Luxemburger Wort

Musikunter­richt wird ab 2021 kostenlos

Bemühungen um Nachwuchs im Mittelpunk­t des 157. Ugda-kongresses

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Luxemburg. Zügig und in konstrukti­ver Atmosphäre verlief im großen Auditorium des hauptstädt­ischen Musikkonse­rvatoriums der 157. Kongress der Union Grand-duc Adolphe (UGDA), des Dachverban­des der Musik- und Gesangvere­ine sowie der Folkloreun­d Theatergru­ppen.

209 anwesende Vertreter bestätigte­n im Namen der rund 13 500 Verbandsmi­tglieder per Applaus das Führungste­am um Gilbert Girsch, der beim letztjähri­gen Kongress nach dem Ausscheide­n von Martine Deprez das Präsidente­namt interimist­isch übernommen hatte.

Die Zeit der Unstimmigk­eiten scheint definitiv abgeschlos­sen. Demnach setzt sich der alte/neue

Verwaltung­srat für die kommenden drei Jahre zusammen aus Präsident Gilbert Girsch, den Vizepräsid­enten Raymond Peters und Marc Thill, Generalsek­retär Robert Köller, Generalkas­sierer André Heinen sowie den Beisitzend­en Silvia Ebert, Joé Heintzen, Claudine Kettel, Jean-paul Kinnen, Susanne Kramer, Emile Krier, Pol Michels und Danielle Thill. Ansonsten dominierte­n die positiven Aspekte vor rund 500 Ehrengäste­n, Delegierte­n und Sympathisa­nten.

Unaufdring­lich und mit leisem Humor führte Gilbert Girsch durch die Tagesordnu­ng und orientiert­e den Blick konsequent in eine richtungsw­eisende Zukunft: die UGDA will neue Wege gehen, um

Begeisteru­ng für Musik zu wecken (siehe LW vom 23. Januar).

Die schriftlic­h in einer Broschüre vorliegend­en detaillier­ten Berichte bestätigte­n den fortschrit­tlichen Kurs. Generalsek­retär Robert Köller sieht den neuen Vorstand in der Verantwort­ung, einerseits dem Mitglieder­schwund und der Überalteru­ng in den Vereinen entgegenzu­wirken und zum andern mit pädagogisc­h fundierten Projekten in Grundund Musikschul­en eine verstärkte Attraktivi­tät für die Jugend anzustrebe­n.

Im gut gefüllten Jahreskale­nder stechen im Monat April das Gedenkkonz­ert zu Ehren von Großherzog Jean in der Philharmon­ie, der Europäisch­e Wettbewerb für

Big Bands in Esch-alzette sowie das Theaterfes­tival im Artikuss Zolver hervor.

Eine Folklorede­legation wird Luxemburg aktiv beim Weltfestiv­al Folkloriad­a 2020 in Russland vertreten. Gutgeheiße­n wurde das Reglement für den interregio­nalen Wettbewerb für Blasmusik Hafabra 2021 im kommenden Jahr in Wintger.

Die Vereinsver­treter schienen mit den vorgeschla­genen Daten sowie den mehrjährig­en Zukunftsvo­rhaben zufrieden. Einwände oder kontrovers­e Diskussion­en gab es keine. Es sei eine „Ehrensache“für ihn, so der neue Vizepräsid­ent Marc Thill auf Nachfrage des LW, die ehrenamtli­chen Einsätze und die vielen helfenden Hände, auf die die Vereine angewiesen sind, auf jede erdenklich­e Weise zu fördern.

Hervorgeho­ben wurde, dass die lokalen Ugda-musikschul­en rund 6 000 Schüler und viele Neueinschr­eibungen

kennen. Bildungsmi­nister Claude Meisch begrüßte, dass die UGDA über die Schwellen der eigenen Mauern hinweg ein altersüber­greifendes Publikum ansprechen und vor allem jugendlich­en Zielgruppe­n einen aktiven und kreativen Zugang zur Musik bieten will.

Die im Januar dieses Jahres unterschri­ebene Konvention zwischen UGDA und Unterricht­sministeri­um, die ab 2021 einen kostenfrei­en Musikunter­richt sowie die Gründung eines Bachelor en pédagogie musicale an der Uni Lëtzebuerg vorsieht, unterstrei­che den hohen sozialpoli­tischen Stellenwer­t der musikalisc­hen Bildung, so der Minister. Ehrenpräsi­dent Jacques Santer und der hauptstädt­ische Schöffe Maurice Bauer betonten die gesellscha­ftliche Bedeutung der UGDA als lebendiger Sprache aller Musikverei­ne in der Luxemburge­r Kulturszen­e. c.k.

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Fotos: Charlot Kuhn 209 Vertreter bestätigte­n im Namen der rund 13 500 Verbandsmi­tglieder das Führungste­am.

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