Gegen den Heimfluch
Real Madrid lädt zum spanischen Clasico, in Italien entbrennt der Kampf um die Spitze
Der Rekordmeister will gleich zwei Negativserien beenden. Einerseits musste Real Madrid am vergangenen Wochenende die Tabellenführung in Spaniens La Liga abgeben, andererseits haben die Königlichen keine guten Erinnerungen an die jüngsten vier Auflagen des traditionsreichen Clasico im heimischen Bernabeu-stadion. Jedes Mal ging Barça als Sieger vom Platz. Insgesamt sind die Katalanen seit sieben Punktspielen gegen den Erzrivalen ungeschlagen.
Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als könnte Real in dieser Saison davon profitieren, dass Barcelona weit weniger dominant schien als in den beiden Jahren zuvor, als Messi und Co. den Titel holten. Ein mageres Unentschieden gegen Abstiegskandidat Celta Vigo (2:2) und eine 0:1-Niederlage in Levante kosteten das Team von Trainer Zinédine Zidane die Tabellenspitze, so dass Barcelona mit dem dritten Sieg in Folge inzwischen wieder Kurs auf den Titelhattrick nimmt.
Nur ein Meistertitel in den vergangenen sieben Jahren, während Barça gleich fünf Mal triumphierte, dürften für die stolzen Madrilenen Ansporn genug sein, am Sonntagabend in die Erfolgsspur zurückzukehren. Insgesamt standen sich die beiden Giganten 244 Mal in Pflichtspielen gegenüber. Im Direktvergleich liegt Barcelona mit 97 zu 95 Siegen knapp in Führung, nach Toren hat Real (405:402 Treffer) hauchdünn die Nase vorn.
Auch in der Serie A steht ein Topspiel auf dem Programm. Titelverteidiger Juventus genießt gegen Verfolger Inter Mailand Heimrecht. Eine Niederlage würde für die Nerazzurri wohl das Aus im Titelrennen bedeuten. Bereits das Hinspiel hatte Juve in Mailand mit 2:1 für sich entschieden. Lazio Rom ist derweil vor eigenem Publikum gegen Bologna klarer Favorit. Der Tabellenzweite hat gute Chancen, seine Erfolgsserie weiter auszubauen.
Immobile auf Rekordjagd
Seit 20 Spielen ist Lazio ungeschlagen, und mit 58 erzielten Toren stellen die Römer die beste Offensive der Liga. Im Kampf um den Scudetto hofft das Team von Trainer Simone Inzaghi auf die Treffsicherheit von Stürmer Immobile. Dem 30-Jährigen gelangen in 25 Saisonspielen bereits 27 Tore. Damit stellte der italienische Nationalspieler am vergangenen Wochenende einen 61 Jahre alten Rekord des ehemaligen Inter-spielers Angelillo ein.
Einen vergleichbaren Erfolgsgaranten hat Bundesliga-spitzenreiter FC Bayern in seinen Reihen. Torjäger Lewandowski ist mit 25 von insgesamt 65 Münchner Toren maßgeblich daran beteiligt, dass die Bayern zuletzt 25 von 27 möglichen Punkten holten und beste Chancen haben, im Mai zum achten Mal in Folge die Meisterschaft zu holen. Ausgerechnet in dieser wichtigen Phase der Saison steht Lewandowski dem Tabellenführer voraussichtlich vier Wochen nicht zur Verfügung. Der Pole zog sich im Champions-leaguespiel beim FC Chelsea (3:0) einen Anbruch der Schienbeinkante am linken Kniegelenk zu.
Am 24. Spieltag treten die Bayern in Hoffenheim an, wo es eine knapp fünf Monate alte Rechnung zu begleichen gibt. Am 5. Oktober zog der Titelverteidiger auf eigenem Platz gegen Hoffenheim den Kürzeren, vier Wochen später wurde Trainer Niko Kovac entlassen. Ein erneuter Ausrutscher gegen die Kraichgauer würde Verfolger Leipzig in die Karten spielen – vorausgesetzt, die Sachsen gestalten ihr Heimspiel gegen Leverkusen erfolgreich.
Barreiro gegen Jans
Titelhoffnungen hegen weiterhin auch Dortmund und Mönchengladbach. Der BVB ist gegen Freiburg ebenso favorisiert wie die Gladbacher in Augsburg. In Mainz kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden Luxemburger Leandro Barreiro und Laurent Jans. Die Hausherren könnten sich mit einem Sieg etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen, während Schlusslicht Paderborn jeden Punkt benötigt, um seine Chancen auf den Klassenerhalt weiter aufrechtzuerhalten.
In der englischen Premier League fehlen Spitzenreiter FC Liverpool noch maximal vier Siege zum lang ersehnten 19. Meistertitel. Die nächsten Punkte möchten die Reds beim abstiegsgefährdeten FC Watford einfahren. Den ersten Saisontitel hat auch Manchester City im Visier. Die Schützlinge von Trainer Pep Guardiola gelten im Finale des Ligapokals gegen Aston Villa als haushoher Favorit.