Eine enge Zusammenarbeit
Die Theologische Fakultät Trier feiert ihr 70-jähriges Bestehen
An Jahrestagen mangelt es in Trier mit seiner reichen historischen Tradition nicht. In diesem Jahr feiern mit der Universität und der Theologischen Fakultät gleich zwei Trierer Hochschulen ein Jubiläum. Genauso alt wie die Universität ist der Vertrag, mit dem die beiden selbstständigen Institutionen vor 50 Jahren eine enge Zusammenarbeit vereinbarten. Aus diesem Anlass hatte das jährlich stattfindende gemeinsame Symposium dieses Mal einen besonders feierlichen Rahmen.
Das beste vorstellbare Modell
„Wir sind quasi die ältere Schwester der Universität und sehr froh über diese Kooperation“, sagte Professor Dr. Johannes Brantl, Rektor der bereits 1950 gegründeten Theologischen Fakultät. Beispielhaft führte er gemeinsame Studienprogramme und Wissenschaftsinstitute, Kontakte zwischen den Dozenten und die beiderseitige Mitgliedschaft in der Trierer Wissenschaftsallianz an.
Wie harmonisch und konfliktfrei die Zusammenarbeit in den fünf Jahrzehnten gelebt wurde, lässt sich kaum besser verbildlichen als in der rhetorischen Frage, die Universitätspräsident Michael Jäckel an seinen Kollegen Johannes Brantl richtete: „Im Kooperationsvertrag regelt ein Passus, wie bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Theologischer Fakultät und Universität zu verfahren ist. Ist dieser Fall jemals eingetreten?“
Ort der menschlichen Freiheit
Der frühere Trierer Professor und heutige Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatte das „Trierer Modell“einer engen Kooperation zwischen einer staatlichen und einer kirchlichen Hochschule sogar einmal als das beste bezeichnet, das er sich vorstellen könne. Dem schloss sich der Ehrengast und Festredner an. Kardinal Jean-claude Hollerich ist der Meinung, dass Theologie und Universität zusammengehören – auch in Zukunft. Theologie sei ein Ort der menschlichen Freiheit, ein Raum für kritisches Nachdenken. „Nicht umsonst ist Religionsfreiheit ein Menschenrecht.“Das Vorund Nachdenken, das Reflektieren von Hintergründen und Anbringen von Kritik drohe mehr und mehr verloren zu gehen. „Eine Kirche ohne Kritik wäre furchtbar“, stellte er fest und bezog in diese Aussage Staat und Gesellschaft ein.
Universitäten im Wandel
„Wie kann man kritisches Denken erhalten?“, fragte der Kardinal, der darin eine Aufgabe der Universitäten und im Besonderen der Geisteswissenschaften sieht. Um diese für Demokratie und Kirchen existenzielle Tugend zu erhalten, sollten Geisteswissenschaften an Universitäten Bestandteil aller Fächer sein, so Kardinal Hollerich. Er appellierte an die Regierungen, die Universitäten zu stärken. „Hier wird in die Menschen investiert, die die Gesellschaft und den Staat der Zukunft bilden.“„Die Universitäten sind deutlich im Wandel“, stellte der Kardinal fest. Vor diesem Wandel sei ihm aber nicht bange. Wandel sei nie nur positiv oder nur negativ. „Aber wir müssen diesen Wandel kreativ mitgestalten durch andauerndes gemeinsames Nachdenken. Das wäre eine gute Basis für einen neuen Vertrag zwischen Universitäten, Kirche und Demokratie.“
Als Luxemburger sei er der Universität und der Theologischen Fakultät dankbar. „So viele Luxemburger haben hier studiert oder studieren hier noch. Sie waren mit ihrem Studium in Trier ganz zufrieden. Aus dem Mund eines Luxemburgers ist das ein großes Lob.“C. wou d’strooss laanscht d’mier féiert, déisäit vum Jordan, dat heednescht Galiläa: Dat Vollek, dat an der Däischtert lieft, huet en hellt Liicht gesinn, a fir déi, déi am Schieträich vum Doud liewen, fir déi ass e Liicht opgaang. Vun deem Ament un huet de Jesus ugefaang ze priedegen: „Denkt ëm, well d’himmelräich ass um Kommen!“Wéi hien du laanscht de Séi vu Galiläa gaang ass, huet hien zwéi Bridder gesinn, de Simon, dee Péitrus genannt gouf, an den Andreas, säi Brudder. Si hu grad hiert Netz am Séi ausgehäit, si waren nämlech Fëscher. Hie sot zu hinnen: „Kommt mir no! Ech maachen aus iech Mënschefëscher.“Dunn hunn si direkt hir Netzer leie gelooss a sinn him nogaang. Wéi hie vun do weidergoung, huet hien zwéin aner Bridder gesinn, de Jakobus, dem Zebedäus säi Jong, an de Johannes, säi Brudder. Mat hirem Papp, dem Zebedäus, waren si am Naachen amgaang, hir Netzer an d'rei ze maachen. De Jesus huet si geruff, an direkt hunn si den Naachen an hire Papp zréckgelooss a sinn dem Jesus nogaang. An hien ass duerch ganz Galiläa gaang, huet an de Synagogen d’leit geléiert, d’evangelium vum Räich verkënnegt an all Krankheet an all Gebriechen am Vollek geheelt.
Hier wird in Menschen investiert, die die Gesellschaft und den Staat der Zukunft bilden. Kardinal Jean-claude Hollerich
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