzen auf der Landebahn zu verhindern.
Kerosin wird weltweit dadurch subventioniert, dass es von Akzisen befreit ist. Eine Belegung dieses Klimakillers mit einer dem
Kriterium „pollueur payeur“entsprechenden Co2-steuer wird tunlichst außer Acht gelassen. Bei einer nationalen Einführung einer solchen Steuer würde die auch so gepriesene klimatische Vorreiterrolle einem wirtschaftspolitischen Selbstmord gleichkommen, könnten doch alle im Land angesiedelten Fluggesellschaften sofort dichtmachen. So wird auch in Zukunft in Luxemburg munter günstig und steuerbefreit weitergeflogen, Klimapaket hin oder her. Dies auch bei Staatsdienern vom kleinsten Beamten bis in die höchsten Etagen von Wirtschaft und weltumspannender Diplomatie. Auch ist kaum anzunehmen, dass unsere Parlamentarier und andere hohe Würdenträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Kürze zur Weltausstellung nach Dubai per Katamaran aufbrechen werden.
Es bleibt zu hoffen, dass dem uneingeschränkten Elektromobilitätswahn unserer grünen Politfundamentalisten, der nur dem erdgebundenen Verkehr beschert werden soll, durch die bereits mehrfach von den großen Stromproduzenten in Deutschland, Österreich, Schweiz und Tschechien für die Zukunft angekündigte Stromrationierung wegen Stromnotstands, ein Riegel vorgeschoben wird.
Néckel Ritz, Wasserbillig