Von Bürgern für Bürger
Tornado in Käerjeng und Petingen: Wie es mit den gesammelten Spendengeldern weitergeht
Niederkerschen/petingen. Die knapp 100 Meter lange Rue Neuve in Petingen sieht aus wie eine große Baustelle. Überall sind Arbeiter am Werkeln. Knapp sechs Monate sind vergangen, seit ein Tornado in dieser Straße besonders stark wütete. Manche, überwiegend alte Häuser sind bis heute unbewohnbar. Dabei handelt es sich nicht um Einzelfälle. In 31 Gebäude in der Gemeinde Petingen konnten die Bewohner noch nicht zurück. Die hohe Zahl zeigt das Ausmaß der Schäden, die der Wirbelsturm in kurzer Zeit anrichtete.
Die beiden betroffenen Gemeinden, Petingen und Käerjeng, hatten nur Tage nach der Naturkatastrophe Spendenkonten eingerichtet, auf denen insgesamt 1,1 Millionen Euro gesammelt wurden. Auf einer Pressekonferenz gestern präsentierten der Bürgermeister von Petingen, Pierre Mellina, und der von Käerjeng, Michel Wolter, wie es mit den Geldern weitergeht.
„Ein Ausschuss, bestehend aus acht Personen, wird nun die Kriterien für die Auszahlung festlegen“, erklärte Michel Wolter. Dabei werden Kriterien ausgearbeitet, die weniger streng sein werden als jene, an die die Hilfen des Familienministeriums gebunden sind. Die Prioritäten zur Verteilung der Spenden sind jedoch wie folgt festgelegt: Körperschäden, Schäden an Häusern, Schäden an Autos, Schäden an Gräbern und Verschiedenes, wie etwa an Gartenmöbeln oder Gartenhäuschen.
Die Formulare sind bis zum 20. April dieses Jahres einzureichen. Sie werden in den beiden Gemeinden verteilt, können aber auch im Rathaus sowie im Sozialamt abgeholt oder im Internet heruntergeladen werden. Diesem beizufügen ist eine Kopie der Antwort der Versicherung und des Familienministeriums sowie eine Kopie der bezahlten Rechnungen oder Kostenvoranschläge, ein Kontoauszug der Kosten, die von der Versicherung oder vom Familienministerium bezahlt wurden, und, falls möglich, auch Fotos der Schäden, die von der Versicherung oder dem Familienministerium übernommen wurden.
Insgesamt waren rund 650 Häuser betroffen und mehr als 1 300 Autos. Die Versicherungen schätzen die Schadenssumme auf 100 Millionen Euro. Bislang wurden 40 Millionen ausgezahlt. „Dies liegt daran, dass die Arbeiten an den
Fassaden noch bevorstehen, die wohl teurer werden als die an den Dächern“, so Michel Wolter. Die Gemeinde Petingen erlitt an ihren Infrastrukturen und Bäumen einen Schaden von etwa 500 000 Euro. In Käerjeng wurden das Kulturzentrum sowie die Sporthalle und ein Sportfeld beschädigt. Die Kosten werden insgesamt auf rund zwei Millionen Euro geschätzt.
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