Hollywoods letzte große Legende ist tot
Kirk Douglas, „Spartacus“und der engagierte Widerstand auch neben der Kamera
Los Angeles. Er war der Gladiator und Rebellionsanführer Spartacus, Maler-querdenker Vincent van Gogh und im wirklichen Leben probte der politisch engagierte Kirk Douglas den Widerstand gegen die Tyrannei. Gestern ist die Hollywood-legende im Alter von 103 Jahren, wie sein Sohn Michael Douglas (75) in sozialen Medien mitteilte: „Mit großer Trauer verkünden meine Brüder und ich, dass Kirk Douglas uns heute im Alter von 103 Jahren verlassen hat“, hieß es in der Stellungnahme der Familie. Für die Welt sei er eine Legende aus dem goldenen Zeitalter des Films gewesen. „Aber für mich und meine Brüder Joel und Peter war er einfach Dad“, so Michael Douglas.
Sein Vater habe sein Leben gut gelebt und hinterlasse ein filmisches Erbe, das für die kommenden Generationen Bestand haben werde. „Lasst mich mit den Worten enden, die ich ihm an seinem letzten Geburtstag sagte und die immer wahr bleiben werden. ,Papa – ich liebe dich so sehr und ich bin so stolz, dein Sohn zu sein.‘ “
Kirk Douglas drehte mit großen Regisseuren wie Billy Wilder, Howard Hawks, Otto Preminger und Elia Kazan. Allein mit seinem Leinwandfreund Burt Lancaster stand er sieben Mal vor der Kamera. Drei Mal war er nahe dran am Oscar: in der Rolle des rücksichtslos-ehrgeizigen Boxers in „Champion“(1949), als machtgieriger Produzent in „The Bad and The Beautiful“(1952) und für sein Porträt des Malers Van Gogh, „Lust for Life“(1956). Douglas erhielt schließlich 1996 einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk.
Breite Würdigung aus der Filmbranche
Nach Michael Douglas würdigte auch dessen Frau, die britische Schauspielerin Catherine Zeta-jones, ihren Schwiegervater in den sozialen Medien. „An meinen lieben Kirk, ich werde Dich mein Leben
lang lieben. Ich vermisse Dich jetzt schon. Schlaf gut...“, schrieb die 50-Jährige auf Facebook und Instagram. Dazu verbreitete sie ein altes Schwarz-weiß-foto, auf dem sie ihn auf die Wange küsst.
Die Filmakademie würdigte den Verstorbenen als „Hollywood-legende“. Die Golden Globes bezeichneten ihn als einen der „berühmtesten Schauspieler aller Zeiten“. Auch der spanische Schauspieler Antonio Banderas nahm Abschied von Douglas. „Heute verliert Hollywood eine wahre Legende. Aber sein Licht am Kinohimmel wird für immer weiter leuchten“, schrieb der 59-Jährige auf Twitter.
Kollegen und Fans würdigten auch das politische Engagement des verstorbenen Künstlers – wohl auch mit Blick auf den Freispruch von Us-präsident Donald Trump im jüngsten Amtsenthebungsverfahren. „Kirk Douglas verteidigte Anstand, Gerechtigkeit und das Beste, das Amerika zu bieten hatte, als er alles riskierte, um der Schwarzen Liste den Garaus zu machen“, twitterte der Us-filmkritiker Ben Mankiewicz (52). „Er erinnert uns daran, dass mächtige Menschen, die sich der Tyrannei widersetzen, einen Wandel bewegen können“, schrieb Mankiewicz weiter.
Zuletzt war Douglas immer seltener in der Öffentlichkeit aufgetreten – 1996 hatte ihm ein Schlaganfall schwer zugesetzt. In seinem achten Buch – „Ein Fall von Glück – Mein neues Leben nach dem Schlaganfall“– beschrieb er die schwierige Genesung. Die Frage, wie er sich mit 102 fühle und ob ihm das Alter zu schaffen mache, hakte er im vergangenen Jahr mit wenigen Worten ab. „Ich dachte nie, dass ich über 100 werde, aber ich verkrafte es schon.“dpa