Von Nord bis Süd
Dezentralisierung als Chance für die luxemburgische Wirtschaft – Staat soll mit gutem Beispiel vorangehen
Luxemburg. Auch wenn Luxemburg ein kleines Land ist, bestehen dennoch teils große regionale Unterschiede in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung. Dabei könnten nicht nur die jeweiligen Regionen von einer stärkeren Dezentralisierung profitieren, sondern auch die vom Verkehr entlastete Hauptstadt.
Für den liberalen Abgeordneten und Präsidenten des lokalen Interessensvereins „De Cliärrwer Kanton“, André Bauler, und die Csvgemeinderätin aus Monnerich sowie Präsidentin des interkommunalen Syndikats Prosud, Anouk Boever-thill, steht der Staat in der
André Bauler und Anouk Boeverthill
Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen und Verwaltungen in die Regionen zu verlagern.
Für Boever-thill sollte bereits bei der Planung neuer Wohnviertel auch an das Schaffen von Arbeitsplätzen
gedacht werden. Bei der Ansiedlung von staatlichen Verwaltungen müssten es nicht immer Neubauten sein, auch bereits bestehende Industriegebäude könnten genutzt und somit wieder aufgewertet werden.
In Bezug auf die künftige Entwicklung des Öslings sieht Bauler vor allem bei der Kreativwirtschaft Potenzial. Er verweist zudem auf die Präsenz zahlreicher Handwerksbetriebe. Bei der Kontroverse um die Finanzierung der Nordstadgemeinden unterstreicht er, dass die fünf Kommunen bei der Reform der Gemeindefinanzierung deutlich mehr Geld erhalten hätten und im Falle einer Fusion nicht benachteiligt würden. Bauler zeigt sich zudem offen für den Vorschlag der CSV, die Bauperimeter zu erweitern. Dort, wo es Sinn mache, könnten Baulandverträge eine interessante Option sein. Für beide Politiker muss bei der ganzen Debatte die Lebensqualität der Menschen im Mittelpunkt stehen.
Im Interview äußern sie sich ebenfalls zu den negativen Auswirkungen des Wachstums auf den ländlichen Charme sowie einen möglichen Konkurrenzkampf zwischen den unterschiedlichen Regionen. Mah/na ►