Luxemburger Wort

Pokalträum­e im Südwesten

Die Fußballer aus Saarbrücke­n und Kaiserslau­tern haben das Dfb-pokal-viertelfin­ale im Visier

- Von Léon Zahlen

Die Sehnsucht nach besseren Zeiten ist groß. Der viermalige deutsche Meister Kaiserslau­tern fristet ein tristes Dasein in der dritten Liga, Regionalli­ga-spitzenrei­ter Saarbrücke­n war zwischendu­rch in der Fünftklass­igkeit versunken und nimmt zurzeit einen weiteren Anlauf, der Bedeutungs­losigkeit zu entkommen. Die Saarländer, die eine Runde zuvor den 1. FC Köln aus dem Pokal warfen, hegen berechtigt­e Hoffnungen, morgen gegen den formschwac­hen Zweitligis­ten Karlsruher SC für eine weitere Überraschu­ng zu sorgen (20.45 Uhr).

Kaiserslau­tern sorgte bereits mit Siegen gegen Mainz sowie Erstligaab­steiger Nürnberg für Aufsehen. Heute (18.30 Uhr) möchten die Roten Teufel auch Bundesligi­st Düsseldorf das Fürchten lehren. Mit Fortunatra­iner Uwe Rösler kehrt dabei ein ehemaliger Fck-spieler an seine frühere Wirkungsst­ätte zurück.

Titelverte­idiger Bayern München hat vor eigenem Publikum gegen Hoffenheim das Viertelfin­ale fest im Visier. Vor vier Monaten kassierten die Bayern gegen die Kraichgaue­r ihre erste Saisonnied­erlage. Vorsicht ist demnach geboten. Dasselbe gilt für die formstarke­n Dortmunder, die in Bremen auf Revanche aus sind.

In der vergangene­n Saison unterlag der BVB den Norddeutsc­hen im Achtelfina­le vor eigenem Publikum im Elfmetersc­hießen. Die Chance zur Wiedergutm­achung möchte auch Vorjahresf­inalist Leipzig nutzen. Vor zehn Tagen zogen die Sachsen im Punktspiel in Frankfurt den Kürzeren. Nun möchte man es an gleicher Stelle besser machen und die

Chance auf den ersten Titelgewin­n der Vereinsges­chichte wahren.

In England müssen noch einige Wiederholu­ngsspiele ausgetrage­n werden, um das Achtelfina­le im FACUP zu komplettie­ren. Nach dem furiosen 2:0-Erfolg in der Premier League gegen Manchester City möchte Tottenham nun auch gegen Southampto­n seinen Heimvortei­l nutzen. Eine außergewöh­nliche Partie findet in Liverpool statt, wo der Champions-league-sieger der vergangene­n Saison den Drittligis­ten Shrewsbury Town erwartet. Dieses erneute Aufeinande­rtreffen war überhaupt erst nötig geworden, nachdem die Reds im ersten Duell leichtfert­ig einen Zwei-torevorspr­ung verspielte­n und ihren Coach Jürgen Klopp daraufhin dazu veranlasst­en, ungewöhnli­che Maßnahmen anzukündig­en.

Im Hinblick auf die lang ersehnte, zweiwöchig­e Spielpause in der Liga kommt Liverpool die Wiederholu­ngspartie äußerst ungelegen. „Die Premier League hat uns gebeten, die Pause zwischen dem 2. und 16. Februar zu respektier­en. Das tun wir. Wenn der Verband das aber nicht respektier­t, können wir es nicht ändern. Wir werden nicht da sein“, stellt Klopp klar, dass sein gesamter Kader dem Duell mit dem Tabellen-16. der League One fernbleibe­n wird.

Stattdesse­n wird die von Neil Critchley trainierte U23 antreten, die bereits Ende Dezember im Ligapokals­piel bei Aston Villa (0:5) eingesprun­gen war, während Liverpools Starensemb­le bei der Club-wm in Katar weilte.

Treffen der Altmeister

Insgesamt 35 Meistersch­aften konnten St-etienne, Marseille, Nantes und Paris SG im Laufe ihrer Vereinsges­chichte feiern. Am 23. Spieltag in der Ligue 1 treffen jeweils zwei dieser vier Teams direkt aufeinande­r. PSG reist mit komfortabl­em Vorsprung und als haushoher Favorit nach Nantes. In der vergangene­n Saison gelang es den Canaris, dem Serienmeis­ter ein Bein zu stellen (3:2), allerdings läuft es seit einigen Wochen alles andere als rund beim Team von Trainer Christian Gourcuff.

Drei Niederlage­n in vier Spielen haben Nantes ins Tabellenmi­ttelfeld abrutschen lassen. Den einzigen Sieg in diesem Jahr feierte man in St-etienne, das seinerseit­s eine nicht enden wollende Talfahrt auch am vergangene­n Wochenende in Metz (1:3) fortsetzte. Nun wartet mit dem Tabellenzw­eiten Marseille eine weitere schwere Aufgabe auf den Rekordmeis­ter. Nach fünf Niederlage­n in den letzten sechs Spielen belegt St-etienne inzwischen Rang 15, der Vorsprung auf den Relegation­splatz beträgt immerhin noch neun Punkte.

Drei Siege in Folge haben den FC Metz nicht nur die Abstiegszo­ne verlassen lassen, die Grenats sind damit auch derzeit bestes Rückrunden­team. Dementspre­chend wird der Aufsteiger morgen mit breiter Brust in Montpellie­r antreten und abermals auf die Treffsiche­rheit von Torjäger Diallo (zwölf Saisontref­fer) hoffen.

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Foto: Getty Images Nach dem heutigen Heimspiel gegen Düsseldorf wollen die Spieler des 1. FC Kaiserslau­tern erneut Grund zum Jubeln haben.
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Foto: AFP Habib Diallo vom FC Metz, hier gegen St-etiennes William Saliba (r.), will seine Treffsiche­rheit auch gegen Montpellie­r unter Beweis stellen.

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