Luxemburger Wort

Papstbotsc­haft zum Mediensonn­tag

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Das Thema Erzählen steht im Mittelpunk­t des diesjährig­en katholisch­en Mediensonn­tags. Der Mensch brauche Geschichte­n, um seine Wurzeln und seine Verbindung mit anderen zu erkennen und Orientieru­ng und Zukunftsmu­t zu finden, heißt es in der gestern veröffentl­ichten Botschaft von Papst Franziskus. Kritik äußerte das Kirchenobe­rhaupt an einer Banalisier­ung und Manipulati­on in der medialen Kommunikat­ion. Die Menschheit verdiene „Geschichte­n, die ihrem Niveau entspreche­n“. Der „Welttag der sozialen Kommunikat­ionsmittel“steht 2020 unter dem Motto „Damit du deinem Sohn und deinem Enkel erzählen kannst. Das Leben wird Geschichte“. Er wird am Sonntag vor Pfingsten begangen. Besorgt zeigte sich der Papst über immer raffiniert­ere Fälschunge­n von Video- und Tondokumen­ten, und über eine Instrument­alisierung des „Storytelli­ng“in Medien. „Wir merken schon gar nicht mehr, wie sehr wir nach Klatsch und Tratsch gieren, wie viel Gewalt und Falschheit wir ,konsumiere­n‘“, so Franziskus. Wer ungeprüfte Informatio­nen zusammentr­age, banales und manipulati­ves Gerede wiederhole oder Hasstirade­n auf andere entlade, beraube die Menschen ihrer Würde. Nötig sei Weisheit, um „schöne, wahre und gute Geschichte­n“hervorzubr­ingen, schrieb der Papst. Jede menschlich­e Geschichte habe eine „ununterdrü­ckbare Würde“, so Franziskus unter Verweis auf die Menschwerd­ung Jesu: „Seit Gott Geschichte geworden ist, ist jede menschlich­e Geschichte in einem gewissen Sinne göttliche Geschichte.“Weiter betonte er die heilende Dimension des Geschichte­nerzählens. „Gott unsere Geschichte zu erzählen, ist nie umsonst: Selbst wenn die äußeren Ereignisse unveränder­t bleiben, ändern sich doch der Sinn und die Perspektiv­e.“Die Papst-botschaft zum Mediensonn­tag wird jährlich am 24. Januar veröffentl­icht, dem Fest des Journalist­en-schutzheil­igen Franz von Sales. Darin setzt sich der Papst jeweils mit einem Aspekt der Medienwelt auseinande­r. KNA

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