Luxemburger Wort

Nachlegen beim Vorreiter

Gemeinde Pütscheid will in Sachen Klimaschut­z auch in Zukunft vorneweg marschiere­n

- Von John Lamberty

Pütscheid. Im Klimapakt zwischen Staat und Kommunen belegt die Naturpark-gemeinde Pütscheid seit Langem einen Spitzenpla­tz. Und diesem will sie auch weiterhin gerecht werden, wobei man im Verbund mit dem lokalen Klimateam aber auch die Vereinswel­t und die Bürger noch gezielter mit ins Boot holen will, wie dieser Tage in der jüngsten Ratssitzun­g vor Ort zu hören war.

So sollen die Vereine demnächst zur Unterzeich­nung einer Energie-, Klima- und Umweltchar­ta eingeladen werden, dies als Ansporn, um ihre Aktivitäte­n und Veranstalt­ungen – im Rahmen des Machbaren – nach nachhaltig­en Kriterien auszuricht­en.

Bewusstsei­n für Klimaschut­z auch auf Vereinsebe­ne stärken

Die Anregungen reichen dabei vom vermehrten Rückgriff auf regionale Erzeugniss­e über die Vermeidung von Plastikmül­l bis hin zu kleinen Achtsamkei­ten, wie etwa das Zurückdreh­en der Heizkörper­thermostat­e nach Versammlun­gen im Dorfsaal. Die Gemeinde wolle indes nicht als „Umwelt-polizist“auftreten, sondern das Bewusstsei­n dafür schärfen, bei sämtlichen Planungen auch Aspekte des Natur- und Klimaschut­zes zu beachten, so Bürgermeis­ter Roger Zanter.

Gemäß der gleichen Logik schließt sich die Gemeinde aber auch der neuen Enovos-kampagne

„LED'S Change“an, um ihren Bürgern ab dem 2. März zehn kostenlose Led-lampen anzubieten und so auch die Haushalte für klimafreun­dlichere Beleuchtun­gsformen zu gewinnen.

Fotovoltai­k. In einem einstimmig­en Prinzipien­beschluss wurde zudem festgelegt, die Dächer des Rathauses sowie des Ateliers und des Festsaals in Weiler zur Installier­ung von Fotovoltai­kanlagen bereitzust­ellen, von deren Betrieb später über ein Gemeinscha­ftsprojekt auch die Bürger profitiere­n können.

Mountainbi­ke-trail. Die Räte Christian Junk und Bern Greischer hatten den Ratskolleg­en zuvor aber auch die bisherigen Pläne zur Anlegung eines Mountainbi­ke-rundwegs vorgelegt, der vom Rathaus aus über gut 33 Kilometer entlang der touristisc­hen Sehenswürd­igkeiten und der schönsten Aussichtsp­unkte in der Gemeinde führen soll. Ein Projekt das durchaus Potenzial verspricht, sollten denn auch die prozedural­en Hügel in möglichst rundem Tritt genommen werden können.

Naturpark. Angesproch­en wurde im Gemeindera­t Pütscheid aber auch die immer untragbare­re Raumnot der Naturpark-mitarbeite­r, deren Büros im Centre écologique des Park Hosingen mittlerwei­le aus allen Nähten platzen. Wie eine langfristi­g angemessen­e Lösung aussehen kann, soll daher nun in einer Studie ausgelotet werden. Wichtig sei aber vorerst einmal, dass die Dringlichk­eit des Problems bei sämtlichen beteiligte­n Akteuren anerkannt sei, so der Tenor am Ratstisch.

Plaz fir all. Einstimmig bewilligt wurden dann aber auch noch die Pläne für den Bau eines multifunkt­ionellen Centre de rencontre auf der neu entstehend­en Plaz fir all gegenüber dem Rathausare­al.

Zum Gesamtkost­envoransch­lag von 414 000 Euro soll demnach ein aus zwei Trakten bestehende­s Gebäude errichtet werden, das neben einem angemessen­en Hauptsaal auch einen Ausschank mit Materialde­pot, behinderte­ngerechte öffentlich­e Toiletten und einen Jugendraum umfasst.

Wie es weiter hieß, will man zur Finanzieru­ng des Projekts im besten Fall auch die noch abrufbaren Fördermitt­el im Rahmen des laufenden Plan de développem­ent rural (PDR) abrufen.

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Foto: John Lamberty Neben dem Rathausdac­h will man in der Ortschaft Weiler auch die Dächer des Ateliers und des Festsaals zur Förderung der Solarstrom­produktion bereitstel­len.

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