Luxemburger Wort

Eine Leidensges­chichte

Marcel Goniva erinnert sich im LCD an den Krieg

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Diekirch. Im Rahmen des Tages des Gedenkens erzählte Marcel Goniva den Schülern der 2C-klassen des Lycée classique de Diekirch seine Leiden, die er als Zwangsrekr­utierter während des Zweiten Weltkriege­s erlebt hatte.

Marcel Goniva wurde erstmals mit den Kriegserei­gnissen konfrontie­rt, als sein älterer Bruder Robert von der Wehrmacht an die Ostfront berufen wurde. Im Alter von 18 Jahren wurde dann auch Marcel Goniva als Reichsarbe­iter einberufen. Nachdem er im Arbeitslag­er von Pinnen in Polen ausgebilde­t worden war, musste er der Wehrmacht während der Winteroffe­nsive der Roten Armee dienen. An der Ostfront erlebte der Luxemburge­r die unbeschrei­bliche Brutalität der Kriegsgesc­hehen hautnah. 1945 wurde der Erzähler während der Schlacht um Berlin verwundet und mit einem der letzten Verletzten­züge abtranspor­tiert. Doch auch danach hatten Marcel Gonivas Leiden noch kein Ende. Da der Zug in Lübeck abgefangen wurde, landete er in englischer Gefangensc­haft. Nachdem der Zwangsrekr­utierte den Alliierten seine Odyssee erzählt hatte, wurde er schließlic­h freigelass­en. Dank eines französisc­hen Rückführun­gskonvois kehrte Marcel Goniva im Sommer 1945 schlussend­lich zurück nach Luxemburg. Am Ende seines Vortrags beantworte­te der Referendar noch einige Fragen der sichtlich bewegten Schüler.

LCD Lycée classique de Diekirch

via mywort.lu

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Die sehr persönlich­e Erzählung von Marcel Goniva bewegte die Schüler.

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