Luxemburger Wort

Aus den Augen, aus dem Sinn

Bericht „Suffering in Silence“der Hilfsorgan­isation Care listet Top Ten der vergessene­n humanitäre­n Krisenherd­e auf

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Die trockenste Regenzeit seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen und eine Heuschreck­enplage führten unter anderem in Kenia und Äthiopien zu Missernten – die Folgen sind Hunger und

Leid.

Berlin. Manche Konflikte und Notlagen werden viel beachtet. Andere hingegen kommen in der Medienberi­chterstatt­ung kaum vor. Die Hilfsorgan­isation Care beklagt zu viele von der Öffentlich­keit vernachläs­sigte humanitäre Krisen auf der Welt. Rund 160 Millionen Menschen hätten im vergangene­n Jahr humanitäre Hilfe benötigt, um überleben zu können. Das geht aus einem vorgestern in Berlin veröffentl­ichten Bericht der Organisati­on hervor.

Darin werden zehn Krisen benannt, über die am wenigsten in der Presse berichtet worden sei, von denen aber rund 51 Millionen Menschen betroffen gewesen seien.

Die zehn am wenigsten beachteten humanitäre­n Krisen macht Care in folgenden Ländern und Regionen aus: Madagaskar, Zentralafr­ikanische Republik, Sambia, Burundi, Eritrea, Nordkorea, Kenia, Burkina Faso, Äthiopien sowie rund um den Tschadsee. Auslöser der leidvollen Situatione­n waren demnach zum Beispiel Dürren, Konflikte und Seuchen.

Sechs dieser zehn Krisen seien bereits in den drei vorherigen Berichten mindestens zweimal in der Liste enthalten gewesen, hieß es. Für die aktuelle Ausgabe wurden den Angaben zufolge rund 2,4 Millionen Onlinearti­kel in arabischer, deutscher, englischer, französisc­her und spanischer Sprache aus dem Jahr 2019 ausgewerte­t.

Neun von zehn vergessene­n Krisen

auf Afrikanisc­hem Kontinent

Die Autoren identifizi­erten 40 Krisen, von denen mindestens eine Million Menschen betroffen waren. Neun von zehn, über die am seltensten berichtet wurde, betrafen den Afrikanisc­hen

Kontinent. Es sei noch schwierige­r, Menschen zu unterstütz­en, die Hilfe am dringendst­en brauchten, wenn ihnen die Welt die Aufmerksam­keit verwehre, schreibt Care in dem Bericht.

Die Organisati­on appelliert­e an Politiker, Medien und andere Stimmen der Öffentlich­keit, vernachläs­sigte Krisen in den Fokus zu rücken. Jede dieser Krisen sei eine zu viel. Rund 1,1 Millionen Menschen haben nur unregelmäß­ig Zugang zu Nahrung. Mehr als 500 000 Kleinkinde­r müssen wegen Mangelernä­hrung behandelt werden. KNA

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