Günstiger aus Metall
Gemeinde Bad Mondorf verzichtet auf „luxuriöses“Holzdach bei Velodrom und Sportkomplex
Bad Mondorf. In der Thermalortschaft an der luxemburgisch-französischen Grenze werden in den nächsten Jahren auf einer Wiese op Gréimelter zwischen dem Stade John Grün, der Rue de Burmerange und der Autobahn A 13 das nationale Velodrom, das definitive Gebäude für das Munnerefer Lycée sowie ein neuer kommunaler Komplex mit einer Sporthalle und einem Hallenbad entstehen.
Im September 2018 wurden die Resultate des Architektenwettbewerbs für die Sportanlagen bekannt gegeben. Die Wahl der Jury fiel auf den Entwurf des Architektenbüros Metaform architects aus Luxemburg-stadt. Seitdem wird das Projekt hinter den Kulissen weiterentwickelt.
Baugenehmigung steht noch aus
Im Juli letzten Jahres wurde der Plan d’aménagement particulier (PAP) für das gesamte Areal unter Berücksichtigung von Einwänden der Bürger gebilligt. Und obwohl man vonseiten der Gemeinde vor einiger Zeit davon ausgegangen war, dass die endgültigen Pläne, also das Avant-projet détaillé (APD), für den gesamten Sportkomplex bis zum Jahresende 2019 fertiggestellt seien, kam es anders.
Fakt ist, dass der Bürgermeister Steve Reckel bisher noch keine Baugenehmigung ausgestellt hat. Er sagt: „Vonseiten der Gemeinde wollten wir ursprünglich das definitive Projekt wegen der künftig geltenden neuen Umweltkriterien noch vor dem Inkrafttreten des diesbezüglichen neuen Gesetzes im Gemeinderat genehmigen. Weil dieses Gesetz aber erst später in
Kraft treten wird, nehmen wir uns die nötige Zeit, um einige Abänderungen vorzunehmen.“
Aus Kostengründen erhält das Velodrom nämlich keine hölzerne Dachkonstruktion mehr, sondern jetzt soll für das Dach „zweckmäßigeres und weniger luxuriöses Metall“verwendet werden, so Steve Reckel.
In der Zwischenzeit sind die Planungsarbeiten allerdings schon im Endspurt. Das Avant-projet détaillé soll voraussichtlich Ende März dieses Jahres vorliegen, meint der Bürgermeister. Danach müsse dann die Vorlage noch vom Sportministerium und vom Gemeinderat gebilligt werden. Laufe danach alles planmäßig, dann gehe er davon aus, dass er noch vor dem diesjährigen kollektiven Sommerurlaub die Baugenehmigung ausstellen könne. Die Erdarbeiten könnten anschließend Ende August/anfang September auf dem Gelände in Angriff genommen werden, so Steve Reckel weiter.
Zuerst wird das bisweilen einzige Velodrom Luxemburgs auf einer Ebene gebaut. Es wird unter anderem über 1 000 Sitzplätze für Zuschauer und im sogenannten Infield über drei Spielfelder verfügen. Bei diesem Komplex wird über einem Teil des Erdgeschosses ein weiteres Stockwerk hinzugefügt, in dem ein Restaurant mit 150 Sitzplätzen eingerichtet wird. Vorgesehen sind auch ein Fitnessstudio für die Sportler sowie Räumlichkeiten für die Radsportföderation FSCL.
Um eine bestmögliche Auslastung der Sportanlage zu garantieren, sollen neben der FSCL auch lokale Sportvereine sowie das Munnerefer Lycée und die Mondorfer Schulen die Infrastrukturen nutzen. Bauherr der gesamten Sportinfrastrukturen ist die Gemeinde Bad Mondorf. Sie bleibt auch späterhin Eigentümer des Velodroms. Das Lycée und die Radsportföderation werden die Sportinfrastrukturen anmieten. Für diese Nutzung müsse allerdings noch eine Konvention zwischen dem Staat und der Gemeinde
unterzeichnet werden, betont Steve Reckel.
Damit auch das Hallenbad bestmöglich ausgelastet wird, führt die Gemeinde Gespräche mit Nachbarkommunen, damit sie das Mondorfer Hallenbad für den Schwimmunterricht ihrer Schüler mieten. Die Sporteinrichtung wird dafür nicht nur mit einem großen 25-Meter-schwimmbecken und einem 7,5-Meter-nichtschwimmerbecken ausgestattet, sondern auch mit einem 12,5-Meter-becken sowie zwei Rutschbahnen.
Laut Planung sollen die Sportanlagen voraussichtlich von 2021 bis 2023 errichtet werden.