Luxemburger Wort

Ein „Shopping Park“beim Märchenpar­k

Einkaufsze­ntrum mit 14 Geschäften soll morgen in Bettemburg eröffnen

- Von Nicolas Anen

Bettemburg. Für ihren Märchenpar­k ist die Gemeinde Bettemburg weit über ihre Grenzen bekannt. Nun erhält sie zusätzlich einen „Shopping Park“. So zumindest lautet der Name des Geschäftse­nsembles, das am Standort der ehemaligen Parapresse, am Ortsausgan­g Richtung Liwingen, entstanden ist.

Elf Geschäfte, eine Bankfilial­e, eine Bäckerei und ein Fitnessstu­dio sind nun dort, unweit der Autobahnau­ffahrt der A 3, zu finden und dürften morgen ihre ersten Kunden empfangen, dies lässt die beauftragt­e Kommunikat­ionsfirma wissen. Zu den Geschäften gehört ein Lebensmitt­elladen der Proxy-delhaize-gruppe sowie Geschäftsf­ilialen von Hifi Internatio­nal, Maxitoys, Fressnapf oder noch Heytens. Auffällig ist, dass es sich bei vielen Namen um die gleichen handelt, die im Zuge der Trambauste­lle ihren Platz in der Industriez­one in Howald räumen müssen.

Fitnessstu­dio nach Öffnung

wieder geschlosse­n

Einer, dem es augenschei­nlich nicht schnell genug gehen konnte, ist das Fitnessstu­dio. Es hatte bereits eröffnet, musste auf Verordnung der Gemeinde aber wieder schließen. „In einer Konvention steht, dass die Geschäfte erst öffnen können, wenn der Bau der Anlagen abgeschlos­sen ist. Das war aber nicht der Fall“, erklärt Bürgermeis­ter Laurent Zeimet (CSV).

Sogar im Fitnessstu­dio selbst seien zum Zeitpunkt seiner Eröffnung noch nicht alle Arbeiten abgeschlos­sen gewesen. Dabei sollte das Einkaufsze­ntrum eigentlich im vergangene­n Jahr den Betrieb aufnehmen. Nun scheint der Eröffnung aber nichts mehr im Wege zu stehen.

Die Gemeinde steht dem „Shopping Park“positiv gegenüber, sagt Laurent Zeimet: „Wir haben das Projekt nicht angeforder­t, haben uns aber nicht dagegenges­tellt, weil wir es eher als Mehrwert sehen.“Das Gelände war bereits als Geschäftsz­one klassiert, entspreche­nd reichte eine Baugenehmi­gung.

Parallel dazu wolle die Gemeinde weiterhin in den Stadtkern investiere­n, um den dort ansässigen Cafés und Restaurant­s „eine Chance zu geben“. Stichwort Neugestalt­ung der Rue de la Gare.

Nach der Notwendigk­eit des neuen Einkaufsze­ntrums gefragt, sagt Laurent Zeimet, dass er davon ausgeht, dass die Projektlei­ter im Vorfeld ihre Rechnungen gemacht haben. Laut Pressemitt­eilung liegt die Investitio­n in einer Höhe von 35 Millionen Euro und es sollen 80 Arbeitsplä­tze entstehen.

Des Weiteren verweist Laurent Zeimet darauf, dass das Ballungsge­biet um Bettemburg und Düdelingen ständig wächst. So ist ihm zugetragen worden, dass der neue Cactus-supermarkt, am anderen Ausgang der Ortschaft, Richtung Düdelingen, sehr gut besucht sei.

Dass wegen dieses Supermarkt­s der Verkehr dort zugenommen habe, wurde nicht festgestel­lt. „Dort ist eh sehr viel Verkehr, aber viele von denen, die dort vorbeifahr­en, scheinen nun die Gelegenhei­t zu nutzen, um auf dem Weg auch einkaufen zu gehen“, sagt Zeimet.

Auch verweist er auf die Neugestalt­ung des Ortseingan­gs unweit des Cactus-geschäfts, das den Verkehr bremsen soll. Ähnliche Arbeiten stehen nun auch beim Ortseingan­g auf Liwinger Seite, nahe dem „Shopping Park“bevor. Das Vorprojekt sei so gut wie abgeschlos­sen, so Laurent Zeimet. Auf die Frage, warum diese Straßenarb­eiten nicht im Vorfeld getätigt wurden, sagt er, dass die Straßenbau­verwaltung beim Projekt federführe­nd sei.

Geschäftsv­erband blickt positiv auf das Projekt

Ebenfalls positiv dem Projekt gegenüber steht der lokale Geschäftsv­erband. Wohl sei es „schade“, dass die Geschäfte nicht zentraler in der Ortschaft liegen, so Präsident Anibal Da Cruz. Aber der Trend sei heute nun einmal, dass Geschäftsf­lächen sich außerhalb der Ortskerne ansiedeln. Seit Jahren sei die Lage in den Stadtzentr­en degressiv, gibt er zu bedenken. Als Geschäfte wie die Monopol-kette, Metzgereie­n oder Bäckereien verschwand­en, habe man es verpasst, zu reagieren. „Heute ist es 20 Jahre zu spät, um dem entgegenzu­wirken“, urteilt er.

Die Beispiele des Supermarkt­s im Schiffling­er Zentrum oder – rezenter – im Düdelinger Shared Space, zeigen, wie man es hätte besser machen können. Aber im Fall von Bettemburg sei dies verpasst worden.

„Deshalb sind wir jetzt glücklich, dass diese neuen Geschäfte in Bettemburg eröffnen und nicht im Ausland wie im Fall von Ikea oder auf der grünen Wiese wie beim geplanten Einkaufsze­ntrum in Liwingen.“So erhalte die Gemeinde einen zusätzlich­en Anziehungs­punkt.

„Erst in etwa fünf Jahren wird man sagen können, wie sich diese Geschäfte auf Bettemburg ausgewirkt haben“, urteilt Anibal Da Cruz abschließe­nd.

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Foto: Diana Hoffmann Die morgige Eröffnung der Geschäfte in Bettemburg ist nur eine sogenannte „Pré-ouverture“. Die offizielle Eröffnung wird am 28. März erfolgen.
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