Programmieren in der Grundschule
Bildungsminister Meisch will algorithmisches Denken in den Schulen fördern
Automatisierung, Algorithmen, künstliche Intelligenz. Sie vereinfachen und verbessern das Leben der Menschen. Der Mensch läuft aber auch Gefahr, von Maschinen beherrscht zu werden. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, wie sie funktionieren.
Aus diesem Grund sollen die Kinder sich bereits in der Grundschule mit der Computersprache und dem Programmieren auseinandersetzen. Ab September 2020 werden die Grundschüler des Zyklus 4 im Rahmen des regulären Mathematikunterrichts in die Welt des Programmierens eingeführt. Das kündigte Bildungsminister Claude Meisch (DP) gestern im Rahmen einer Pressekonferenz über die Strategie „Einfach digital – Zukunftskompetenze fir staark Kanner“an.
„Beim Programmieren geht es vor allem darum, algorithmisches Denken und Problemlösekompetenzen zu entwickeln“, so Meisch. Das fördere die digitalen Kompetenzen und die kognitive Fitness.
Das Heranführen an die Programmierung soll altersgerecht sein. Und spielerisch. Das bedeutet: Im Unterricht werden so gut wie keine digitalen Instrumente benutzt.
Um die Lehrer darauf vorzubereiten, werden Informationsversammlungen und Weiterbildungen organisiert. Das Ministerium stellt Starterkits bereit, die im Unterricht eingesetzt werden können. Das Programmieren ist kein eigenständiges Fach, sondern wird Teil des regulären Mathematikunterrichts. Wie intensiv das algorithmische Denken gefördert werden soll, liegt demnach im Ermessen der Lehrer.
Ausweitung auf Zyklus 1-3
Ab September 2021 wird das Programmieren auch in den Zyklen 1 bis 3 transversal in verschiedenen Fächern eingeführt. „Das Programmieren eignet sich gut im Sprach- oder Kunstunterricht“, sagte der Bildungsminister. Möglicherweise müssten die Lehrpläne
in der Zukunft angepasst werden. Geplant ist auch, die Kompetenzen mittelfristig in die Schülerbewertung (bilan) aufzunehmen und sie in den standardisierten Tests zu prüfen.
Im Secondaire wird im September 2021 das Fach „Computer Science“eingeführt und nach und nach auf die weiterführenden Klassen ausgeweitet. Auch hier wird angedacht, das Fach (eine Wochenstunde) in den regulären Mathematikunterricht zu integrieren.
Ziel ist es, den Schülern einen sinnvollen und verantwortungsvollen Umgang mit den modernen Technologien beizubringen. Und sie sollen verstehen, wie sie funktionieren.
Wichtig ist auch ein gesundes Gleichgewicht zwischen digitaler und analoger Zeit, findet der Bildungsminister. In diesem Zusammenhang verteilt das Ministerium Elternhefte mit Ratschlägen zu einer altersspezifisch angemessenen Bildschirmzeit. mig