Wall Street auf Rekordhöhe
Zinsfrieden und Handelspolitik: Der amerikanische Aktienmarkt steuert auf sein bestes Jahr seit 2013 zu
Was heizt die Rally an? Zum einen hat die Notenbank Federal Reserve einige ihrer Zinserhöhungen von 2018 wieder rückgängig gemacht, während der unmittelbare Ausbruch eines Handelskriegs dank Präsident Trumps Phaseeins-abkommen mit China verhindert werden konnte.
Die Wende im Frühjahr
Nichts scheint die Rally bremsen zu können, und die gute Laune dürfte in den sechs verbleibenden Handelstagen anhalten. Der amerikanische Aktienmarkt steuert 2019 auf sein bestes Jahr seit 2013 zu. Vor einem Jahr war es genau umgekehrt. Der breit ausgerichtete Standard & Poor's 500-Index war bis zum 12. Dezember 2018 um zwölf Prozent gesunken und befand sich auf dem Weg zum schlechtesten Dezember seit 2013, erinnert sich das Anlegerblatt Barron's. Die Angst vor Zinserhöhungen und mangelnde Liquidität belasteten die Kurse, und viele Anleger stellten sich auf eine Rezession ein. Im Frühjahr kam dann die Wende, nicht zuletzt wegen der Notenbank, die eine Runde von Zinssenkungen einleitete und damit den Rezessionsängsten der Investoren ein Ende bereitete.
Beschleunigendes Wachstum
Von Ende September bis letzten Freitag stieg der S&P um 8,2 Prozent. Man setzt nun darauf, dass sich das wirtschaftliche Wachstum in den USA beschleunigen wird, sodass die Unternehmensgewinne weiter steigen können.
Ferner ermuntern Äußerungen des Us-finanzministers Steven Mnuchin, der die Unterzeichnung das Handelsabkommen für Januar angesagt hat. „Die Aussicht auf ein Handelsabkommen und die Erwartung,
Gute Laune an der Wall Street vor Jahresende
dass die ,Fed‘ ihren Kurs des billigen Geldes beibehalten wird, hat zur Folge, dass die Investoren in den Markt zurückkehren“, zitiert das Wall Street Journal den Chefportfolio-manager bei Morgan Stanley Investment, Andrew Slimmon.
„Die Angst, den Zug zu verpassen, zwingt zur Rückkehr“. Auf Wochensicht stieg der S&p-500index um 1,7 Prozent auf 3 221 Punkte und der 30 „blue chips“umfassende Dow-jones-index legte 1,1 Prozent auf 28 455 Punkte zu.
Stille Tage an der Wall Street
Der Nasdaq, der prominente Technologiewerte beheimatet, verbesserte sich um 2,2 Prozent auf 8 925 Punkte. Damit befinden sich zum Start der neuen Handelswoche alle drei Indizes auf Rekordhöhe. In der anlaufenden Kurzwoche dürften sich die Anleger für die Lage am Wohnimmobilienmarkt am Montag richten.
Schätzungen zufolge wurden im November 730 000 neue Einfamilienhäuser verkauft, etwa so viel wie im Oktober. Ebenfalls Montag kommen aus Washington neue Zahlen über die Auftragseingänge bei langlebigen Wirtschaftsgütern im November.
Volkswirte erwarten einen robusten Zuwachs um 1,6 Prozent nach 0,5 Prozent Anstieg im Oktober. Am Dienstag vor Heiligabend schließt der Aktienmarkt um 13 Uhr Ortszeit. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird es an der Wall Street still sein. Doch schon Donnerstag geht mit einem Bericht des Us-arbeitsministeriums über die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der jüngsten Berichtswoche weiter. Erwartet wird ein Rückgang auf 225 000 Anträge.
Nichts scheint die Rally bremsen zu können.