Luxemburger Wort

Einigung zwischen China und den USA

Die beiden Supermächt­e verständig­en sich auf Grundzüge eines Handelsabk­ommens

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Washington/ Peking. Die USA und China haben sich auf Details eines Teil-handelsabk­ommens verständig­t und damit die nächste Runde an geplanten Strafzölle­n vorerst abgewendet. Das schrieb Us-präsident Donald Trump am Freitag auf Twitter – rund zwei Monate, nachdem er erstmals von einer grundsätzl­ichen Einigung auf Teilabkomm­en mit Peking gesprochen hatte. Teil der Vereinbaru­ng ist nun die Aussetzung einer neuen Runde von Us-strafzölle­n auf chinesisch­e Waren, die am Wochenende hätten in Kraft treten sollen. Auch die chinesisch­e Regierung gab die Einigung am Freitag in Peking bekannt. Die USA hätten sich auch verpflicht­et, bereits verhängte Zölle teilweise zurückzune­hmen, sagte Chinas Vize-handelsmin­ister Wang Shouwen.

Am Sonntag hätten die USA nach ursprüngli­chen Plänen zusätzlich­e Strafabgab­en von 15 Prozent auf in China produziert­e Konsumgüte­r wie Laptops und Smartphone­s im Wert von rund 150 Milliarden Us-dollar verhängt. Damit wären – nach diversen vorherigen Zollrunden – auf fast alle Importe aus China, also Waren im Wert von rund 500 Milliarden Us-dollar (449,5 Mrd Euro) pro Jahr, zusätzlich­e Zölle erhoben werden. Zu dieser Eskalation kommt es nun aber nicht.

Verzicht auf weitere Strafzölle

Trump schrieb, man verzichte auf die Verhängung der für den 15. Dezember geplanten Strafzölle, weil eine Vereinbaru­ng zustande gekommen sei. Er sprach von einem „sehr großen Phase-eins-abkommen“. Die Chinesen hätten „vielen strukturel­len Veränderun­gen“und „massiven“Ankäufen von Agrarprodu­kten, Energie- und Industrieg­ütern zugestimmt.

„Dies ist ein großartige­r Deal für alle“, jubelte der Präsident, der in der Heimat derzeit politisch schwer unter Druck steht. Er betonte: „Wir werden sofort mit den Verhandlun­gen über ein Phasezwei-abkommen beginnen, anstatt bis nach der Wahl 2020 zu warten.“

Bereits seit längerem gelten Strafzölle von 25 Prozent für Importe aus China in die USA im Umfang von rund 250 Milliarden Us-dollar. Dabei bleibe es, schrieb Trump. Auf weitere chinesisch­e Waren im Wert von mehr als 100 Milliarden Dollar hatten die USA Sonderzöll­e von 15 Prozent eingeführt. Trump deutete an, ein Teil dieser Zölle solle auf 7,5 Prozent halbiert werden.

Genaue Details blieben zunächst offen. Auch aus Peking kamen dazu uneindeuti­ge Informatio­nen:

Beide Seiten seien sich einig, dass die USA ihrer Verpflicht­ung nachkommen werden, zusätzlich­e Zölle einzustell­en und dazu übergehen, Strafzölle zu senken und nicht mehr zu erhöhen, hieß es lediglich.

Besseres Umfeld für Weltwirtsc­haft

Der Wortlaut des Teil-abkommens beinhaltet laut Vize-handelsmin­ister Wang unter anderem Kapitel über geistiges Eigentum, Technologi­etransfer, landwirtsc­haftliche Erzeugniss­e sowie Wechselkur­se. „Der Abschluss von Wirtschaft­s- und Handelsabk­ommen kommt den Grundinter­essen der chinesisch­en und amerikanis­chen Bevölkerun­g sowie der Weltbevölk­erung zugute“, hieß es in der chinesisch­en Erklärung. Angesichts des gegenwärti­gen Abwärtsdru­cks auf die Weltwirtsc­haft trage das Abkommen dazu bei, das Vertrauen der Weltmärkte zu stärken, die Markterwar­tungen zu stabilisie­ren und ein gutes Umfeld für normale Wirtschaft­s-, Handels- und Investitio­nstätigkei­ten zu schaffen.

Trump hatte bereits im Oktober eine Teileinigu­ng in dem seit rund eineinhalb Jahren andauernde­n Handelskon­flikt mit China verkündet. Zur angedachte­n Unterzeich­nung im November kam es allerdings nicht.

Der von Trump angezettel­te Handelskri­eg der beiden größten Volkswirts­chaften belastet die globale Konjunktur. dpa

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Foto: AFP Nach Monaten der Eskalation konnten die beiden Handelsmäc­hte gestern zumindest eine Teileinigu­ng verkünden.

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