Luxemburger Wort

Licht am Tunnelende des Provisoriu­ms

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Nach 13 Jahren Modularbau scheint in Esch nun endlich eine der Zeit angepasste Nachtstruk­tur für Obdachlose in Aussicht. Geschaffen wurde die Struktur Abrisud 2004, im ehemaligen Polizeikom­missariat an der Rue du Canal. Zuerst war sie nur vom 1. Dezember bis zum 31. März geöffnet. Von Ende 2006 an blieb sie das ganze Jahr über für Obdachlose zugänglich. Im Juni 2007 zog die Struktur dann „provisoris­ch“in die rote Containers­truktur in der Verlängeru­ng der Rue Berwart um. Dort ist sie immer noch. Ein neues Projekt war aber im Gespräch. Dafür wurde 2009 ein Wohnhaus an der Cfl-brücke, beim Viertel Neudorf, abgerissen. Hier sollte, direkt neben dem Arbed-portal von Esch-schiffling­en, eine neue Struktur mit zweimal 20 Betten entstehen. Außer, dass ein Straßeneng­pass in Richtung Luxemburg verschwand, geschah aber weiter nichts. In den Jahren danach setzte sich die frühere Bürgermeis­terin Vera Spautz (LSAP) unentwegt für das laut Familienmi­nisterin Corinne Cahen (DP) aber finanziell nicht zu verwirklic­hende Projekt ein. Der vom Gemeindera­t genehmigte Ankauf eines Hauses an der Rue Jean-pierre Michels zwecks betreutem Wohnen, für die Bedürfniss­e des Abrisud, blieb ebenfalls ohne Folge. Unter der neuen Mehrheit plädierte Bürgermeis­ter Georges Mischo (CSV) weiter für eine Struktur im Herzen der Stadt und nicht, wie von der Familienmi­nisterin vorgeschla­gen, in Belval. Derzeit verfügen 18 Personen, 14 Männer und vier Frauen, über eine Schlafgele­genheit im Foyer de Nuit Abrisud. Das Abrisud ist nur abends beziehungs­weise während der Nacht geöffnet.

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