Weg frei für Umbau der Ortsmitte
Gemeinde Bissen kauft Immobilien zu hohen Preisen – Schöffenrat rechtfertigt den Kauf mit öffentlichem Interesse
Bissen. Erst vier Wochen ist das Budget 2020 verabschiedet, schon macht der Gemeinderat in Bissen Nägel mit Köpfen. Den größten Brocken stellen zweifelsohne Immobilienkäufe im Ortszentrum dar.
Rund um die Place de l’immigration sind insgesamt drei Gebäude gekauft worden. Wegen der räumlichen Nähe zu den Gemeindedienststellen könnten an diesem Standort weitere öffentliche Gebäude entstehen, so Bürgermeister David Viaggi (Är Leit). Der größte Batzen wird für ein 36,15 Ar großes Grundstück fällig, auf dem sich drei Wohnhäuser befinden. Die Gemeinde muss 5,1 Millionen Euro für die Immobilien bezahlen, was mehr als 142 000 Euro pro Ar entspricht. Viaggi rechtfertigte den Kauf mit der strategischen Lage der Parzellen und deren Wichtigkeit
bei der Umgestaltung des Dorfzentrums. Zwei weitere Häuserkäufe fielen dabei schon fast nicht mehr ins Gewicht. Das alte Postgebäude ging für 525 000 Euro in den Besitz der Gemeinde über, während das daran angebaute Privathaus für 625 000 Euro den Besitzer wechselte. Mit den Bewohnern der verschiedenen Wohnungen wird nach Lösungen gesucht, damit die Häuser bis Ende
Mai 2021 geräumt sind. Danach sollen sämtliche Gebäude abgerissen. Die drei Transaktionen wurden einstimmig genehmigt.
Weitere Themen auf der Tagesordnung waren:
Wasserleitung. Im unteren Teil der Rue du Roost stehen Bauarbeiten an. Auf dem Abschnitt zwischen der Rue de l’ecole und der Route de Mersch soll auf 180 Meter Länge eine neue Wasserleitung verlegt werden. Der dazu notwendige Kostenvoranschlag von 254 000 Euro wurde gutgeheißen. Da dieser Teil der Straße stark befahren ist, muss noch überlegt werden, ob der Straßenverkehr über die Route de Mersch umgeleitet wird oder ob Ampeln die bessere Lösung darstellen.
Überschwemmungen. Um sich vor den Auswirkungen von Starkregenereignissen besser schützen zu können, wird ein Ingenieurbüro mit der Erstellung eines Konzepts beauftragt, das die Überschwemmungsrisiken durch kleine, lokale Maßnahmen mindert. Neu dabei ist, dass auch die Anwohner der betroffenen Gebiete mit eingebunden werden. Kostenpunkt des Konzepts: 52 000 Euro.
Mobile Bühne. Für die verschiedensten Anlässe soll eine fahrbare Bühne angeschafft werden. Die vom Schöffenrat vorgeschlagene Lösung sieht den Kauf einer solchen Vorrichtung vor, die 72 000 Euro zu stehen kommt. Die Csvoppositionsräte waren allerdings der Meinung, dass man besser beraten wäre, wenn man eine solche Bühne für die jeweiligen Anlässe mieten würde. Bei der Abstimmung wurde der Kauf denn auch bei den Gegenstimmen der CSV genehmigt. fwa