Hohe Nachfrage nach Masken
Corona-virus: Spezielle Schutzmaßnahme laut Behörden nicht nötig
Luxemburg. Die Angst vor einem weiteren Ausbreiten des Coronavirus treibt seltsame Blüten: In Luxemburg ist die Nachfrage nach chirurgischen Mundschutzmasken stark erhöht. In manchen Apotheken ist der sonst eher selten gefragte Artikel bereits ausverkauft. „Sehr viele Kunden haben sich seit dem vergangenen Freitag nach den Masken erkundigt und diese auch gekauft“, so Chloé Leclerc, pharmazeutische Mitarbeiterin der Apotheke Le Cygne in Luxemburg-stadt.
Reisende und Touristen
„In einem Fall empfing der Kunde eine Delegation aus China und wollte sichergehen, dass das Virus nicht übertragen wird. Ein anderer unternimmt demnächst eine Reise in den asiatischen Raum und will auf Nummer sicher gehen.“Laut Apotheker Alain de Bourcy würden aber auch zahlreiche chinesische Touristen auf Durchreise die Masken erstehen. „Unsere Vorräte sind jetzt leer und Nachschub lässt auf sich warten. Wir wollen aber auch keine Riesenvorräte
anlegen, weil wir die dann nach dem Abklingen der Epidemie überhaupt nicht mehr loswerden“, so de Bourcy.
Ohnehin ist der sogenannte chirurgische Mundschutz kein Schutz gegen eindringende Viren. Er verhindert nur, dass bereits Infizierte selbst Tröpfchen verteilen und andere Menschen anstecken.
Besser zum Baumarkt
Wer es wirklich für nötig hält und meint, sich vor dem bisher in Luxemburg noch nicht aufgetretenen Virus schützen zu müssen, sollte allerdings besser einen Baumarkt aufsuchen. Dort erhältliche Masken, die vor Feinstaub und insbesondere Aerosolen schützen, halten auch das Virus zurück, das durch Tröpfcheninfektion übertragen wird.
Die Masken mit der Klassifizierung FFP2 (Filtering Face Piece) müssen dabei 94 Prozent der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 Mikrometern zurückhalten, FFP3 müssen sogar bis zu 99 Prozent dieser Partikel zurückhalten. Sie sind damit im Notfall der zuverlässigste Schutz gegen Viren.
Die Gesundheitsbehörden halten diese Maßnahme allerdings nicht für sinnvoll. Das Virus wird nur durch engen Kontakt mit einem Infizierten übertragen, zudem müsste die Maske permanent getragen werden. Sinnvoller sind regelmäßiges Waschen oder Desinfizieren der Hände, Benutzen und sofortiges Entsorgen von Papiertaschentüchern, Husten und Niesen in die Armbeuge sowie auf Distanz gehen zu Personen mit Krankheitssymptomen. Damit vermeidet man auch die Infektion mit einem anderen gefährlichen Virus: dem Grippeerreger.
Tests bald im Staatslaboratorium
Bei Verdachtsfällen könnten derweil künftig schnellere Diagnosen gestellt werden. Daran arbeitet aktuell das Staatslaboratorium. Von nächster Woche an sollen nämlich Analysen vor Ort in Luxemburg auf das Corona-virus getestet werden. Dies erklärte gestern Abend der Virologe Dr. Vic Arendt gegenüber RTL. Derzeit werden die Tests noch in einem Laboratorium in Berlin durchgeführt.
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► Niemand kam bei dem Vorfall zu Schaden.