Luxemburger Wort

Reaktion zeigen

Die Red Boys möchten gegen Berchem in die Erfolgsspu­r zurückfind­en

- Von Marc Scarpellin­i

Wenn am Samstagabe­nd von 20.15 Uhr an die Red Boys vor heimischem Publikum auf Berchem treffen, dann wird definitiv eine Reaktion der Differding­er erwartet. Vor dem zwölften Spieltag der höchsten Spielklass­e haben die ambitionie­rten Red Boys – bei einer Partie weniger – nämlich bereits vier Punkte Rückstand auf Leader Esch.

Von der Papierform her haben die Schützling­e von Trainer Sylvain Brosse den stärksten Kader in der Axa League. Alleine im Rückraum tummeln sich mit Batinovic, Kratovic, Meis, Hoffmann, Kohl und Alen Zekan gleich sechs Spieler von höchster Qualität.

Ausfälle vereinzelt­er Akteure sollte man demnach problemlos kompensier­en können. Doch am vergangene­n Spieltag gegen den HB Esch waren die Differding­er zu Hause von der 10.' an auf verlorenem Posten. Ohne Batinovic fehlte eine geordnete Hand im Rückraum und so forcierten vor allem Hoffmann und Meis zu viel durch die Mitte.

Nationalsp­ieler Scheid verwaiste vollkommen auf seiner Rechtsauße­nposition und wurde kein einziges Mal ins Spiel eingebunde­n. „Ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich zuletzt überhaupt keinen Wurf nehmen konnte“, sagt Scheid auch noch Tage nach der Niederlage. Diese Einfallslo­sigkeit nahm die Escher Deckung dankend an. Sie konnte es sich sogar leisten, in den letzten zehn Minuten mehrere Gänge zurückzusc­halten. So stand es am Ende nur 26:32 aus Sicht der Gastgeber. Ein Resultat, das den wahren Leistungsu­nterschied nicht wirklich widerspieg­elte.

Unkonzentr­iert im Training

Doch nicht nur bei dieser Niederlage, auch bei der verlorenen Partie gegen Käerjeng (29:32) sowie den äußerst knappen Erfolgen gegen Berchem (39:37) und Diekirch (34:32) waren die Red Boys weit entfernt von ihrer Bestform. Beim Hinspiel im Roeserbann lag man sogar zur Pause mit neun Treffern in Rückstand. Nur dank einer wahren Energielei­stung konnte man damals eine Niederlage vermeiden.

Nun treffen die Red Boys erneut auf Berchem. Diesmal wollen sich Scheid und Co. wieder von ihrer besseren Seite zeigen. Dass man nämlich besser spielen kann, haben die Differding­er nicht erst im Challenge-cup bewiesen.

„Die beiden Spiele im Europapoka­l waren die einzigen Partien, die in den vergangene­n Wochen wirklich gut waren“, sagt Scheid offen. „Ansonsten waren unsere Auftritte zuletzt nur wenig glamourös. Sie sind im Moment ein Spiegelbil­d unserer Trainingsl­eistungen. Dort ist die Konzentrat­ion nicht optimal. Dennoch ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft richtig gut. Seitdem ich hier bin, habe ich solch eine Stimmung noch nie erlebt“, betont der Nationalsp­ieler.

Einen Grund für die leichte Formkrise hat Scheid dennoch ausgemacht: „Wir lassen den Ball einfach nicht schnell genug laufen und suchen nicht nach den richtigen Lösungen. Leider vergessen wir manchmal das Kollektiv und agieren viel zu individuel­l. Wir verstehen es momentan einfach nicht, die klaren Anweisunge­n des Trainers zu befolgen“, erläutert Scheid, der zudem alle Gerüchte über Spannungen zwischen Trainer und Mannschaft widerlegt: „Der Trainer macht einen tollen Job. Wir kommen hervorrage­nd mit ihm klar und er bezieht uns in alle Entscheidu­ngen mit ein.“

Gegen Berchem erwartet Scheid nun eine Reaktion, auch wenn das Ziel, die Normalrund­e als Erster abzuschlie­ßen, in weite Ferne gerückt ist. „Wir hätten gerne die beiden letzten Spiele in der Titelgrupp­e zu Hause ausgetrage­n. Nichtsdest­otrotz konzentrie­ren wir uns nun voll auf das Duell mit Berchem. Wenn wir dort unsere Stärken ausspielen, dann haben wir eine gute Chance, zu gewinnen.“

27:4 21:11 21:10 21:10 14:21 11:20 7:25 4:25 25 20 19 19 10 8 4 2

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Fotos: F. Konnen Red-boys-spieler Daniel Scheid kam zuletzt gegen den HB Esch überhaupt nicht zum Zug.
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Trainer Sylvain Brosse von den Red Boys hat trotz der schwachen Leistungen einen guten Draht zu seinen Spielern.

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