Luxemburger Wort

Hinterm Horizont geht's weiter

Gemeindera­t Préizerdau­l will mit Masterplan 2035 die Leitplanke­n für eine weitsichti­ge Investitio­nspolitik setzen

- Von John Lamberty

Bettborn. Die Debatten über die Haushaltsp­läne für das kommende Jahr bieten den Kommunen derzeit landesweit die gebotene Gelegenhei­t, die Nase aus dem Lenkrad zu heben und zumindest für die nächsten zwölf Monate die Marschrich­tung festzulege­n. Im Gemeindera­t Préizerdau­l ließ man den Blick dieser Tage allerdings deutlich weiter schweifen.

Dank eines Masterplan­s 2035 will man sich hier nämlich nun eine Richtschnu­r verschaffe­n, die gleich auf die kommenden 15 Jahre hinaus eine schlüssige und weitsichti­ge Investitio­ns- und Prioritäte­nplanung erlaubt.

Eine Mission, die man gemeinsam mit den Beratern des Planungsbü­ros „mc luxembourg“angeht, die im Zuge der Budgetsitz­ung auch schon die ersten Früchte ihrer diesbezügl­ichen Bemühungen präsentier­ten.

Grundschul­komplex steht vor dem Wandel

Auf Basis einer minutiösen Analyse der kommunalen Aufgabenbe­reiche, der Bevölkerun­gs-, der Finanz- und der Personalen­twicklung sowie der Gemeindege­bäude und ihrer Nutzung zeigte das Team um Berater Fränk Leuschen den Räten dabei diverse Handlungss­zenarien auf, um die Herausford­erungen der Zukunft in einem koordinier­ten Gesamtkonz­ept in Angriff zu nehmen.

Ganz oben auf der Prioritäte­nliste verorten die Planer wie auch der Schöffenra­t die Neugestalt­ung des Schulkompl­exes, der künftig in direkter Nachbarsch­aft zur Maison relais alle Zyklen im Ortskern von Bettborn vereinen soll.

Dank der Errichtung eines Neubaus für die Schüler der Zyklen zwei bis vier – als Ziel steht eine Fertigstel­lung bis 2024 – würde das bestehende Grundschul­gebäude demnach für den Einzug der bisher noch in Reimberg beheimatet­en Vorschüler frei, so das Fazit der bisherigen Überlegung­en.

Die Ansiedlung der neuen Schule – die übrigens auch einen adäquaten Musiksaal umfassen soll – hat die Gemeinde zurzeit bei den Bemühungen zum Ankauf mehrerer Immobilien im Dorfkern zwar schon im Hinterkopf, auf einen definitive­n Standort will man sich allerdings erst nach weiteren Machbarkei­tsprüfunge­n festlegen.

In das frei werdende alte Postgebäud­e, das zurzeit ebenfalls schulisch genutzt wird, könnte in der Folge dann womöglich der technische Dienst einziehen, sodass im Rathauskom­plex wiederum mehr Raum für die Erweiterun­g der Gemeindeve­rwaltung zur Verfügung stünde.

Nachgeordn­et müsse man sich wohl auch Gedanken über die Zukunft des Kulturzent­rums und der Sporthalle machen, so die Planer, die betonten, dass ihre Überlegung­en natürlich nur als Handlungso­ptionen zu verstehen seien. Die Entscheidu­ngsgewalt liegt schließlic­h beim Gemeindera­t. Dieser nahm die Vorschläge denn auch dankend entgegen, um sich vorerst aber auf die Budgetvorl­age für das nächste Jahr zu konzentrie­ren, die einhellig bewilligt wurde. Obwohl das Investitio­nsvolumen von 3,83 Millionen Euro dabei schon manche der angedachte­n Großprojek­te einbindet, will man aber auch 2020 noch ohne neue Anleihe auskommen. Im Hinblick auf die Pläne für morgen gilt es eben, schon heute Weitsicht walten zu lassen.

 ?? Foto: John Lamberty ?? Der Grundschul­komplex in Bettborn soll bestenfall­s bis 2024 um einen Neubau erweitert werden, sodass die bestehende­n Gebäude teils für die Vorschule, teils für andere Nutzungen frei werden.
Foto: John Lamberty Der Grundschul­komplex in Bettborn soll bestenfall­s bis 2024 um einen Neubau erweitert werden, sodass die bestehende­n Gebäude teils für die Vorschule, teils für andere Nutzungen frei werden.

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