Autos bleiben außen vor
Innenministerium prüft Planungen für ökologisches Wohnviertel in Berg
Berg. Das geplante autofreie Wohngebiet in Berg geht in die entscheidende Phase. Die Gemeinde Betzdorf hat die Planungen für das ökologische Viertel mit 25 Wohneinheiten vor Kurzem ans Innenministerium weitergeleitet. Dort nimmt sie die Cellule d'évaluation unter die Lupe, sagt Bürgermeister Jean-françois Wirtz.
In den nächsten Wochen wird das Innenministerium seine Stellungnahme zu dem neuartigen Baugebiet abgeben. Wenn keine grundlegenden Änderungen gefordert werden, könne der Gemeinderat vor Ostern über den Einzelbebauungsplan (PAP) abstimmen, meint Bürgermeister Wirtz. Bereits im Februar will die Gemeinde eine Konvention mit der Société nationale des habitations à bon marché (SNHBM) unterzeichnen.
Wenn alles unter Dach und Fach ist, könne schon wenig später mit dem Bau der Reihen- und Doppelhäuser begonnen werden. Dort sollen vornehmlich Familien mit begrenzten finanziellen Mitteln ein Zuhause finden. An den Häusern selbst gibt es weder Garagen noch Carports, die sind an die Zufahrt des Viertels von der N 10 gerückt.
„Auf den Dächern der Carports wollen wir als Gemeinde eine Fotovoltaikanlage installieren, deren Strom den Bewohnern zugute kommen soll“, meint Bürgermeister Wirtz.
Als Nullenergiehäuser geplant, sollen die Gebäude ohne fossile Energie wie Öl oder Gas auskommen.
Schon vor zehn Jahren hatte die Gemeinde den Grund und Boden in einer Größenordnung von 1,4
Hektar für das autofreie Viertel im Baugebiet Laangfelder erworben. Die Käufer erhalten die Grundstücke von der SNHBM in Erbpacht. Diese besitzt ein Rückkaufrecht, sodass die Immobilienbesitzer die Grundstücke nicht zum Marktpreis wieder verkaufen können. „Immer weniger Haushalte können sich Wohnraum auf dem freien Markt leisten“, meint Bürgermeister Wirtz. Da wolle die Gemeinde gegensteuern. vb