Alle Hotels einbeziehen
Wie der Problematik der begrenzten Zahl an Hotelzimmern in Luxemburg entgegengewirkt werden kann
Ein nicht unwesentlicher Akteur beim MICE sind die Hotels. Zum einen, weil Kongress- und Messebesucher auch irgendwo schlafen müssen. Zum anderen, weil einige Hotels auch Konferenzräume und ähnliches bieten, die für Miceevents in Frage kommen.
„Das trifft besonders auf größere Betriebe sowie Hotelketten zu“, erklärt François Koepp, Generalsekretär der Horesca und führt weiter aus: „Aber nicht nur große Hotels können von MICE profitieren, auch kleine. Der gesamte Sektor kann Nutzen aus dieser Entwicklung ziehen.“
Problem von ausgebuchten Hotels Natürlich ist die Mice-kundschaft nur ein Teil des Kundenstamms der Hotels, allerdings steckt hier noch viel Wachstumspotenzial. „Ein Problem, dem wir uns gegenüber sehen, ist die Zahl der Hotelzimmer in und um die Hauptstadt, die während einigen Perioden im Jahr nicht ausreicht. Allerdings haben wir national gesehen durchaus genügend Hotelzimmer zur Verfügung.“Nur wollen Gäste oft nicht weit außerhalb von Luxemburg-stadt ein Hotel beziehen. Und das gilt eben auch für Mice-touristen. Das, obwohl die Distanzen im Allgemeinen in Luxemburg und somit auch bis zur Hauptstadt doch recht gering sind. Micetouristen wollen ihr Hotel sowie alles andere in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort haben. Etwas, das in Luxemburg auch der Fall sein kann, da etwa in der Nähe des European Convention Center Luxembourg gleich sechs Hotels nur wenige Minuten zu Fuß entfernt sind.
Laut Koepp sind etwa jene Hotelgäste, die unbedingt Zimmer für ein in Luxemburg stattfindendes MICE-EVENT buchen wollen, aber kein Zimmer mehr in der Stadt finden, eine Chance für die Hotels außerhalb der Stadt.
Auf die neue Kundschaft
einstellen
Es zu schaffen, dass die Hotels auf dem Land beziehungsweise in den Ortschaften im Süden und Norden des Landes von den Mice-touristen stärker genutzt werden, ist eine echte Herausforderung. Koepp sieht hierbei zwei Ansatzspunkte: „Da wäre zum einen, dass wir ein gewisses Potenzial an Kunden haben müssen, damit die Hotels erkennen, dass es Sinn macht, im Bereich MICE aktiv zu werden.“Gegebenenfalls würde so mehr investiert werden und es würden mehr Hotelzimmer entstehen. „Zum anderen müssen die Hotels auch flexibler werden und sich den Bedürfnissen von Mice-kunden anpassen.“
So müsste etwa der Service am Gast auch dann sichergestellt sein, wenn zu später Stunde die Rezeption nicht mehr physisch besetzt ist. Hier könnten digitale Lösungen in Form eines elektronischen Portiers helfen. „Das ist allerdings noch Zukunftsmusik, auch wenn diese Technologie bereits existiert.“Klar ist jedoch, dass auch Hotelbetriebe an die Zukunft denken müssen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass laut Koepp montags, dienstags und mittwochs jene Tage sind, an denen es an Zimmern fehlt. Hingegen sind auf das ganze Jahr gesehen von donnerstags bis sonntags noch ausreichend Zimmer vorhanden. „Entsprechend müssen wir versuchen, dass eben eher an diesen Tagen der Woche Mice-events stattfinden. So können die vorhandenen Kapazitäten besser genutzt werden.“Laut vielen Mice-experten sowie anderer Akteure aus dem Tourismus, steht fest, dass die Zahl der Hotels in Luxemburg steigen muss, um mit der wachsenden Nachfrage an Zimmern durch den Mice-tourismus Schritt zu halten.