Luxemburger Wort

Politesch Woch

- Von Marc Hoscheid

Montag

Luxemburg ist dabei, internatio­nal immer mehr den Anschluss zu verlieren. Nach der Afrikanisc­hen Schweinepe­st macht mit dem Corona-virus bereits die zweite Krankheit von Weltrang einen Bogen um das Großherzog­tum. Luxemburg hat trotz Nation Branding ganz offensicht­lich ein Imageprobl­em. Wenn das so weitergeht, kommen bald nicht einmal mehr Investoren aus dem Ausland, um hier die Immobilien­preise hochzutrei­ben. Gott bewahre!

Dienstag I

Wenn das Virus nicht nach Luxemburg kommt, gehen die Luxemburge­r eben einfach zum Virus. Das dachten sich wohl jene vier Touristen aus dem Großherzog­tum, die extra nach Teneriffa zum Abenteueru­rlaub in ein zur Quarantäne­station umfunktion­iertes Hotel gereist sind. Fehlt jetzt eigentlich nur noch, dass Schlagerle­gende Fausti einen Solidaritä­tshit schreibt. Zur Melodie von „Zwou Bulle Mokka“heißt es dann im Refrain: „Op Teneriffa ass d’party nach laang net riwwer, dee blöde Virus do sti mer labber driwwer. Mat masseg Béier fält eis dat och guer net schwéier!“

Dienstag II

Die Frauen gehen auf die Barrikaden! Am 7. März, einen Tag vor dem Weltfrauen­tag, demonstrie­ren sie dafür, dass vor allem ihre Arbeit im Haushalt mehr wertgeschä­tzt wird. Erinnern Sie sich eigentlich noch, wie der Weltfrauen­tag früher hieß? Richtig: Frühjahrsp­utz.

Mittwoch

Noch kommen die Investoren aus aller Herren Länder nach Luxemburg, um sich hier ein, zwei, drei oder 50 Wohnungen zu kaufen und ein bisschen Geld für schwere Zeiten auf die Seite zu legen. Das sehr zum Missfallen der CSL, die steigenden Immobilien­preise seien vor allem für Geringverd­iener ein Problem. Komplett übertriebe­n, die armen Schlucker können doch einfach in die kostengüns­tigere Eifel ziehen und ihren Frust mit einer überregion­al bekannten Biermarke ertränken.

Donnerstag I

François Bausch ist der König des öffentlich­en Transports, und wenn der König ruft, um zu erklären, dass der öffentlich­e Transport einen Tag früher gratis wird, eilt sogar die Journaille aus dem Ausland herbei, um die frohe Botschaft unter den Untertanen zu verbreiten. Der sonst so kritische Musiker Serge Tonnar schlüpft überdies in die Rolle des Hofnarren und verkleidet sich als Zugschaffn­er. Tonnar sorgt damit wahrschein­lich für die Zeit nach der Musikkarri­ere vor. Buddy Bausch beschafft ihm dann bestimmt einen Posten bei der Bahn. Oder noch besser: als Privatchau­ffeur!

Donnerstag II

Ein Tag für die Geschichts­bücher: In Luxemburg hat es im Februar geschneit! Wo ist dieser verdammte Klimawande­l, wenn man ihn mal braucht?

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