Pokalträume im Südwesten
Die Fußballer aus Saarbrücken und Kaiserslautern haben das Dfb-pokal-viertelfinale im Visier
Die Sehnsucht nach besseren Zeiten ist groß. Der viermalige deutsche Meister Kaiserslautern fristet ein tristes Dasein in der dritten Liga, Regionalliga-spitzenreiter Saarbrücken war zwischendurch in der Fünftklassigkeit versunken und nimmt zurzeit einen weiteren Anlauf, der Bedeutungslosigkeit zu entkommen. Die Saarländer, die eine Runde zuvor den 1. FC Köln aus dem Pokal warfen, hegen berechtigte Hoffnungen, morgen gegen den formschwachen Zweitligisten Karlsruher SC für eine weitere Überraschung zu sorgen (20.45 Uhr).
Kaiserslautern sorgte bereits mit Siegen gegen Mainz sowie Erstligaabsteiger Nürnberg für Aufsehen. Heute (18.30 Uhr) möchten die Roten Teufel auch Bundesligist Düsseldorf das Fürchten lehren. Mit Fortunatrainer Uwe Rösler kehrt dabei ein ehemaliger Fck-spieler an seine frühere Wirkungsstätte zurück.
Titelverteidiger Bayern München hat vor eigenem Publikum gegen Hoffenheim das Viertelfinale fest im Visier. Vor vier Monaten kassierten die Bayern gegen die Kraichgauer ihre erste Saisonniederlage. Vorsicht ist demnach geboten. Dasselbe gilt für die formstarken Dortmunder, die in Bremen auf Revanche aus sind.
In der vergangenen Saison unterlag der BVB den Norddeutschen im Achtelfinale vor eigenem Publikum im Elfmeterschießen. Die Chance zur Wiedergutmachung möchte auch Vorjahresfinalist Leipzig nutzen. Vor zehn Tagen zogen die Sachsen im Punktspiel in Frankfurt den Kürzeren. Nun möchte man es an gleicher Stelle besser machen und die
Chance auf den ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte wahren.
In England müssen noch einige Wiederholungsspiele ausgetragen werden, um das Achtelfinale im FACUP zu komplettieren. Nach dem furiosen 2:0-Erfolg in der Premier League gegen Manchester City möchte Tottenham nun auch gegen Southampton seinen Heimvorteil nutzen. Eine außergewöhnliche Partie findet in Liverpool statt, wo der Champions-league-sieger der vergangenen Saison den Drittligisten Shrewsbury Town erwartet. Dieses erneute Aufeinandertreffen war überhaupt erst nötig geworden, nachdem die Reds im ersten Duell leichtfertig einen Zwei-torevorsprung verspielten und ihren Coach Jürgen Klopp daraufhin dazu veranlassten, ungewöhnliche Maßnahmen anzukündigen.
Im Hinblick auf die lang ersehnte, zweiwöchige Spielpause in der Liga kommt Liverpool die Wiederholungspartie äußerst ungelegen. „Die Premier League hat uns gebeten, die Pause zwischen dem 2. und 16. Februar zu respektieren. Das tun wir. Wenn der Verband das aber nicht respektiert, können wir es nicht ändern. Wir werden nicht da sein“, stellt Klopp klar, dass sein gesamter Kader dem Duell mit dem Tabellen-16. der League One fernbleiben wird.
Stattdessen wird die von Neil Critchley trainierte U23 antreten, die bereits Ende Dezember im Ligapokalspiel bei Aston Villa (0:5) eingesprungen war, während Liverpools Starensemble bei der Club-wm in Katar weilte.
Treffen der Altmeister
Insgesamt 35 Meisterschaften konnten St-etienne, Marseille, Nantes und Paris SG im Laufe ihrer Vereinsgeschichte feiern. Am 23. Spieltag in der Ligue 1 treffen jeweils zwei dieser vier Teams direkt aufeinander. PSG reist mit komfortablem Vorsprung und als haushoher Favorit nach Nantes. In der vergangenen Saison gelang es den Canaris, dem Serienmeister ein Bein zu stellen (3:2), allerdings läuft es seit einigen Wochen alles andere als rund beim Team von Trainer Christian Gourcuff.
Drei Niederlagen in vier Spielen haben Nantes ins Tabellenmittelfeld abrutschen lassen. Den einzigen Sieg in diesem Jahr feierte man in St-etienne, das seinerseits eine nicht enden wollende Talfahrt auch am vergangenen Wochenende in Metz (1:3) fortsetzte. Nun wartet mit dem Tabellenzweiten Marseille eine weitere schwere Aufgabe auf den Rekordmeister. Nach fünf Niederlagen in den letzten sechs Spielen belegt St-etienne inzwischen Rang 15, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt immerhin noch neun Punkte.
Drei Siege in Folge haben den FC Metz nicht nur die Abstiegszone verlassen lassen, die Grenats sind damit auch derzeit bestes Rückrundenteam. Dementsprechend wird der Aufsteiger morgen mit breiter Brust in Montpellier antreten und abermals auf die Treffsicherheit von Torjäger Diallo (zwölf Saisontreffer) hoffen.