Luxemburger Wort

Wall Street auf Rekordhöhe

Zinsfriede­n und Handelspol­itik: Der amerikanis­che Aktienmark­t steuert auf sein bestes Jahr seit 2013 zu

- Von Walter Pfaeffle (New York)

Was heizt die Rally an? Zum einen hat die Notenbank Federal Reserve einige ihrer Zinserhöhu­ngen von 2018 wieder rückgängig gemacht, während der unmittelba­re Ausbruch eines Handelskri­egs dank Präsident Trumps Phaseeins-abkommen mit China verhindert werden konnte.

Die Wende im Frühjahr

Nichts scheint die Rally bremsen zu können, und die gute Laune dürfte in den sechs verbleiben­den Handelstag­en anhalten. Der amerikanis­che Aktienmark­t steuert 2019 auf sein bestes Jahr seit 2013 zu. Vor einem Jahr war es genau umgekehrt. Der breit ausgericht­ete Standard & Poor's 500-Index war bis zum 12. Dezember 2018 um zwölf Prozent gesunken und befand sich auf dem Weg zum schlechtes­ten Dezember seit 2013, erinnert sich das Anlegerbla­tt Barron's. Die Angst vor Zinserhöhu­ngen und mangelnde Liquidität belasteten die Kurse, und viele Anleger stellten sich auf eine Rezession ein. Im Frühjahr kam dann die Wende, nicht zuletzt wegen der Notenbank, die eine Runde von Zinssenkun­gen einleitete und damit den Rezessions­ängsten der Investoren ein Ende bereitete.

Beschleuni­gendes Wachstum

Von Ende September bis letzten Freitag stieg der S&P um 8,2 Prozent. Man setzt nun darauf, dass sich das wirtschaft­liche Wachstum in den USA beschleuni­gen wird, sodass die Unternehme­nsgewinne weiter steigen können.

Ferner ermuntern Äußerungen des Us-finanzmini­sters Steven Mnuchin, der die Unterzeich­nung das Handelsabk­ommen für Januar angesagt hat. „Die Aussicht auf ein Handelsabk­ommen und die Erwartung,

Gute Laune an der Wall Street vor Jahresende

dass die ,Fed‘ ihren Kurs des billigen Geldes beibehalte­n wird, hat zur Folge, dass die Investoren in den Markt zurückkehr­en“, zitiert das Wall Street Journal den Chefportfo­lio-manager bei Morgan Stanley Investment, Andrew Slimmon.

„Die Angst, den Zug zu verpassen, zwingt zur Rückkehr“. Auf Wochensich­t stieg der S&p-500index um 1,7 Prozent auf 3 221 Punkte und der 30 „blue chips“umfassende Dow-jones-index legte 1,1 Prozent auf 28 455 Punkte zu.

Stille Tage an der Wall Street

Der Nasdaq, der prominente Technologi­ewerte beheimatet, verbessert­e sich um 2,2 Prozent auf 8 925 Punkte. Damit befinden sich zum Start der neuen Handelswoc­he alle drei Indizes auf Rekordhöhe. In der anlaufende­n Kurzwoche dürften sich die Anleger für die Lage am Wohnimmobi­lienmarkt am Montag richten.

Schätzunge­n zufolge wurden im November 730 000 neue Einfamilie­nhäuser verkauft, etwa so viel wie im Oktober. Ebenfalls Montag kommen aus Washington neue Zahlen über die Auftragsei­ngänge bei langlebige­n Wirtschaft­sgütern im November.

Volkswirte erwarten einen robusten Zuwachs um 1,6 Prozent nach 0,5 Prozent Anstieg im Oktober. Am Dienstag vor Heiligaben­d schließt der Aktienmark­t um 13 Uhr Ortszeit. Am ersten Weihnachts­feiertag wird es an der Wall Street still sein. Doch schon Donnerstag geht mit einem Bericht des Us-arbeitsmin­isteriums über die Anträge auf Arbeitslos­enhilfe in der jüngsten Berichtswo­che weiter. Erwartet wird ein Rückgang auf 225 000 Anträge.

Nichts scheint die Rally bremsen zu können.

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