Luxemburger Wort

Börsen auf Talfahrt

Viruskrise setzt Finanzmärk­te wieder stark unter Druck

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Frankfurt/main. Die Furcht vor den Folgen des Corona-virus hat den DAX nach der Stabilisie­rung zur Wochenmitt­e wieder auf Talfahrt geschickt. Der deutsche Leitindex büßte gestern am Ende 3,19 Prozent auf 12 367,46 Punkte ein, nachdem er zwischenze­itlich um 4,4 Prozent abgesackt und so auf den niedrigste­n Stand seit Oktober gefallen war. Us-präsident Donald Trump war es in einer Rede nach Einschätzu­ng von Händlern nicht gelungen, die Märkte zu beruhigen.

Die Verluste des DAX seit Donnerstag vergangene­r Woche summieren sich mittlerwei­le auf rund zehn Prozent. Der MDAX der mittelgroß­en deutschen Börsenwert­e fiel am Donnerstag um 3,43 Prozent auf 26 196,77 Punkte.

Weiterhin im freien Fall befinden sich die Aktien der Lufthansa. Sie sackten um rund sechs Prozent ab auf das niedrigste Niveau seit drei Jahren. Der Virusausbr­uch macht der Reisebranc­he zu schaffen. Am DAX-ENDE büßten die ebenfalls sehr konjunktur­sensiblen Papiere der Deutschen Bank mehr als sechs Prozent ein.

Die Aktien von Bayer verloren gut vier Prozent. Analysten bemängelte­n einen schwachen Ausblick des Pharma- und Agrarchemi­ekonzerns. Die Gewinnprog­nose für 2020 liegt etwas unter den Markterwar­tungen und berücksich­tigt noch keine Folgen der Virusepide­mie.

Zalando hatte die Ziele für 2020 unter den Vorbehalt des Coronaviru­s gestellt. Die Anteilssch­eine des Online-modehändle­rs sackten daraufhin mit einem Minus von fast neun Prozent ans MDAX-ENDE.

Es gab auch Kurse, die profitiert­en. So gewannen Qiagen gut zwei Prozent. Der Diagnostik­spezialist beginnt mit der Auslieferu­ng von Testkits für das Covid19-virus. Papiere von Teamviewer stiegen um 2,7 Prozent. Das Unternehme­n

entwickelt Software für Computer-fernwartun­g und Videokonfe­renzen. Dies nutzten immer mehr Unternehme­n, indem sie ihre Mitarbeite­r von zu Hause aus arbeiten ließen, um so eine Virusanste­ckung zu vermeiden, sagten Händler.

Beim Anlagenher­steller Dürr lobte Analyst Peter Rothenaich­er von der Baader Bank derweil eine überrasche­nd hohe Profitabil­ität 2019. Dürr-aktien gewannen an der Mdax-spitze fast fünf Prozent.

Corona-virus sorgt für weiteren

Kursrutsch an der Wall Street

Auch europaweit wurden deutliche Verluste verzeichne­t: Der EUROSTOXX 50, der Leitindex der Eurozone, büßte 3,40 Prozent auf 3 455,92 Punkte ein. Die Börsen in Paris (-3,32 Prozent) und London (-3,49 Prozent) gerieten ebenfalls stark unter Druck.

Die Viruskrise hat die Us-börsen weiterhin fest im Griff. Nach einer leichten Stabilisie­rung am Vortag ging es gestern wieder kräftig abwärts. Im frühen Handel büßte der Dow Jones Industrial 2,24 Prozent auf 26 355,20 Punkte ein. Seit seinem Rekordhoch vor rund zwei Wochen ist der Usleitinde­x damit inzwischen um fast elf Prozent abgesackt. Allein seit Wochenbegi­nn sind es neun Prozent. Der marktbreit­e S&P 500 büßte zuletzt 2,30 Prozent auf 3 044,94 Punkte ein und der technologi­elastige Nasdaq 100 verlor 2,52 Prozent auf 8 650,13 Zähler.

Am Rentenmark­t stagnierte die Umlaufrend­ite bei 0,50 Prozent. Der Renteninde­x REX stieg um 0,02 Prozent auf 145,49 Punkte. Der Bund-future rückte um 0,43 Prozent auf 176,57 Punkte vor auf das höchste Niveau seit Anfang Oktober. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäisch­e Zentralban­k setzte den Referenzku­rs auf 1,0964 (Mittwoch: 1,0875) Us-dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9121 (0,9195) Euro. dpa

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Foto: AFP Nach einer leichten Stabilisie­rung am Vortag ging es gestern wieder kräftig abwärts.

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