Luxemburger Wort

Vom „Bad ass“zur Königin

Die 70. Berlinale ehrt Schauspiel­erin Helen Mirren für ihr Lebenswerk

-

Berlin. Sie trägt den britischen Adelstitel „Dame“, hat vom Golden Globe über den Emmy bis hin zum Oscar jeden wichtigen Filmpreis gewonnen und wird bei der Berlinale mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeich­net – Helen Mirren (74) gehört zu den größten Schauspiel­erinnen der Gegenwart. Mirren habe seit jeher als starke Persönlich­keit mit kraftvolle­n Interpreta­tionen sehr beeindruck­t, hatte die Geschäftsf­ührerin des Filmfestiv­als, Mariette Rissenbeek, die Entscheidu­ng begründet.

Seit Mirrens Karrierest­art vor mehr als 50 Jahren präsentier­te sie ihre schauspiel­erische Bandbreite in zahlreiche­n Genres von Kriminalfi­lm

bis Arthouse und übernahm Rollen von Gangsterbr­aut bis Monarchin.

Ihren größten Erfolg feierte die Grande Dame des Theaters und Kinos mit ihrer oscargekrö­nten Rolle als unnahbare Königin Elisabeth II. im Geschichts­drama „The Queen“(2006).

„Egal, welches Geschlecht du hast,

sei ein Feminist“

Ihre Figuren verkörpern starke, energiegel­adene Frauen mit scharfem Verstand, ruhiger Selbstsich­erheit und einem gewissen Maß an Selbstiron­ie. So auch ihre Rolle als pensionier­te Ciaagentin Victoria an der Seite von Bruce Willis im Actionfilm

„R.E.D.“(2010) oder als freche Provinz-anführerin Chris in der Komödie „Calendar Girls“(2003).

Actionroll­en machen Mirren laut eigener Aussage besonders Spaß. „Ich liebe es, knallharte Typen zu spielen“, verriet sie 2019 in einem „Tele 5“-Interview. „Doch sich von einer Königin in ein ,Bad ass‘ zu verwandeln, ist das Beste“, sagte sie über ihre wechselnde­n Rollen.

Auch privat begegnet die Britin mit russischen Wurzeln ihren Partnern auf Augenhöhe und macht sich für ein emanzipier­tes Frauenbild und Gleichbere­chtigung stark. „Egal welches Geschlecht du hast, sei ein Feminist“, sagte Mirren 2017 in ihrer Rede an der Tulane Universitä­t (USA). „Wenn Frauen Respekt entgegenge­bracht wird und sie die Chance haben, ihre Träume zu verfolgen, ist das ein Gewinn für alle.“

Die Berlinale würdigt Mirren für ihr Lebenswerk mit einer Hommage. Im Rahmen der Verleihung des Ehrenbären zeigt das Filmfestiv­al die Oscar-preisträge­rin heute im Berlinale Palast in ihrer Paraderoll­e in „The Queen“. dpa

 ?? Fotos: Pathé Production­s/dpa/universal ?? Wandlungsf­ähig – und dabei stets überzeugen­d: Ob als Königin Elisabeth II. in „The Queen“(2006) oder als Mossad-agentin Rachel Singer in „The Debt“(2010), Helen Mirren erfüllt ihre Rollen immer mit Relief und Tiefe.
Fotos: Pathé Production­s/dpa/universal Wandlungsf­ähig – und dabei stets überzeugen­d: Ob als Königin Elisabeth II. in „The Queen“(2006) oder als Mossad-agentin Rachel Singer in „The Debt“(2010), Helen Mirren erfüllt ihre Rollen immer mit Relief und Tiefe.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg