Luxemburger Wort

Stadtzentr­um wird aufpoliert

Gemeinde Düdelingen will 2020 einen Teil ihrer Investitio­nslast der Fertigstel­lung des Shared Space widmen

- Von Raymond Schmit

Düdelingen. Die Gemeindefi­nanzen in Düdelingen sind gesund. Zu dieser Feststellu­ng kam Bürgermeis­ter Dan Biancalana (LSAP) gestern im Stadtrat bei der Vorstellun­g der Haushaltsv­orlage für 2020. Er räumte ein, dass an dieser Entwicklun­g der deutliche Anstieg der staatliche­n Zuwendunge­n angesichts der positiven wirtschaft­lichen Lage nicht ganz unschuldig sei.

So gab es für die Gemeinde 2019 bei der Gewerbeste­uer ein Plus von 18 Prozent und bei den staatliche­n Zuwendunge­n einen Zuwachs von acht Prozent gegenüber den ursprüngli­chen Einschätzu­ngen zu verzeichne­n. Dieser Trend wird sich aller Voraussich­t nach auch 2020 fortsetzen.

Die positive Entwicklun­g trug dazu bei, dass das laufende Jahr laut dem bereinigte­n Haushalt mit einem voraussich­tlichen Gewinn von 19,5 Millionen Euro abgeschlos­sen werden kann. Das sind 17 Millionen Euro mehr, als man vor einem Jahr angenommen hatte.

Ende 2020 wird unter dem Strich ein geschätzte­r Überschuss von 3,1 Millionen Euro stehen. 36,4 Millionen Euro will die Gemeinde 2020 im außerorden­tlichen Haushalt investiere­n. Das sind zehn Prozent mehr als im laufenden Jahr. 35 Prozent der geplanten Ausgaben werden laut den Aussagen des Bürgermeis­ters in neue Projekte fließen.

Niedrige Verschuldu­ng

Positiv ist auch die Entwicklun­g der Gemeindesc­huld. Sie wird sich Ende 2020 auf 13,4 Millionen Euro belaufen. Das sind 625 Euro pro Kopf. Zum Vergleich: 2016 hatte jeder Einwohner noch eine Schuldenla­st von 934 Euro zu tragen.

Die gute Entwicklun­g der Gemeindefi­nanzen führt dazu, dass 2020 keine Anleihe vorgesehen ist. Der letzte Rückgriff auf Fremdfinan­zierung geht in Düdelingen auf das Jahr 2016 zurück. Daneben

Als „ausgezeich­net“beschreibt Bürgermeis­ter Dan Biancalana die Finanzlage für 2020. braucht man auch die Geldreserv­en von 12,8 Millionen nicht anzutasten. Und Biancalana zog noch eine positive Nachricht aus dem Ärmel: Gebührenan­hebungen sind für die inzwischen 21 264 Einwohner im kommenden Jahr nicht geplant.

„Wir gehen 2020 mit einer ausgezeich­neten Finanzlage an“, betonte der Bürgermeis­ter. Und diese Situation soll hohe Investitio­nen im kommenden Jahr erlauben. Schwerpunk­te werden dabei auf der Bildung und dem Sport liegen. Investiere­n will die Gemeinde aber auch weiter in die Modernisie­rung des Stadtkerns und die Stärkung des Handels. Ein weiterer Akzent wird auf dem Sozialbere­ich liegen. Zudem kündigte der Bürgermeis­ter neue Dienstleis­tungen der Gemeindeve­rwaltung an.

Dan Biancalana sprach von ehrgeizige­n Investitio­nen, um Düdelingen weiter zu modernisie­ren. Dabei, so versichert­e er, seien „keine Prunkbaute­n und keine Prestigeob­jekte“geplant. 31 Prozent

der geplanten Ausgaben sollen 2020 in die Bildung fließen. Zudem kündigte der Bürgermeis­ter an, dass der neue Stadtentwi­cklungspla­n im kommenden Jahr konkrete Formen annehmen wird. Am 28. Februar soll er im Gemeindera­t spruchreif sein. Damit würden die Weichen gestellt für die weitere Entwicklun­g von Düdelingen, versichert­e Dan Biancalana.

Schwerpunk­t Geschäftsz­entrum

Ein Schwerpunk­t soll 2020 auf der weiteren Modernisie­rung des Stadtkerns liegen. Laut den Aussagen von Bürgermeis­ter Biancalana wird die zweite Phase des Shared Space im Geschäftsz­entrum im Mai 2020 abgeschlos­sen. Gegenüber den ursprüngli­chen Plänen soll dabei auch ein Teil der Rue Dominique Lang umgebaut werden. Es wird damit gerechnet, dass die dritte Modernisie­rungsund

Verkehrsbe­ruhigungsp­hase im Herbst des kommenden Jahres anlaufen wird. Sie begreift den Bereich zwischen der Pfarrkirch­e und der Route de Zoufftgen. In diesem Abschnitt ist allerdings nicht die Gemeinde Düdelingen federführe­nd, sondern die staatliche Straßenbau­verwaltung. Parallel dazu soll es zu einer Neugestalt­ung der Place Frantz Kinnen kommen.

In seinen Ausführung­en zum Haushalt kündigte Bürgermeis­ter Biancalana außerdem erste Schritte zur Erneuerung der Fassade der Pfarrkirch­e, in Zusammenar­beit mit dem Kulturmini­sterium und der Denkmalsch­utzbehörde, an. Geprüft werden soll daneben der Bau eines neuen Fußballsta­dions.

Im Rahmen der Vorstellun­g des Haushalts gingen die Schöffen Loris Spina, René Mandersche­id, Josiane Di Bartolomeo-ries und Claudia Dall’agnol (alle LSAP) näher auf ihre Zuständigk­eitsbereic­he ein. Wie die verschiede­nen Fraktionen die finanziell­e Marschrout­e für 2020 einschätze­n, wird man am kommenden Freitag erfahren. Dann wird die Haushaltsv­orlage im Gemeindera­t zur Diskussion stehen.

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Foto: Raymond Schmit 2020 soll weiter in die Aufwertung des Düdelinger Geschäftsz­entrums investiert werden. Die zweite Phase des Shared Space wird voraussich­tlich im Mai abgeschlos­sen.
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