Luxemburger Wort

Ehrgeizige Klimaziele

Gemeinde Schüttring­en stellt Aktionspla­n zum Schutz der Umwelt auf

- Von Charlot Kuhn

Schüttring­en. Die Gemeinde Schüttring­en, die dem nationalen Klimapakt am 1. Januar 2013 beigetrete­n ist, kann eine positive ökologisch­e Bilanz vorweisen. Bereits im Februar 2016 waren die Gemeinden des Sias-synikats – Contern, Niederanve­n, Sandweiler und Schüttring­en – mit dem „European Energy Award“Stufe 2 ausgezeich­net worden. Während der jüngsten Gemeindera­tssitzung ging der kommunale Umwelt- und Energiebea­uftragte Daniel Flies im Detail auf den Aktionspla­n für das laufende Jahr ein.

Dabei unterstric­h er, dass ein effiziente­s Vorgehen erforderli­ch sei, um die nationalen Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Aus diesem Grund werden nun unter anderem zusätzlich­e Anstrengun­gen in den Bereichen Mobilität und erneuerbar­e Energien sowie eine verstärkte Bürgerbete­iligung angesteuer­t. Vorgesehen sind unter anderem Umweltproj­ekte und Machbarkei­tsstudien zu Windkrafta­nlagen und Green Events. Zudem wird die Einführung von Baukontrol­len in puncto energetisc­her Aspekte und die Ausarbeitu­ng eines Grünfläche­nplans für kommunale Grünfläche­n festgehalt­en. In enger Zusammenar­beit zwischen Gemeinde und Bürgern soll so die höchste Zertifizie­rungsstufe und somit der Goldstatus angestrebt werden.

DP-RAT Nicolas Welsch sprach in diesem Zusammenha­ng von großen Herausford­erungen und bedauerte die Schwierigk­eiten bei der Messbarkei­t der Indikatore­n auf lokaler Ebene. Seiner Meinung nach sollten die nicht unwesentli­chen Investitio­nen durch konkrete Resultate im Umweltbere­ich, etwa CO2- und Wassereins­parungen oder auch Abfallmeng­e belegt werden können.

Im Anschluss daran wurde auch das Biodiversi­tätsprogra­mm für die Jahre 2020 bis 2023 des Natursyndi­kats SIAS vorgestell­t. Darin wurden diverse Projekte festgehalt­en, die in Zusammenar­beit mit elf lokalen Landwirten umgesetzt werden sollen. So werden Kräuter in artenreich­en Grünanlage­n gesät, Nisthilfen an öffentlich­en Gebäuden installier­t und ein Biotopverb­undsystem mit 650 Bäumen und über drei Kilometer Hecken angebaut. Geplant sind ebenfalls der Wiederaufb­au und die Neuanlage von Bongerten mit rund 8 000 Obstbäumen sowie der Landkauf für extensive Landwirtsc­haft. Der voraussich­tliche Kostenaufw­and für diese Projekte beträgt circa 3,5 Millionen Euro.

Weitere Themen auf der Tagesordnu­ng waren:

CIGR Syrdall. Ohne auf die Missstände beim CIGR Syrdall (das LW berichtete) einzugehen, verwiesen Bürgermeis­ter Jeanpaul Jost (Schëtter Bierger) und Schöffe Claude Marson (LSAP) auf die laufenden Audits und betonten die Zufriedenh­eit der Gemeinde mit der Arbeit der Beschäftig­ungsinitia­tive. Auf Nachfrage der DP wurde erklärt, dass die Sitzungsbe­richte des Verwaltung­srats aus Datenschut­zgründen nicht veröffentl­icht werden. Die Frage nach etwaigen Folgen für die Mitgliedsg­emeinden durch den Austritt der Gemeinde Contern ist noch nicht geklärt.

Kostenvora­nschläge. Mit einem Kostenaufw­and von 1,05 Millionen Euro ersteht die Gemeinde ein landwirtsc­haftliches Anwesen von 14,45 Ar sowie einen benachbart­en Garten von 4,30 Ar an der Rue du Village in Schüttring­en. Kanalarbei­ten in der Hauptstraß­e von Münsbach schlagen derweil mit 163 240 Euro zu Buche. 70 000 Euro kostet das Zusatzmate­rial für das Kulturzent­rum.

CGDIS. Per Abkommen stellt die Gemeinde dem Corps grand-ducal d'incendie et de secours (CGDIS) das Feuerwehrm­aterial sowie das „Sprëtzenha­us Pol Altmann“ohne finanziell­e Gegenleist­ung zur Verfügung.

Fairtrade-label. Die Gemeinde hat aufgrund ihrer Einkaufspo­litik eine Kandidatur zum Erhalt des Fairtrade-labels gestellt. Dieses kennzeichn­et Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellun­g bestimmte soziale, ökologisch­e und ökonomisch­e Kriterien eingehalte­n werden.

 ?? Foto: Shuttersto­ck ?? Im Zentrum des Klimaplans der Gemeinde steht unter anderem eine Machbarkei­tsstudie zur Nutzung der Windkraft. Außerdem soll ein Grünfläche­nplan ausgearbei­tet werden.
Foto: Shuttersto­ck Im Zentrum des Klimaplans der Gemeinde steht unter anderem eine Machbarkei­tsstudie zur Nutzung der Windkraft. Außerdem soll ein Grünfläche­nplan ausgearbei­tet werden.

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