Reaktion zeigen
Die Red Boys möchten gegen Berchem in die Erfolgsspur zurückfinden
Wenn am Samstagabend von 20.15 Uhr an die Red Boys vor heimischem Publikum auf Berchem treffen, dann wird definitiv eine Reaktion der Differdinger erwartet. Vor dem zwölften Spieltag der höchsten Spielklasse haben die ambitionierten Red Boys – bei einer Partie weniger – nämlich bereits vier Punkte Rückstand auf Leader Esch.
Von der Papierform her haben die Schützlinge von Trainer Sylvain Brosse den stärksten Kader in der Axa League. Alleine im Rückraum tummeln sich mit Batinovic, Kratovic, Meis, Hoffmann, Kohl und Alen Zekan gleich sechs Spieler von höchster Qualität.
Ausfälle vereinzelter Akteure sollte man demnach problemlos kompensieren können. Doch am vergangenen Spieltag gegen den HB Esch waren die Differdinger zu Hause von der 10.' an auf verlorenem Posten. Ohne Batinovic fehlte eine geordnete Hand im Rückraum und so forcierten vor allem Hoffmann und Meis zu viel durch die Mitte.
Nationalspieler Scheid verwaiste vollkommen auf seiner Rechtsaußenposition und wurde kein einziges Mal ins Spiel eingebunden. „Ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich zuletzt überhaupt keinen Wurf nehmen konnte“, sagt Scheid auch noch Tage nach der Niederlage. Diese Einfallslosigkeit nahm die Escher Deckung dankend an. Sie konnte es sich sogar leisten, in den letzten zehn Minuten mehrere Gänge zurückzuschalten. So stand es am Ende nur 26:32 aus Sicht der Gastgeber. Ein Resultat, das den wahren Leistungsunterschied nicht wirklich widerspiegelte.
Unkonzentriert im Training
Doch nicht nur bei dieser Niederlage, auch bei der verlorenen Partie gegen Käerjeng (29:32) sowie den äußerst knappen Erfolgen gegen Berchem (39:37) und Diekirch (34:32) waren die Red Boys weit entfernt von ihrer Bestform. Beim Hinspiel im Roeserbann lag man sogar zur Pause mit neun Treffern in Rückstand. Nur dank einer wahren Energieleistung konnte man damals eine Niederlage vermeiden.
Nun treffen die Red Boys erneut auf Berchem. Diesmal wollen sich Scheid und Co. wieder von ihrer besseren Seite zeigen. Dass man nämlich besser spielen kann, haben die Differdinger nicht erst im Challenge-cup bewiesen.
„Die beiden Spiele im Europapokal waren die einzigen Partien, die in den vergangenen Wochen wirklich gut waren“, sagt Scheid offen. „Ansonsten waren unsere Auftritte zuletzt nur wenig glamourös. Sie sind im Moment ein Spiegelbild unserer Trainingsleistungen. Dort ist die Konzentration nicht optimal. Dennoch ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft richtig gut. Seitdem ich hier bin, habe ich solch eine Stimmung noch nie erlebt“, betont der Nationalspieler.
Einen Grund für die leichte Formkrise hat Scheid dennoch ausgemacht: „Wir lassen den Ball einfach nicht schnell genug laufen und suchen nicht nach den richtigen Lösungen. Leider vergessen wir manchmal das Kollektiv und agieren viel zu individuell. Wir verstehen es momentan einfach nicht, die klaren Anweisungen des Trainers zu befolgen“, erläutert Scheid, der zudem alle Gerüchte über Spannungen zwischen Trainer und Mannschaft widerlegt: „Der Trainer macht einen tollen Job. Wir kommen hervorragend mit ihm klar und er bezieht uns in alle Entscheidungen mit ein.“
Gegen Berchem erwartet Scheid nun eine Reaktion, auch wenn das Ziel, die Normalrunde als Erster abzuschließen, in weite Ferne gerückt ist. „Wir hätten gerne die beiden letzten Spiele in der Titelgruppe zu Hause ausgetragen. Nichtsdestotrotz konzentrieren wir uns nun voll auf das Duell mit Berchem. Wenn wir dort unsere Stärken ausspielen, dann haben wir eine gute Chance, zu gewinnen.“
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