Auf der Pole-position
Racings Fußballfrauen starten als Tabellenführer vor Titelverteidiger Bettemburg in die Rückrunde
Die Mannschaft des Racing hat gute Chancen, den Traum vom ersten Meistertitel im Frauenfußball Wirklichkeit werden zu lassen. Die Spielerinnen aus der Hauptstadt starten am Samstag als Spitzenreiter in die Rückrunde. Nach dem erstmaligen Gewinn des Pokaltitels in der Vorsaison soll nun die nächste Premiere folgen. „Wir hoffen, dass wir weiter das Maximum geben können, um auf dem ersten Platz der Meisterschaft zu bleiben und auch im Pokal so weit wie möglich zu kommen“, formulierte Kapitänin Julie Wojdyla die Ziele.
Der ungeschlagene Tabellenführer, der am bevorstehenden zwölften Spieltag die Entente Itzig/cebra empfängt, hat drei Punkte Vorsprung vor Titelverteidiger Bettemburg. Doch Racing geht mit einem Handicap in die Rückrunde. Drei wichtige Spielerinnen sind aufgrund von Vorkommnissen nach dem letzten Hinrundenspiel (gegen Mamer) für mehrere Partien gesperrt. Elodie Martins, Fußballerin des Jahres und Torgarantin, fehlt vier Spiele, Andreia Machado drei und Claudia Veloso sechs. Es gibt aber auch Verstärkungen: In der Winterpause kamen die ehemaligen Metzer Akteurinnen Tracy Cammarata und Océane Cretel.
Zuversicht in Bettemburg
Im Topduell am 16. Spieltag, wenn Racing den Verfolger Bettemburg empfängt, sind zumindest Martins und Machado wieder spielberechtigt. Sadine Correia, Nationalspielerin des amtierenden Meisters, weiß um das Potenzial der Hauptstädterinnen, auch wenn diese nicht komplett sind. „Die anderen werden versuchen, die Ausfälle zu kompensieren“, sagt die Bettemburger Sportsoldatin. Sie blickt der Rückrunde aber zuversichtlich entgegen, zumal der Gewinn der Hallenmeisterschaft die Mannschaft zusätzlich motiviert habe: „Wir wollen den Titel natürlich verteidigen.“
Ex-meister Junglinster ist mit fünf Punkten Abstand Dritter. Die Mannschaft hat einen Umbruch hinter sich, daher ist das bisherige Abschneiden bereits ein Erfolg. „Wir wollen versuchen, die Hinrunde zu bestätigen“, erklärt Offensivspielerin Sara Olivieri: „Wir sind nach wie vor kämpferisch. Wir versuchen, jedes Spiel mit
Leidenschaft und Herz zu bestreiten.“Doch auch in Junglinster fallen wichtige Spielerinnen lange aus, Jessica Birkel aus privaten Gründen sowie Andrea Ditscheid und Noémie Tiberi mit Knieverletzungen.
Ell, der Titelträger von 2014, steht nach schweren Jahren mit Abstiegssorgen als Vierter so weit oben wie lange nicht mehr. Die Entente Itzig/cebra spielt ebenfalls eine starke Saison. Die Mannschaft hat das Potenzial, auch Favoriten zu schlagen, zumal mit Catia Pereira (Braga) eine neue Spielerin aus Portugal im Winter hinzugekommen ist. Zum Mittelfeld gehören zudem die Entente Rosport, Mamer und Wintger mit einem kleinen Punktepolster zu den Mannschaften im Abstiegskampf. Zum Rückrundenauftakt empfängt Rosport das Team aus Wintger, dessen Trainer Carlo Calmes lange in Rosport war. Neu in Wintger sind Sarah Wirtz (vom Racing) und Ruth Kouvon (Diekirch).
Zwei neue Trainer
Im Abstiegskampf finden sich zwei Mannschaften wieder, die man dort nicht erwartet hätte: Pokalfinalist Entente Wormeldingen und der vielfache Titelträger Niederkorn.
Beide Teams gehen mit neuen Trainern in die Rückrunde. In Wormeldingen folgte Bruno Simoes auf den langjährigen Coach Nicola Bevilacqua.
In Niederkorn übernahm Manuel Lopes. Interimstrainerin Amy Thompson soll nach auskurierter Fußverletzung wieder auf dem Spielfeld helfen. Nationalspielerin Cathy da Silva ist aus Portugal zurück und ebenfalls eine Hoffnungsträgerin. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, sagt Lopes.
Punktgleich mit Wormeldingen und Niederkorn ist Aufsteiger Diekirch, der sich zum Ende der Hinrunde mit Erfolgen gegen direkte Konkurrenten Chancen auf den Ligaverbleib geschaffen hat. Das noch sieglose Schlusslicht Fola Esch hat hingegen schon sieben Punkte Rückstand.