Die Kirche im Dorf lassen
Gemeinderat Ulflingen befasst sich einmal mehr mit der Zukunft der lokalen Gotteshäuser
Ulflingen. Die Neuordnung der Besitzverhältnisse und der künftigen Verantwortlichkeiten für die Kirchen und Kapellen im Lande zählt derzeit in vielen Gemeinden zu den Reizthemen in den Rathäusern. So auch in Ulflingen, wo die Csv-fraktion die Debatte dieser Tage mit einer Frage zur Zugänglichkeit und diversen Unterhaltsund Erneuerungsarbeiten an den lokalen Gotteshäusern zurück auf den Tisch brachte.
Wie Bürgermeister Edy Mertens (Ëlwenter Biergerlëst/ëbl) erklärte, seien die Konventionen mit den kirchlichen Behörden zurzeit in Ausarbeitung. An mehreren Kirchen seien seitens Gemeinde zuletzt in der Tat nochmals diverse Arbeiten durchgeführt worden, so etwa in Goedingen und in Drinklingen.
Pförtnerdienst soll Zugänglichkeit
der Kirchen organisieren
In Drinklingen müssten vor der Erneuerung der Fassade zuerst aber noch Drainagearbeiten im Kampf gegen den vorhandenen Schimmel im Inneren ausgeführt werden.
Was die Zugänglichkeit der kirchlichen Gebäude angeht, welche Bürgermeister Mertens allesamt als nationale und unbedingt erhaltenswerte Kulturgüter bezeichnete, so müsse aber vor allem auch der Zugang für die breite Öffentlichkeit gewahrt bleiben. Der Schöffenrat schlage in diesem Sinne vor, die Gotteshäuser integral der Kirchenfabrik Ulflingen zur Verfügung zu stellen, die dann einen sogenannten Pförtnerdienst anbieten und entscheiden solle, welche Kirche – außerhalb der Gottesdienste – wann besichtigt werden kann. Sollten dabei etwaige Kosten anfallen, so sollten diese von der Gemeinde übernommen werden.
Infrastrukturtaxe. Daneben einigte man sich während der jüngsten Sitzung aber auch prinzipiell auf die Einführung einer Taxe de participation au financement des équipements collectifs, eine Gebühr, die bei der Ausstellung von Baugenehmigungen zu erheben ist und die es so auch bereits in zahlreichen anderen Gemeinden des Landes gibt. Diese Infrastrukturtaxe
soll auf Basis der Bruttobaufläche (surface construite brute) berechnet werden, wobei auf Vorschlag der Csv-fraktion aber auch darauf geachtet werden soll, dass soziale Komponenten, wie im sozialen Wohnungsbau üblich, berücksichtigt werden. Die Urbanismusabteilung der Ulflinger Gemeindeverwaltung wird nun eine entsprechende Taxenverordnung ausarbeiten.
Die Einführung einer Infrastrukturtaxe war in der vorigen Sitzung noch verschoben worden, um den Ratsfraktionen mit Blick auf das Thema noch weitere Bedenkzeit einzuräumen. Wie Bürgermeister Mertens erklärt hatte, drängten die Behörden aber regelmäßig darauf, dass man sich auch in Ulflingen neue kommunale Einnahmequellen erschließe.
Zusatzkredit. Ansonsten befassten sich die Ratsmitglieder noch mit diversen Routineangelegenheiten: Neben der Genehmigung mehrerer notarieller Akte und Verkaufsvereinbarungen wurde auch ein Zusatzkredit in Höhe von 100 000 Euro zwecks Kapitaleinlage beim interkommunalen Abwassersyndikat Siden genehmigt. Dies zur Begleichung von Studienkosten im Zusammenhang mit der Modernisierung der Ulflinger Kläranlage.
Heizzentrale. Ferner wurde nun auch einstimmig beschlossen, die geplante kommunale Heizzentrale neben dem neuen Gemeindeatelier zu errichten. Im Falle einer Störung könne der technische Dienst so auch schneller eingreifen.