Hinterm Horizont geht's weiter
Gemeinderat Préizerdaul will mit Masterplan 2035 die Leitplanken für eine weitsichtige Investitionspolitik setzen
Bettborn. Die Debatten über die Haushaltspläne für das kommende Jahr bieten den Kommunen derzeit landesweit die gebotene Gelegenheit, die Nase aus dem Lenkrad zu heben und zumindest für die nächsten zwölf Monate die Marschrichtung festzulegen. Im Gemeinderat Préizerdaul ließ man den Blick dieser Tage allerdings deutlich weiter schweifen.
Dank eines Masterplans 2035 will man sich hier nämlich nun eine Richtschnur verschaffen, die gleich auf die kommenden 15 Jahre hinaus eine schlüssige und weitsichtige Investitions- und Prioritätenplanung erlaubt.
Eine Mission, die man gemeinsam mit den Beratern des Planungsbüros „mc luxembourg“angeht, die im Zuge der Budgetsitzung auch schon die ersten Früchte ihrer diesbezüglichen Bemühungen präsentierten.
Grundschulkomplex steht vor dem Wandel
Auf Basis einer minutiösen Analyse der kommunalen Aufgabenbereiche, der Bevölkerungs-, der Finanz- und der Personalentwicklung sowie der Gemeindegebäude und ihrer Nutzung zeigte das Team um Berater Fränk Leuschen den Räten dabei diverse Handlungsszenarien auf, um die Herausforderungen der Zukunft in einem koordinierten Gesamtkonzept in Angriff zu nehmen.
Ganz oben auf der Prioritätenliste verorten die Planer wie auch der Schöffenrat die Neugestaltung des Schulkomplexes, der künftig in direkter Nachbarschaft zur Maison relais alle Zyklen im Ortskern von Bettborn vereinen soll.
Dank der Errichtung eines Neubaus für die Schüler der Zyklen zwei bis vier – als Ziel steht eine Fertigstellung bis 2024 – würde das bestehende Grundschulgebäude demnach für den Einzug der bisher noch in Reimberg beheimateten Vorschüler frei, so das Fazit der bisherigen Überlegungen.
Die Ansiedlung der neuen Schule – die übrigens auch einen adäquaten Musiksaal umfassen soll – hat die Gemeinde zurzeit bei den Bemühungen zum Ankauf mehrerer Immobilien im Dorfkern zwar schon im Hinterkopf, auf einen definitiven Standort will man sich allerdings erst nach weiteren Machbarkeitsprüfungen festlegen.
In das frei werdende alte Postgebäude, das zurzeit ebenfalls schulisch genutzt wird, könnte in der Folge dann womöglich der technische Dienst einziehen, sodass im Rathauskomplex wiederum mehr Raum für die Erweiterung der Gemeindeverwaltung zur Verfügung stünde.
Nachgeordnet müsse man sich wohl auch Gedanken über die Zukunft des Kulturzentrums und der Sporthalle machen, so die Planer, die betonten, dass ihre Überlegungen natürlich nur als Handlungsoptionen zu verstehen seien. Die Entscheidungsgewalt liegt schließlich beim Gemeinderat. Dieser nahm die Vorschläge denn auch dankend entgegen, um sich vorerst aber auf die Budgetvorlage für das nächste Jahr zu konzentrieren, die einhellig bewilligt wurde. Obwohl das Investitionsvolumen von 3,83 Millionen Euro dabei schon manche der angedachten Großprojekte einbindet, will man aber auch 2020 noch ohne neue Anleihe auskommen. Im Hinblick auf die Pläne für morgen gilt es eben, schon heute Weitsicht walten zu lassen.