Im Kampf gegen Plastikmüll
Lebensmittelhändler Edeka und Rewe testen essbaren Überzug für Früchte
Hamburg/köln. Kunststoffverpackungen für Gurken, Avocados und Co. sind für viele Kunden tabu. Doch ohne die schützende Kunststoffhülle werden Obst und Gemüse oft schneller unansehnlich und damit unverkäuflich. Deutschlands größte Lebensmittelhändler Edeka und Rewe testen deshalb jetzt neue Techniken, um die empfindliche Ware auch ohne Kunststoffverpackung länger frisch zu halten. Helfen soll eine hauchdünne, essbare Schutzschicht, die direkt auf die Schale der Früchte aufgetragen wird.
Bereits Ende vergangenen Jahres begann Edeka in ausgewählten
Supermärkten und Netto-filialen Avocados zu verkaufen, die mit einer „zweiten Haut“versehen sind. Sie soll den Wasserverlust und das Eindringen von Sauerstoff verlangsamen. Beides sind Hauptursachen für den schnellen Verderb der Früchte. Dank der Beschichtung sollen die empfindlichen Früchte zwei- bis dreimal so lange frisch bleiben wie ohne den Überzug.
Der vom Us-konzern Apeel Sciences entwickelte Schutzmantel besteht laut Hersteller aus rein pflanzlichen Materialien. Er sei geschmacks- und geruchlos und problemlos essbar.
Konkurrent Rewe zieht in diesen Tagen nach – mit Avocados, die mit einem ähnlichen System behandelt sind. Der Überzug besteht aus natürlichem Zucker, Zellulose und pflanzlichen Ölen und stammt vom britischen Hersteller Agricoat Natureseal. Auch er soll essbar und gut verträglich sein. Die Früchte werden derzeit in bis zu 860 Rewe- und Penny-märkten verkauft, kündigte das Unternehmen an. „Wir hoffen sehr, dass uns unsere Kunden in unserem Kampf gegen Lebensmittelverschwendung durch ihre Kaufentscheidung unterstützen“, betonte Rewemanager Eugenio Guidoccio. dpa