Schwieriger Katzentransport
Eine geschlagene Woche hatte Dweezel sich in den Gärten um die Praxis versteckt, bevor Sturm und Hagelschauer ihn zur Aufgabe zwangen und dazu sich wieder einfangen zu lassen. Der ungestüme schwarz-weiße Kater war mal wieder mit seinem formschönen Schilfkörbchen zur Sprechstunde gebracht worden, dessen Türchen mit Geschenkschleife nur rudimentär festgemacht ist. Im Wartezimmer mochte die Erschöpfung durch die Fahrt sowie Scheu vor den anderen Patienten und dem Tierarzt ihn noch dazu bewogen haben, in seinem Romantikkorb sitzen zu bleiben. Zurück zum Auto wollte Dweezel diesmal jedenfalls kein Risiko mehr eingehen, bog das locker geflochtene Schilftürchen unten etwas nach außen und machte die Fliege. Gerade mit Samtpfoten ist der Tierarztbesuch oft nicht einfach, da fast alle Katzen mit Angst und damit verbundenen Abwehrreaktionen schon alleine auf das ihnen derart aufgezwungene Verlassen ihres Reviers reagieren. Ein nicht zu vernachlässigender Stressfaktor in dieser Situation sind immer auch die Besitzer. Da Katzen mit ihren Menschen viel einfühlsamer sind als ihr Ruf, bilden sie häufig die angespannte Haltung ihrer Besitzer nach. Als Transportbehälter eignet sich für den Arztbesuch weitaus am besten ein Korb aus stabilem, abwaschbarem Material, der sich sowohl vorne als auch von oben öffnen lässt. Vielerorts hat zu Hause schon die reinste Corrida stattgefunden, um die Katze in ihren Korb zu zwängen. Um diese Situation zu vermeiden, hilft es oft, den Transportkäfig schon als Ruheplatz Wochen vorher wie ein weiteres Möbel in den Raum zu stellen und das Tier darin mit Futter und Spielsachen zu konditionieren. Ruhige klassische Musik kann die meisten Tiere mitsamt ihren Menschen während der Fahrt zur Praxis ebenfalls harmonisch einstimmen. Katzen, die überdurchschnittlich Angst und Stress empfinden, kann mit schulmedizinischen, aber auch sehr erfolgversprechend mit einigen alternativen Methoden geholfen werden. Für viele Tiere ist es angenehmer, wenn sie auch während der Sprechstunde in ihrer Box sitzen bleiben können, was natürlich nur geht, wenn sich der obere Teil des Transporters leicht abbauen lässt. Das Hervorziehen der Katze durch eine viel zu enge vordere Käfigöffnung entfällt dann.