„Alles unter einem Dach“
Zwischenbilanz nach 20 Monaten CGDIS fällt positiv aus
Großfeuer bei Euro-composites und Kronospan, mehrere Vegetationsund Waldbrände, Tornado in Käerjeng und Petingen und zuletzt Sturm „Sabine“: Über mangelnde Herausforderungen brauchten sich die Rettungskräfte in den zurückliegenden Monaten nicht zu beklagen. Herausforderungen, darin sind sich die Verantwortlichen einig, die, dank der mit dem CGDIS (Corps grand-ducal d'incendie et de secours) geschaffenen Strukturen – insbesondere die Zusammenlegung von Freiwilligen Feuerwehren und Protection civile – in effizienter Art und Weise bewältigt wurden.
„Ziemlich viel ist gut geworden“Dass sich das CGDIS bis dato bewährt hat, zu dieser Schlussfolgerung kommen auch Jean-mathias Goerens, Franz-josef Molitor und François Maurer. Das Expertentrio hatte die Aufgabe, eine Zwischenbilanz zu erstellen, so wie es bei der Annahme des Cgdis-gesetzentwurfes im März 2018 von den Abgeordneten festgehalten worden war. Da Goerens, Maurer und Molitor vor über zehn Jahren vom damaligen Innenminister Jean-marie Halsdorf (CSV) mit einer Bestandsaufnahme des luxemburgischen Rettungswesens betraut worden waren, kennen sie dessen Stärken und Schwächen.
Beispiel Einsatzzeiten. Wies die Bestandsaufnahme 2010 auf Defizite bei der Frist hin, die zwischen Eingang eines Notrufes und Eintreffen der Rettungskräfte am Einsatzort vergeht, werden die Einsätze nunmehr innerhalb der zeitlichen Vorgabe von 15 Minuten absolviert. Zwischen 2018 und 2019 habe man sich um 51 Sekunden verbessert, auf durchschnittlich 14 Minuten und fünf Sekunden, hebt Paul Schroeder hervor. Mit dieser Zeit gebe man sich nicht zufrieden, so der Cgdis-generaldirektor: „Es besteht noch Verbesserungspotenzial“. Gleichsam unterstreicht er die Zeiteinsparungen, die mit der Einführung eines Einsatzleitsystems, im Ambulanzbereich (teils durch die Kasernierung der Einsatzkräfte), mit der Institutionalisierung des First-responder-modells und durch einen vierten Samu-standort in Hesperingen erfolgt seien; der Notarzt benötige etwa anderthalb Minuten, um auszurücken.
„Es ist ziemlich viel gut geworden“, bestätigt denn auch Franzjosef Molitor, und dass das CGDIS dabei sei, sich gut zu entwickeln. Eine gute Note verteilt der deutsche Feuerwehrfachmann beispielsweise für die Umstrukturierung des 112; habe die Notrufzentrale in der VOR-CGDIS-ZEIT lediglich Anrufe entgegengenommen und an die betroffenen Einsatzzentren weitergleitet, funktioniere die Stelle im Zusammenspiel mit den Einsatzkräften vor Ort mittlerweile unterstützend und vorausschauend. „Dies kann einer angemessenen Hilfeleistung nur zuträglich sein.“
Andere positive Punkte, die der Zwischenbericht, der am Donnerstag im zuständigen parlamentarischen Ausschuss präsentiert wurde und in der Chamber diskutiert werden soll, enthält, betreffen die Ausbildung, mit dem Übergang von der Wissens- zur Kompetenzvermittlung, die Risikoanalyse samt Notfallplanung, den vorbeugenden Brandschutz, von dessen optimierter Qualität die Gemeinden profitieren, sowie die Kommandostrukturen, die geschaffen wurden und die Bewältigung der Einsätze erleichtern.
„Marginale Beanstandungen“Als marginal beschreibt Jeanmathias Goerens die Beanstandungen, mit denen das Trio bei seinen Unterredungen konfrontiert worden sei. In den Gemeinden mache man sich da und dort Gedanken um die Frage der Verantwortung, freiwillige Helfer täten sich bisweilen schwer mit dem administrativen und zeitlichen Aufwand der Ausbildung, nennt er zwei Beispiele.
Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) zeigt sich folglich zufrieden mit der Zwischenbilanz der „Jahrhundertreform“, die ihr Vorgänger Dan Kersch (LSAP) initiierte. „Wir haben nunmehr alles unter einem Dach, jeder kennt seine Rolle, freiwillige und hauptamtliche Helfer werden gleichberechtigt behandelt und das freiwillige Engagement wird anerkannt.“Damit seien die Voraussetzungen gegeben für eine der wichtigsten Dienstleistungen, die der Staat zu gewährleisten habe.
Eine der wichtigsten Dienstleistungen, die wir gewährleisten müssen.