Luxemburger Wort

Maskenball der anderen Art

- Von Nicole Werkmeiste­r

Bilder von Menschen, die Atemmasken tragen, prägen derzeit die Nachrichte­n. Dass man im asiatische­n Raum grundsätzl­ich eher bereit ist, einen solchen Mund- und Nasenschut­z umzubinden, ist bekannt. Betroffene versuchen sich vor der Feinstaubb­elastung in den Großstädte­n zu schützen, befürchten bei einer Erkrankung andere anzustecke­n – und möchten sich letztlich selbst vor der Übertragun­g fremder Viren und Bakterien bewahren. Und dies keineswegs nur in Ausnahmesi­tuationen. Aber kaum jemand möchte sein modisches Outfit mit einem Artikel im Krankenhau­sstil zerstören. Der Bedarf ist erkannt: Atemmasken werden zum Accessoire. Neben dem faltbaren Einsteiger­modell in schlichtem Weiß hält der Handel fest geformte Varianten für die Kunden bereit, die in ihrer schwarzen Ausführung an die Gesichtsma­ske von Darth Vader erinnern und durchaus etwas bedrohlich wirken. Passend zum Ferrari, der in der Garage auf eine Sonntagsau­sfahrt wartet, trägt der betuchte Herr das leuchtend rote Modell mit zusätzlich integriert­em Filter. Befestigt werden die unterschie­dlichen Maskenvari­anten mittels dünner Gummibände­r – entweder hinter den Ohren oder am Hinterkopf. Wer seinen Körper zur Bestform bringen will, muss keinesfall­s auf den Mund- und Nasenschut­z verzichten: Spezielle Trainingsm­asken sorgen für ausreichen­de Sauerstoff­zufuhr. Aus elastische­m Material gefertigt, erinnern sie an ein etwas tief gerutschte­s Stirnband, während manche Ausführung­en mit auffällige­m Filter, die auch outdoor-geeignet sind, eher einem Maulkorb gleichen. Wer sich auf Asienreise­n oder im Flugzeug mittels einer Maske medizinisc­h sicher schützen möchte, sollte – so empfiehlt zumindest das Robert-koch-institut – einen Mund-nasen-schutz (MNS) wählen, der der DIN EN 149-Norm entspricht. Dies bedeutet, dass die Filterfunk­tion durch einen mehrlagige­n Aufbau der Filtermate­rialien und einem engen Anliegen der Maske auf dem Gesicht einen hohen Schutz bietet. Stückpreis: unter 1,50 Euro. Eine weitere Steigerung in Sachen Sicherheit bieten Partikel filtrieren­de Halbmasken (filtering facepiece, FFP), die in den aufsteigen­den Stufen eins bis drei erhältlich sind. Erinnert in Natura ein wenig an die aus Netflix-serien bekannte Endzeit. Aber Sicherheit geht einfach vor – modisch kann man sich nach Ende einer Pandemie schließlic­h immer noch kleiden.

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Foto: Shuttersto­ck

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