Luxemburger Wort

Auf den Hund gekommen

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Seit wir die Mischlings­hündin Maia in unserer Familie willkommen geheißen haben, ist alles anders. Unser Leben steht Kopf. Dabei haben wir uns schnell an sie gewöhnt und sie sich offensicht­lich an uns. Doch auch nach sechs Monaten erleben wir immer wieder Überraschu­ngen. Das liegt vor allem daran, dass die verschmust­e Lady – obwohl von großer Statur – altersmäßi­g noch ein Welpe ist. Manches, was sie schon gelernt hatte, vergisst sie gern wieder. Es passt ihr halt zuweilen in den Kram, uns allerdings weniger. Während des Essens der Erwachsene­n um Aufmerksam­keit betteln, stört nur mich. Es ist ja auch nur der

Ist das Kunst, oder kann das weg?

linke Ellenbogen meiner Bluse, den Maia mit ihrer Schnauze durchnässt ... Manches Paar Socken ist durchlöche­rt und nicht mehr zum Tragen geeignet. Auch vor dem Hundekorb und dem flauschige­n Hundeteppi­ch haben ihre Zähne nicht haltgemach­t. Sogar ihr Spielzeug, das Feinmotori­k und Intelligen­z fördern sollte, hat sie beschädigt. Was wir auch nicht beizeiten vor der Hundedame in Sicherheit gebracht haben, waren Aufladekab­el für die Mobiltelef­one und für das Tablet. Als wir die Überbleibs­el fanden, war es zu spät. Ob man die Spuren von Maias Zähnen als bloße Beschädigu­ng abtun oder nicht vielleicht schon als Kunst bezeichnen sollte, ist eine Frage, die ich mir seit einigen Tagen stelle. Ganz nach dem

Motto „Ist das Kunst, oder kann das weg?“Vielleicht erinnern auch Sie sich, liebe Leser, an ein von einem Affen gemaltes Bild, das vor einigen Jahren in einer Kunstschau im Ausland Kritiker und Besucher begeistert­e. Womöglich haben die Kabelüberr­este einen gewissen Wert. Irgendetwa­s wird sich Goldschopf Maia doch gedacht haben, als sie sie derart zerfetzte ...

Rita

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