Ein Titel zum Geburtstag
Bettemburgs Fußballfrauen sind erneut Hallenmeister – auch dank Kate Thills Toren
Kate Thill hatte gleich doppelt Grund zum Feiern. Die Fußballnationalspielerin durfte sich am vergangenen Samstag über ihren 18. Geburtstag freuen und am Tag danach über einen Titelgewinn. Die Fußballfrauen des SC Bettemburg sicherten sich die Hallenmeisterschaft. Thill erzielte vier der sechs Tore ihrer Mannschaft und erhielt zusätzlich zum Pokal auch ein Ständchen von den Mitspielerinnen.
„Ich freue mich sehr. Ich bin vor allem stolz auf die Mannschaft“, kommentierte die Stürmerin den Erfolg beim Hallenfinale in Bissen, dem insgesamt dritten für Bettemburg nach 2017 und 2018. Die Entscheidung fiel erst im letzten von 15 Spielen der Endrunde. Thills Tor sicherte den 1:0-Sieg gegen die Entente Itzig/cebra und den Gewinn des Championats. „Wir sind besonders glücklich, weil es in der Vorsaison auch so knapp war und wir am Ende anstatt Erster nur Vierter wurden. Diesmal wollten wir es unbedingt schaffen und das haben wir auch bewiesen“, meinte Kapitänin Amélie Albrand.
Motivierende Worte
Zwischenzeitlich hatte es nicht gut für die Favoriten ausgesehen. Gegen Zweitligist Fels und Aufsteiger Diekirch kam Bettemburg nicht über ein Unentschieden hinaus. Eine energische Kabinenansprache von Trainer Yves Block schien die Spielerinnen des amtierenden Fußballmeisters dann aufgerüttelt zu haben. „Mir hatte die Art und Weise, wie sie auftraten, nicht gepasst“, sagte er. Sein Team riss sich am Riemen und siegte anschließend noch zwei Mal. „Wir haben nach der Ansprache des Trainers auch noch alleine als Mannschaft miteinander geredet und uns gemeinsam motiviert“, berichtete Kimberley dos Santos, die erstmals nach der Geburt ihrer Tochter wieder einen Titel gewann. Ein besonderes Happy End gab es für Routinier Sadine Correia: Die 27Jährige wurde zur besten Spielerin gewählt.
Bettemburg hatte bislang keine einfache Saison, obwohl die Mannschaft im Fußball (Freiluft) in der Meisterschaft und im Pokal aussichtsreich im Rennen liegt. Doch noch immer fehlen die Langzeitverletzten
Karen Marin und Justine Oswald, Anouchka Besch wechselte nach Elversberg. Der langjährige Erfolgstrainer Daniel Nunes nahm aufgrund beruflicher Belastungen eine Auszeit. Er hatte seinen Nachfolger Block aber schon zuvor ins Trainerteam geholt und für einen reibungslosen Übergang gesorgt.
Racing mit Cadettes-team
Sportlich hat Pokalsieger Racing auf dem Rasen die Nase vorn. Die Frauen aus der Hauptstadt beendeten die Fußball-hinrunde ohne Punktverlust als Herbstmeister mit drei Zählern Vorsprung vor Bettemburg. Um die Titelambitionen nicht zu gefährden, trat Racing in der Hallenmeisterschaft mit dem Cadettes-team anstatt der ersten Mannschaft an, die dort im Vorjahr gewonnen hatte.
Die Bettemburgerinnen wollten unbedingt in der Halle spielen, auch wenn ihre Prioritäten ebenfalls die reguläre Fußballliga und der Pokalwettbewerb sind. Das Erfolgserlebnis in Bissen tat der Seele gut und soll neuen Schwung für die Rückrunde verleihen.
„Wenn man den Hallentitel holt, ist das auch eine gute Motivation für die zweite Saisonhälfte“, sagte Albrand. Thill ist ebenfalls zuversichtlich, dass der Erfolg in Bissen bei der Ende Februar beginnenden Aufholjagd helfen kann: „Er wird uns noch einmal Kraft für die Rückrunde geben.“