Ein „Shopping Park“beim Märchenpark
Einkaufszentrum mit 14 Geschäften soll morgen in Bettemburg eröffnen
Bettemburg. Für ihren Märchenpark ist die Gemeinde Bettemburg weit über ihre Grenzen bekannt. Nun erhält sie zusätzlich einen „Shopping Park“. So zumindest lautet der Name des Geschäftsensembles, das am Standort der ehemaligen Parapresse, am Ortsausgang Richtung Liwingen, entstanden ist.
Elf Geschäfte, eine Bankfiliale, eine Bäckerei und ein Fitnessstudio sind nun dort, unweit der Autobahnauffahrt der A 3, zu finden und dürften morgen ihre ersten Kunden empfangen, dies lässt die beauftragte Kommunikationsfirma wissen. Zu den Geschäften gehört ein Lebensmittelladen der Proxy-delhaize-gruppe sowie Geschäftsfilialen von Hifi International, Maxitoys, Fressnapf oder noch Heytens. Auffällig ist, dass es sich bei vielen Namen um die gleichen handelt, die im Zuge der Trambaustelle ihren Platz in der Industriezone in Howald räumen müssen.
Fitnessstudio nach Öffnung
wieder geschlossen
Einer, dem es augenscheinlich nicht schnell genug gehen konnte, ist das Fitnessstudio. Es hatte bereits eröffnet, musste auf Verordnung der Gemeinde aber wieder schließen. „In einer Konvention steht, dass die Geschäfte erst öffnen können, wenn der Bau der Anlagen abgeschlossen ist. Das war aber nicht der Fall“, erklärt Bürgermeister Laurent Zeimet (CSV).
Sogar im Fitnessstudio selbst seien zum Zeitpunkt seiner Eröffnung noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen gewesen. Dabei sollte das Einkaufszentrum eigentlich im vergangenen Jahr den Betrieb aufnehmen. Nun scheint der Eröffnung aber nichts mehr im Wege zu stehen.
Die Gemeinde steht dem „Shopping Park“positiv gegenüber, sagt Laurent Zeimet: „Wir haben das Projekt nicht angefordert, haben uns aber nicht dagegengestellt, weil wir es eher als Mehrwert sehen.“Das Gelände war bereits als Geschäftszone klassiert, entsprechend reichte eine Baugenehmigung.
Parallel dazu wolle die Gemeinde weiterhin in den Stadtkern investieren, um den dort ansässigen Cafés und Restaurants „eine Chance zu geben“. Stichwort Neugestaltung der Rue de la Gare.
Nach der Notwendigkeit des neuen Einkaufszentrums gefragt, sagt Laurent Zeimet, dass er davon ausgeht, dass die Projektleiter im Vorfeld ihre Rechnungen gemacht haben. Laut Pressemitteilung liegt die Investition in einer Höhe von 35 Millionen Euro und es sollen 80 Arbeitsplätze entstehen.
Des Weiteren verweist Laurent Zeimet darauf, dass das Ballungsgebiet um Bettemburg und Düdelingen ständig wächst. So ist ihm zugetragen worden, dass der neue Cactus-supermarkt, am anderen Ausgang der Ortschaft, Richtung Düdelingen, sehr gut besucht sei.
Dass wegen dieses Supermarkts der Verkehr dort zugenommen habe, wurde nicht festgestellt. „Dort ist eh sehr viel Verkehr, aber viele von denen, die dort vorbeifahren, scheinen nun die Gelegenheit zu nutzen, um auf dem Weg auch einkaufen zu gehen“, sagt Zeimet.
Auch verweist er auf die Neugestaltung des Ortseingangs unweit des Cactus-geschäfts, das den Verkehr bremsen soll. Ähnliche Arbeiten stehen nun auch beim Ortseingang auf Liwinger Seite, nahe dem „Shopping Park“bevor. Das Vorprojekt sei so gut wie abgeschlossen, so Laurent Zeimet. Auf die Frage, warum diese Straßenarbeiten nicht im Vorfeld getätigt wurden, sagt er, dass die Straßenbauverwaltung beim Projekt federführend sei.
Geschäftsverband blickt positiv auf das Projekt
Ebenfalls positiv dem Projekt gegenüber steht der lokale Geschäftsverband. Wohl sei es „schade“, dass die Geschäfte nicht zentraler in der Ortschaft liegen, so Präsident Anibal Da Cruz. Aber der Trend sei heute nun einmal, dass Geschäftsflächen sich außerhalb der Ortskerne ansiedeln. Seit Jahren sei die Lage in den Stadtzentren degressiv, gibt er zu bedenken. Als Geschäfte wie die Monopol-kette, Metzgereien oder Bäckereien verschwanden, habe man es verpasst, zu reagieren. „Heute ist es 20 Jahre zu spät, um dem entgegenzuwirken“, urteilt er.
Die Beispiele des Supermarkts im Schifflinger Zentrum oder – rezenter – im Düdelinger Shared Space, zeigen, wie man es hätte besser machen können. Aber im Fall von Bettemburg sei dies verpasst worden.
„Deshalb sind wir jetzt glücklich, dass diese neuen Geschäfte in Bettemburg eröffnen und nicht im Ausland wie im Fall von Ikea oder auf der grünen Wiese wie beim geplanten Einkaufszentrum in Liwingen.“So erhalte die Gemeinde einen zusätzlichen Anziehungspunkt.
„Erst in etwa fünf Jahren wird man sagen können, wie sich diese Geschäfte auf Bettemburg ausgewirkt haben“, urteilt Anibal Da Cruz abschließend.