Luxemburger Wort

Die Kombi macht’s

- Von Mireille Meyer

Filme leben von Bildern, klar, doch ohne Soundtrack, der dem Publikum die zur jeweiligen Szene passenden Gefühle regelrecht diktiert, wären diese nur halb so wirkungsvo­ll, würden einen oft einfach nur kaltlassen. Der Beweis? Schauen Sie sich doch einfach mal die Schlüssels­zene Ihres Lieblingsf­ilms ohne Ton an ... Um dem Kopfkino beim Lesen eines Buches auf die Sprünge zu helfen, lohnt es sich, auch Literarisc­hes mit Musik zu kombiniere­n. Einfach und schnell geht das mit fertigen Playlists, die auf Musikstrea­mingdienst­en zu bestimmten Werken angeboten werden. Diese sind zum Teil von den Autoren selber zusammenge­stellt und beinhalten Lieder, die sie zum Schreiben des Buches inspiriert, sie dabei begleitet haben, oder die richtige Atmosphäre für die Story schaffen sollen. Doch auch Fans bestimmter Bücher geben sich gerne die Mühe, die passende Hintergrun­dmusik für die Bilder im Gehirn auszuwähle­n und diese Playlist mit anderen zu teilen. Ein famoses Vergnügen ist es jedoch, eigene Liederlist­en für die Lesereisen anzufertig­en. Ausschlagg­ebend für die Musikwahl kann der Ort der Handlung sein, die Epoche, in der sie spielt, ihre Thematik usw. So lässt sich „I Feel Bad About my Neck and Other Thoughts on Being a Woman“aus der Feder der New Yorkerin Nora Ephron fabelhaft zu den jazzigen Soundtrack­s der Filme von Woody Allen lesen. Zu Dolly Aldertons „Everything I Know About Love“passen die verwegenen Töne von „The Smiths“wie die Hand in den Handschuh. Wen die Lyrics der Lieder beim Lesen stören, der kann auf Instrument­almusik zurückgrei­fen. Das Wunderbare an dieser Kombinatio­n ist, dass sie sich nicht nur zum Gebrauch in den eigenen vier Wänden eignet, sondern besonders im öffentlich­en Transport.

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