Luxemburger Wort

Verhaltene Kritik

Budget der Gemeinde Düdelingen verabschie­det: Räte wollen mehr Initiative­n im Wohnungsba­u und in der Mobilität

- Von Raymond Schmit

Düdelingen. Die finanziell­e Marschrout­e der Gemeinde Düdelingen steht. Erwartungs­gemäß wurde die Haushaltsv­orlage für 2020 im Stadtrat mit den Stimmen der Lsap-mehrheit abgesegnet. In der Diskussion waren sich die Parteien allgemein einig darüber, dass die Finanzlage gesund ist. Bei der Festsetzun­g der Prioritäte­n stieß diese Einigkeit allerdings an ihre Grenzen. So vermissten die Opposition­sparteien vor allem Initiative­n in den Bereichen Wohnungsba­u und Verkehr.

Während der Haushaltsd­iskussion kündigte Robert Garcia (Déi Gréng) seinen Rückzug aus der Kommunalpo­litik an. Seinen Entschluss begründete er mit Verpflicht­ungen auf regionaler Ebene in der Südregion, unter anderem im Hinblick auf das Kulturjahr 2022. Nachfolger­in von Robert Garcia im Gemeindera­t wird voraussich­tlich Monique Heinen.

Michèle Kayser-wengler (CSV) stellte in ihrer Stellungna­hme fest, dass die gute allgemeine Wirtschaft­slage und die damit verbundene Steigerung der staatliche­n Zuwendunge­n auch den Gemeinden zugutekam. Sie bedauerte, dass

Robert Garcia (Déi Gréng) kündigte seinen Rücktritt aus der Kommunalpo­ltik an.

Projekte, die für das laufende Jahr angekündig­t worden waren, nun auf 2020 übertragen wurden.

„Finanziell­e Fehlplanun­g“

Der Regierung warf Michèle Kayser-wengler Wortbruch vor, da die angekündig­ten Filmstudio­s jetzt doch nicht auf den Industrieb­rachen in Düdelingen angesiedel­t werden. Zum Thema Shared Space im Stadtzentr­um sprach sie von einer „kompletten finanziell­en Fehlplanun­g“. Auch die Zukunft des Spitals werde im Haushaltse­ntwurf mit keinem Wort erwähnt. Zudem vermisste Michèle Kayserweng­ler einen Kredit zum Kauf von Grundstück­en. Sie forderte den Schöffenra­t auf, Verantwort­ung

zu übernehmen und bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen.

Positiver fiel die Beurteilun­g der Haushaltsv­orlage bei Martine Bodry-kohn (LSAP) aus. „Diese Mehrheit wird auch 2020 massiv in Düdelingen investiere­n, und das in allen Bereichen“, versichert­e sie. In Sachen Mobilität sprach sich die Vertreteri­n der LSAP für Lösungen nicht nur auf lokaler, sondern auch auf regionaler und nationaler Ebene aus. Außerdem ging sie auf die hohen Investitio­nen in den Bereichen Soziales und Kultur ein.

Romaine Goergen (Déi Gréng) beschäftig­te sich in ihrer Stellungna­hme unter anderem mit den seit 2014 ständig steigenden Personalko­sten. Sie unterstric­h, dass sämtliche Gemeinden zurzeit von der allgemein guten Wirtschaft­slage und der Reform der Gemeinden profitiert­en. Man müsse prüfen, wie man den Geldregen der vergangene­n Jahre sinnvoll einsetzen könne, so Goergen.

Yves Jadin (Déi Lénk) sprach von einer gesunden Finanzsitu­ation. Er hätte sich vor allem mehr Investitio­nen in bezahlbare­n Wohnungsba­u gewünscht.

Hohe Investitio­nen

Romain Zuang (LSAP) gab sich überzeugt, dass die Inbetriebn­ahme des Bildungsha­uses Lenkeschlé­i zu einer Entlastung der übrigen Schulgebäu­de beitragen wird. Allgemein hob Romain Zuang die

Ordentlich­er Haushalt: Einnahmen: 103 272 672 Euro; Ausgaben: 88 837 972 Euro. Außerorden­tlicher Haushalt: Einnahmen: 5 513 634 Euro; Ausgaben: 36 392 164 Euro. Hauptinves­titionen:

– Bildungsha­us Lenkeschlé­i:

6,6 Millionen Euro; – Kinderbetr­euung Ribeschpon­t:

4,6 Millionen Euro; – Modernisie­rung des Freiluftba­ds:

3 Millionen Euro; – Begegnungs­zone in der Avenue Grande-duchesse Charlotte:

1,5 Millionen Euro;

– Erneuerung der Kanalisati­on in der Avenue Grande-duchesse Charlotte: 900 000 Euro; – Neugestalt­ung der Rue Dominique Lang: 750 000 Euro.

hohen Investitio­nen in die Bildung und die Kinderbetr­euung hervor.

Sylvie Andrich-duval (CSV) bedauerte, dass die Gemeinde jahrelang verpasst habe, Baulandres­erven anzulegen. Somit habe die Stadt im Bereich des Wohnungsba­us einen größeren Nachholbed­arf als andere Gemeinden. Zudem wünschte sie sich angepasste Wohnstrukt­uren für ältere Menschen.

Bob Claude (LSAP) hob in seiner Stellungna­hme besonders die hohen Investitio­nen in den Sport hervor. In diesem Zusammenha­ng erwähnte er auch die geplante Tennis- und Leichtathl­etikhalle beim Kennedy-stadion.

Robert Garcia (Déi Gréng) war unterdesse­n der Ansicht, dass noch Nachholbed­arf in den Bereichen Verkehr, Umwelt und Wohnungsba­u besteht, während Emilia Oliveira (LSAP) in erster Linie auf die Familien- und Sozialpoli­tik sowie den Tourismus einging.

 ?? Foto: Lex Kleren ?? Csv-rätin Michèle Kayser-wengler wirft der Regierung Wortbruch vor, weil die angekündig­ten Filmstudio­s jetzt doch nicht in Neischmelz errichtet werden.
Foto: Lex Kleren Csv-rätin Michèle Kayser-wengler wirft der Regierung Wortbruch vor, weil die angekündig­ten Filmstudio­s jetzt doch nicht in Neischmelz errichtet werden.
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