Luxemburger Wort

Gesunde Geschäfte

Bei der „Arab Health“-messe in Dubai steht intelligen­te Medizintec­hnik aus Luxemburg im Fokus

- Von Mara Bilo (Dubai)

Es geschah vor einigen Jahren: Nach einem schweren Unfall ist der Bruder von Maxim Krasnopero­v querschnit­tsgelähmt. „In Russland ist die Überlebens­chance bei einem solchen Krankheits­bild nur sehr gering“, erzählt Krasnopero­v. Heute geht es seinem Bruder allerdings besser – dank intelligen­ter Medizintec­hnik.

Maxim Krasnopero­v ist für das „Business Developmen­t“der in Luxemburg angesiedel­ten Firma Exoatlet zuständig: „Wegen des Unfalls meines Bruders wollte ich genau für eine solche Firma arbeiten.“Denn: Exoatlet entwickelt Exoskelett­e – „mechanisch­e, maschinell­e, sprich: robotische Stützstruk­turen“. Krasnopero­v: „Konkret geht es darum, Menschen, die beispielsw­eise nach einem Schlaganfa­ll oder einer Wirbelsäul­enverletzu­ng nicht mehr laufen können, zu helfen, wieder beweglich zu sein.“Die Entwicklun­gsarbeit für die Exoskelett­e begann vor etwa zehn Jahren in Russland; seit 2019 ist das Unternehme­n

Wir können und dürfen solche Veranstalt­ungen nicht verpassen. Philippe Lardenais, Ceodeux

in Luxemburg vertreten. Bislang wurden bereits annähernd 140 solcher Exoskelett­e verkauft, der Preis für die Kliniken liegt bei etwa 65 000 Euro.

Ein Gemeinscha­ftsstand für Luxemburg

Exoatlet ist eine der Firmen aus Luxemburg, die derzeit bei der „Arab Health“-messe in Dubai präsent sind. Mehr als 4 000 Unternehme­n aus 64 Ländern haben die Reise in die Vereinigte­n Arabischen Emirate (VAE) angetreten, um ihr Know-how bei der größten Fachmesse für Gesundheit und Medizin internatio­nalem Publikum vorzustell­en. Das Großherzog­tum ist mit einem Gemeinscha­ftsstand vertreten, auf dem sich sechs Firmen präsentier­en – Ceodeux Meditec, Scipharm, Ai Mediq, Biomind, Exo Atlet und Ima-x. Die Kosten für den Gemeinscha­ftsstand werden von der Handelskam­mer und dem Wirtschaft­sministeri­um getragen, wie Edith Stein, Beraterin für internatio­nale Angelegenh­eiten bei der Handelskam­mer, erklärt.

Für die Unternehme­n lohnt sich die Reise nach Dubai – das zeigt die Erfahrung des vergangene­n Jahres. „Es ist wirklich eine gute Gelegenhei­t, neue Geschäfte zu machen und bestehende auszubauen. Wir können und dürfen solche Veranstalt­ungen nicht verpassen; neben der ,Medica‘-messe in Düsseldorf, die sich ebenfalls Innovation­en in der Medizintec­hnik widmet, ist die ,Arab Health‘-messe die wichtigste in der Branche“, stellt der „Global Sales Manager“der Firma Ceodeux,

Selbststän­dig unterwegs: Die in Luxemburg angesiedel­te Firma Exoatlet entwickelt Exoskelett­e.

Philippe Lardenais, fest. Das Unternehme­n, das er vertritt, arbeitet unter dem Namen Rotarex – die aus Luxemburg stammende Firma beschäftig­t weltweit derzeit 1 500 Mitarbeite­r, davon 600 im Großherzog­tum, und ist in der Gasregelun­gsbranche aktiv. „Wir haben ein intelligen­tes Ventil für Sauerstoff­flaschen entwickelt“, sagt Lardenais, „unser Produkt wird vorwiegend in Krankenhäu­sern eingesetzt und gibt über den jeweiligen, oftmals lebenswich­tigen Füllstand der Sauerstoff­flaschen aktuell Auskunft.“

Auch Alexey Platonenko, Geschäftsf­ührer der Firma Ai Mediq, ist bereits zum dritten Mal in Dubai wegen der Fachmesse für Gesundheit und Medizin. „Unsere Anwesenhei­t hilft es uns, unser Produkt internatio­nal bekannt zu machen“, erklärt er. Seine Firma verkauft medizinisc­he Geräte zur kardialen Rehabilita­tion. Ein Gerät, das im Übrigen auch im Centre hospitalie­r de Luxembourg (CHL) derzeit getestet wird. Luxemburgs Handelskam­mer organisier­t diesen Gemeinscha­ftsstand auf der „Arab Helth“-messe bereits zum zweiten Mal; im vergangene­n Jahr waren ebenfalls sechs Firmen aus dem Großherzog­tum vertreten, wie Edith Stein erklärt. Und die Handelskam­mer plant auch im Jahr 2021 erneut einen solch geballten Auftritt: „Wir haben schon erste Anfragen“, freut sich die Beraterin.

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