Heller und grüner
Stadt Luxemburg genehmigt Umgestaltung der Place Guillaume II – Arbeiten sollen bis Mitte 2023 abgeschlossen sein
Luxemburg. Seit 2016 wird die Tiefgarage Knuedler renoviert und ausgebaut. Nun soll auch die Place Guillaume II komplett neu gestaltet werden. Ein Projekt, das Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) bereits Ende 2018 angekündigt hatte. In der gestrigen Sitzung befasste sich nun auch der hauptstädtische Gemeinderat mit den diesbezüglichen Plänen.
Für 28,65 Millionen Euro soll der Platz ein völlig neues Aussehen erhalten. Das nach den Plänen des Architektenbüros Arlette Schneiders gestaltete Vorhaben sieht unter anderem die Neugestaltung der Oberfläche vor. So wird der aktuelle graue Granit durch ein helles Beige ersetzt. Um ihrer Aufgabe als Fairtrade-gemeinde gerecht zu werden, sollen Steine benutzt werden, die das Fairstone-label haben. Die markantesten Objekte auf dem Knuedler – das Rathaus, die Statuen von Wilhelm II. und des Renert – sollen durch eine besondere Beleuchtung in Szene gesetzt werden. Verschönert wird der Bereich unter anderem durch ein Wasserspiel, einen Spielplatz und eine zusätzliche Begrünung. So werden neben den neun vorhandenen Platanen sieben weitere gepflanzt. Stadtmöbel werden rund um den Platz installiert, sodass der zentrale Bereich frei bleibt. Entlang der Rue du Fossé und der Rue de la Reine werden versenkbare Poller installiert. Im Zuge der Renovierung ist ebenfalls die Erneuerung der unterirdischen Infrastrukturen vorgesehen.
Die Arbeiten sollen im September aufgenommen und in sechs Etappen durchgeführt werden. Bis April 2023 soll die letzte Phase abgeschlossen werden. Der Aufzug nahe dem Bierger-center, der seit Längerem defekt ist, kann aufgrund seines Alters nicht mehr instand gesetzt werden.
Auf der Tagesordnung standen ebenfalls folgende Punkte:
Neues Ratsmitglied. Nachdem Marc Angel (LSAP) wegen seines neuen Mandats im Europaparlament von seinem Posten als Ratsmitglied zurückgetreten war, wurde gestern sein Nachfolger, Gabriel Boisante, vereidigt. Der 42jährige Vater von drei Kindern ist Vorsitzender der LSAP-STAD.
Regenüberlaufbecken . Teurer als geplant kommt der Bau eines neuen Regenüberlaufbeckens mit einem Fassungsvermögen von 440 Kubikmetern in der Rue Maurice Barrès in Cessingen die Stadt zu stehen. Statt der ursprünglich im Jahr 2017 vorgesehenen Ausgaben von 3,88 Millionen Euro liegt der berichtigte Kostenvoranschlag nun bei 5,15 Millionen Euro. Die Mehrausgaben in Höhe von 1,27 Millionen Euro seien vor allem durch zusätzliche Leistungen, die nicht im initialen Lastenheft vorgesehen waren, zustande gekommen, erklärte Simone Beissel (DP). Hierzu zählen etwa die Wiederherstellung des Flussbettes, die Schaffung einer provisorischen Bushaltestelle und eines Bürgersteigs, eine Studie betreffend die Bodenbelastung sowie die Bodensanierung, die aufgrund einer wilden Deponie auf dem Areal erforderlich wurde.
Rat Tom Krieps (LSAP) kritisierte unter anderem, dass man die Bodenanalysen beziehungsweise die Sanierung nicht bereits in der
Planungsphase eingerechnet habe. Gleiches gelte für die restlichen Zusatzkosten. „Dies kommt immer wieder bei Projekten vor. Etwas mehr Voraussicht würde dem entgegenwirken“, so Krieps.
Scoutshome. Die französischsprachige Pfadfindergruppe Unité Robert Schuman, die der FNEL angegliedert ist, soll eine neue Stätte auf Nummer 18, Rue de Gibraltar in Limpertsberg erhalten. Zu diesem Zweck muss das längst in die Jahre gekommene Gebäude – das zurzeit aus einem Wohnhaus und einem Anbau besteht – zuerst umgebaut werden. Ein Projekt, das einen Mehrwert für die gesamte Umgebung darstellen werde, betonte Sozialschöffe Maurice Bauer (CSV). Durch die Renovierung entstehen im Erdgeschoss des Hauptgebäudes ein Versammlungssaal und eine Küche. In den oberen Etagen sind mehrere Aufenthaltsräume, ein Büro sowie Platz für die Archive vorgesehen. Im Anbau werden sich die Sanitäranlagen, die technischen Anlagen, Lagerräume sowie ein weiterer Versammlungsraum befinden. Der Umbau wird auf 1 997 000 Euro beziffert.
Stellplätze für Fahrräder. Auf Nachfrage von Rätin Elisabeth Margue (CSV) in Bezug auf die Zahl der überdeckten Stellplätze für Fahrräder gab Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) nähere Details. So stehen Radfahrern in den Parkhäusern Neipperg und Knuedler mehrere Stellplätze im Erdgeschoss zur Verfügung. In anderen Tiefgaragen sei dies bislang nicht der Fall. Zudem plane das Ministerium für Mobilität und öffentliche Bauten eine Tiefgarage für Fahrräder unter der Place de la Gare. Details seien zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.