Nachlegen beim Vorreiter
Gemeinde Pütscheid will in Sachen Klimaschutz auch in Zukunft vorneweg marschieren
Pütscheid. Im Klimapakt zwischen Staat und Kommunen belegt die Naturpark-gemeinde Pütscheid seit Langem einen Spitzenplatz. Und diesem will sie auch weiterhin gerecht werden, wobei man im Verbund mit dem lokalen Klimateam aber auch die Vereinswelt und die Bürger noch gezielter mit ins Boot holen will, wie dieser Tage in der jüngsten Ratssitzung vor Ort zu hören war.
So sollen die Vereine demnächst zur Unterzeichnung einer Energie-, Klima- und Umweltcharta eingeladen werden, dies als Ansporn, um ihre Aktivitäten und Veranstaltungen – im Rahmen des Machbaren – nach nachhaltigen Kriterien auszurichten.
Bewusstsein für Klimaschutz auch auf Vereinsebene stärken
Die Anregungen reichen dabei vom vermehrten Rückgriff auf regionale Erzeugnisse über die Vermeidung von Plastikmüll bis hin zu kleinen Achtsamkeiten, wie etwa das Zurückdrehen der Heizkörperthermostate nach Versammlungen im Dorfsaal. Die Gemeinde wolle indes nicht als „Umwelt-polizist“auftreten, sondern das Bewusstsein dafür schärfen, bei sämtlichen Planungen auch Aspekte des Natur- und Klimaschutzes zu beachten, so Bürgermeister Roger Zanter.
Gemäß der gleichen Logik schließt sich die Gemeinde aber auch der neuen Enovos-kampagne
„LED'S Change“an, um ihren Bürgern ab dem 2. März zehn kostenlose Led-lampen anzubieten und so auch die Haushalte für klimafreundlichere Beleuchtungsformen zu gewinnen.
Fotovoltaik. In einem einstimmigen Prinzipienbeschluss wurde zudem festgelegt, die Dächer des Rathauses sowie des Ateliers und des Festsaals in Weiler zur Installierung von Fotovoltaikanlagen bereitzustellen, von deren Betrieb später über ein Gemeinschaftsprojekt auch die Bürger profitieren können.
Mountainbike-trail. Die Räte Christian Junk und Bern Greischer hatten den Ratskollegen zuvor aber auch die bisherigen Pläne zur Anlegung eines Mountainbike-rundwegs vorgelegt, der vom Rathaus aus über gut 33 Kilometer entlang der touristischen Sehenswürdigkeiten und der schönsten Aussichtspunkte in der Gemeinde führen soll. Ein Projekt das durchaus Potenzial verspricht, sollten denn auch die prozeduralen Hügel in möglichst rundem Tritt genommen werden können.
Naturpark. Angesprochen wurde im Gemeinderat Pütscheid aber auch die immer untragbarere Raumnot der Naturpark-mitarbeiter, deren Büros im Centre écologique des Park Hosingen mittlerweile aus allen Nähten platzen. Wie eine langfristig angemessene Lösung aussehen kann, soll daher nun in einer Studie ausgelotet werden. Wichtig sei aber vorerst einmal, dass die Dringlichkeit des Problems bei sämtlichen beteiligten Akteuren anerkannt sei, so der Tenor am Ratstisch.
Plaz fir all. Einstimmig bewilligt wurden dann aber auch noch die Pläne für den Bau eines multifunktionellen Centre de rencontre auf der neu entstehenden Plaz fir all gegenüber dem Rathausareal.
Zum Gesamtkostenvoranschlag von 414 000 Euro soll demnach ein aus zwei Trakten bestehendes Gebäude errichtet werden, das neben einem angemessenen Hauptsaal auch einen Ausschank mit Materialdepot, behindertengerechte öffentliche Toiletten und einen Jugendraum umfasst.
Wie es weiter hieß, will man zur Finanzierung des Projekts im besten Fall auch die noch abrufbaren Fördermittel im Rahmen des laufenden Plan de développement rural (PDR) abrufen.