Immer Wirbel um die Windsors
Eine Zdf-dokumentation erklärt die Auswirkungen der Skandale im britischen Königshaus
Erst baut Prinz Philip einen Unfall, dann stolpert Prinz Andrew über den Epstein-skandal, und zuletzt haben auch noch Prinz Harry und Herzogin Meghan mit dem „Megxit“das britische Königshaus erschüttert: In der Familie von Queen Elizabeth II. jagt ein Skandal den nächsten, und viele Experten fragen sich schon, ob die Monarchie diese Katastrophenserie überleben wird. In der Dokumentation „Ärger im Buckingham Palace – Die Queen und die liebe Familie“beleuchtet das ZDF heute (20.15 Uhr) Pleiten, Pech und Pannen hinter den Palastmauern.
Dass Königin Elizabeth Ärger mit ihrer Sippe gewohnt ist, wissen nicht nur Fans der Netflix-serie „The Crown“über das Leben der britischen Herrscherin. Nach den Skandalen der 1990er-jahre, allen voran die schmutzige Scheidung von Thronfolger Prinz Charles und Lady Di, war es vorübergehend aber relativ ruhig um die Windsors geworden. Die Royals schoben wieder Dienst nach Vorschrift: Bei Hochzeiten und Pferderennen gut aussehen, vom Balkon des Buckingham Palace winken, Hände schütteln.
Ärger um Prinz Andrew
Doch nun das: Anfang 2019 sorgte Queen-ehemann Prinz Philip mit einem Autounfall für Wirbel, bei dem der heute 98-Jährige am Steuer saß – beim Zusammenstoß mit einem anderen Wagen wurden dessen Insassen verletzt. Philip entschuldigte sich und gab seinen Führerschein ab.
Schlimmer war der Ärger um Prinz Andrew, den jüngeren Bruder von Prinz Charles: Eine Zeugin im Prozess gegen den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein behauptet, sie habe als
Minderjährige Sex mit Andrew gehabt. Ein Interview, in dem der Prinz alles erklären wollte, wurde zum Pr-desaster, die Queen musste ihn im November von seinen königlichen Pflichten entbinden.
Parallel dazu kriselte es zwischen den Paaren William und Kate sowie Harry und Meghan. Vorläufiger Höhepunkt war im Oktober eine Tv-dokumentation, in der Prinz Harry die Entfremdung der beiden Brüder einräumte und Meghan sich über die britische Presse beklagte. Anfang 2020 sorgte das Ehepaar, das ursprünglich mal als Hoffnungsträger der britischen Monarchie galt, dann für das royale Erdbeben: Harry und Meghan gaben bekannt, als hochrangige Mitglieder der königlichen Familie zurückzutreten. Wenige Tage später entzog der Palast beiden die Anrede „Königliche Hoheit“.
Blamagerisiko minimieren
Seitdem beschäftigt die Frage nach der Zukunft des Königshauses die Öffentlichkeit. In der Zdf-dokumentation spekulieren Historiker und Adelsexperten, ob der 71-jährige Prinz Charles die Karre aus dem Dreck ziehen kann. Der Thronfolger plant demnach, den Apparat zu verschlanken: Nur noch wenige Familienmitglieder sollen als zentrale Repräsentanten auftreten. Auf diese Art soll das Risiko weiterer Blamagen minimiert werden.
Zuletzt wurde bekannt, dass der Macher der Satireserie „Family Guy“, Gary Janetti, für den demnächst startenden Streamingdienst HBO Max an einer triefend ironischen Zeichentrickserie über die britischen Royals bastelt. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott eben nicht zu sorgen.